Im Jahr 2004 wurde Prince in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Musikalisch hatten ihn viele zu dieser Zeit schon komplett abgeschrieben, da er sich seit den frühen 90er Jahren in recht bizarren Ideen verrannt hatte und der Fusion Jazz seiner aktuellen Platten dem Mainstream Publikum absolut fremd war. Nach dem unaussprechlichen „Symbol“ und dem unsäglichen Behelfskürzel TAFKAP hatte Prince Rogers Nelson im Jahr 2000 auch endlich wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen angenommen. Einem Sprung zurück in die 80er stand also nichts mehr im Wege.
Rückblickend betrachtet dokumentieren die drei Alben eine Schaffensphase des Künstlers, in der er seine Kreativität neu entfaltet hatte und so weitere Glanzlichter in seiner unvergleichlichen Karriere setzen konnte. Mit diesen Veröffentlichungen kehrte Prince zum populären Mainstream zurück und lotete die Grenzen des Business hinsichtlich Marketing, Vertrieb und Live-Performance neu aus.
„Musicology“ vereinte die besten Elemente aus Pop, Funk und Soul. Es beginnt mit lupenreinem Funk, doch schon im zweiten Song fließen HipHop-Rhythmen ein. Witzig klingt „Life ‚o‘ the Party“, mit dem Prince seinem liebsten Konkurrenten Michael Jackson beweisen will, dass er höher singen kann als der sogenannte King of Pop. Auch heute noch klingt das Werk zeitlos stark und gilt im Rückblick als echtes Comeback, auch wenn Prince stets augenzwinkernd betonte, dass er nie irgendwo hin geht.
Mit „3121“ ging es wieder an die Spitze der US-Charts. Das war zum letzten Mal 17 Jahre vorher der Fall. Angepasst an den Mainstream des neuen Jahrtausends erinnerte es zugleich an Prince‘ Glanzzeiten. Diesen Spagat schaffte er mit Bravour und das Album war abwechslungsreich genug, um nicht im R’n’B-Einheitsbrei zu versinken.
Bei „Planet Earth“, dem Nachfolgealbum aus dem Jahr 2007 landete Prince erneut einen Coup, als er seine CD vor offiziellem Erscheinen in Großbritannien als Beilage in The Mail on Sunday vorstellte. Für „Future Baby Mama“ gab es gar einen Grammy. Themen wie die globale Erderwärmung führen das Album auch inhaltlich in die Gegenwart. Da es danach mit dem deutlich schwächeren „Lotusflower“ weiterging, gilt „Planet Earth“ heute als Abschluss einer Trilogie, die zugleich seine letzte Hochphase darstellte.
Die drei Alben zeigen eindrucksvoll, dass sich der Künstler in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts auf einem kreativen Höhepunkt befand. Es lohnt sich, sie wieder neu zu entdecken. Interessant für Sammler: Die Schallplatten-Versionen der Alben wurden als limitierte Editionen auf lila Vinyl gepresst.