Wer an Cyndi Lauper denkt, dem kommen vor allem Titel wie „Girls Just Want To Have Fun“, „Time After Time“ und „True Colors“ in den Sinn. Die Pop-Ikone hat vor allem in den 80er Jahren riesige Erfolge gefeiert. Trotzdem lässt ihr Name auch heute noch aufhorchen. Und mit 62 Lenzen ist sie definitiv für eine Überraschung gut. Ihr neues Album „Detour“, das erste nach sechs Jahren Studiopause, widmet sich nämlich der Countrymusik.
Damit geht die Künstlerin aus New York erneut spannende Wege. Im Jahr 2010 erschien ihr Werk „Memphis Blues“ in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Allen Toussaint und B. B. King und war ein astreines Blues-Album. Davon kann sie sich auch 2016 nicht ganz lösen, denn der Track „Night Life“ featuring Willie Nelson hätte perfekt auf dieses letzte Album gepasst.
Ansonsten aber bietet „Detour“ Countrymusik in Reinkultur. Cyndi Lauper hat sich einige Klassiker des Genres vorgeknöpft und mit ihrer prägnanten Charakterstimme versehen. Das Album wurde in Nashville mit einer Band aufgenommen, die aus den besten Session-Musikern der Stadt besteht. Überdies gibt es hochkarätige Gastauftritte aus dem Who’s Who der Countrymusic, nämlich unter anderem von Vince Gill, Emmylou Harris und Alison Krauss.
Der neue Stil steht Cyndi Lauper sehr gut. Sie hat kräftige Vocals, die gut zur Stimmung dieser Songs aus den 40er bis 60er Jahren des letzten Jahrhunderts passen. Man denke nur an „Heartaches By The Number“, das in Deutschland vor allem in einer Schlagerversion bekannt wurde. Wir erinnern uns: Peter Alexanders „Ich zähle täglich meine Sorgen“.
Cyndi Lauper hatte bei den Aufnahmen hörbar viel Spaß. Auch für sie ist es eine Reise in die Vergangenheit. Und so ist der Country Style kein halbherziger Versuch, im Alter nochmal originell zu wirken, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln. Mission erfüllt!