Ein gelungenes Solowerk hat der als Keyboarder bei „Spocks Beard“ bekannte Ryo Okumoto mit „The Myth oft he Mostrophus“ vorgelegt. Freunde der Prog-Musik dürften voll auf ihre Kosten kommen, zumal namhafte Musiker an dem Album mitgewirkt haben und zu hören sind, wie Steve Hackett (Genesis) und unverkennbar Michael Sadler (Saga).
Die sechs Titel der knapp über eine Stunde dauernden CD, auf deren Cover ein feuerspeiender Godzilla durch eine postapokalyptische Landschaft trampelt und jedem Zweifelnden klarmacht, dass es sich bei Ryo Okumoto um einen Japaner handelt, machen Hoffnung auf einen Klangkosmos mitreißender Longtracks. Da ist bei Weitem kein Song in Sicht, der an die radiotauglichen dreieinhalb Minuten heranreicht. Mit 6:25 ist „The Watchmaker“ noch der kürzeste Track auf dem Album. Über ein Drittel der Spielzeit geht auf das Konto des Schluss- und Titeltracks „The Myth of the Mostrophus“.
Diese CD voll sattem, dynamischem Sound und einprägsamen Synthiepassagen kann man gerne mehrmals hintereinander hören und entdeckt bei jedem Durchgang neue Nuancen. Der Schlusssong, gleichzeitig auch mein Lieblingssong, wartet mit eingestreuten Akustikgitarren auf, außerdem erklingen Violinen, ein Saxophon und ein Piano.
Beim Versuch „Mostrophus“ zu googeln, fand ich keinen Hinweis außer dem Verweis auf dieses Album. Wahrscheinlich entstammt „Mostrophus“ nicht der griechischen Mythologie, sondern fußt auf der Idee des Künstlers bei der Schaffung einer Godzilla ähnlichen Kreatur.