Im Jahr 2021 erschien mit „Nachtluft“ das zweite Album der gebürtigen Marburgerin Felicitas Mietz, die sich als Künstlerin den Namen Fee. gegeben hat. Vor ihrer Solokarriere war sie bei der Popband Neon aktiv, doch mit ihren eigenen Alben wird deutlich, dass sie niemals nur das hübsche Aushängeschild der Musikindustrie sein konnte. Mit den akustischen Stücken und als Songwriterin ihrer eigenen Musik zeigte sich ihre wahre Größe.
Die Liveversionen dieser Songs zelebrierte Fee. mit der hr-Bigband, doch danach kam erst mal lange nichts. Daher trägt die aktuelle EP auch den Titel „Zwei Jahre“. Nach einer Schreibblockade und dem Gefühl, nie wieder etwas schreiben zu können, wurde sie durch kleine Klavierimprovisationen des Filmmusik-Komponisten Ralf Hildenbeutel zum ersten Mal wieder inspiriert und schrieb überraschend einen Song dazu, der die Grundlage zu dem neuen Sound bildete. Nach Pop, Akustik und Bigband ist nun Neoklassik angesagt.
Die charismatische Stimme verbindet sich perfekt mit den Klavierläufen von Ralf Hildenbeutel. Hinzu kommen die poetischen Lyrics, die im Titelsong wie ein melancholisches Gedicht daherkommen. „Ein Raum mit einem Bett“ zeichnet mit schnellen Klängen das Gemälde einer Beziehung im Hier und Jetzt. Dann die romantische Sentimentalität von „Die Zeit rennt davon“ und „Füße im Schnee“, Letzteres verbunden mit dezenten Streichern.
Die fünf Songs erzählen ihre Geschichten wie aus einem Guss. Die Kombination von Flügel und Stimme klingt hervorragend. Fee. hat sich neu erfunden. Schön so!