Das Duo Paul Wright und Tim Harrington stammt aus Boston. Sie starteten als Straßenmusiker und bieten typisch amerikanischen Indie-Folk. Fein gearbeitete Harmonien und ungewöhnliche Klangfarben sind ihr Markenzeichen. So hat es ihr aktuelles Album „Neptune“ auch verdient, endlich bei einem Major-Label zu erscheinen und einer breiten Masse bekannt zu werden.
Hauptsächlich akustische Gitarren, bisweilen mal das elektrische Pendant – und auf jeden Fall das charakteristische Cello. Besonders stark ist es immer, wenn die beiden zweistimmig erklingen. Da stören auch die seltenen Synthesizerklänge nicht weiter. Man wünscht sich aber, die beiden an der nächsten Straßenecke zu sehen. Ihre Authentizität haben sie klar behalten.
Tall Heights wurde im Jahr 2010 gegründet, nachdem die beiden schon einige Zeit als Straßenmusiker durch die Lande, aber vor allem durch Boston, gezogen waren. „Wir haben immer wieder neu in Karte geschaut und gesehen, wohin es uns führt. Tag für Tag“, sagt Sänger und Gitarrist Tim Harrington. Nach der 2015 hochgelobten EP „Holding On, Holding Out“ ist „Neptune“ jetzt ein wichtiger Schritt weiter in die Zukunft. „Spirit Cold“ und „Cross My Mind“ klingen zumindest futuristisch, ohne sich anzubiedern.
Indem Tall Heights ihre klanglichen Möglichkeiten erweiterten, wurden sie selbst in neue kreative Richtungen getrieben. Da sie auf ihre ursprünglichen Elemente vertrauten, konnten sie das Beste aus dem eher minimalistischen Setup machen. „Das hat uns gelehrt, effektiv mit gerade einmal zwei Stimmen und zwei Instrumenten umzugehen, auf den Gesangston zu achten und darauf, wie die Stimmen miteinander umgehen“, sagt Tim Harrington.
Im Laufe der Aufnahmesitzungen wurde die Zusammenarbeit immer enger und das Ausschöpfen der Möglichkeiten immer breiter und gleichzeitig intensiver. „Ich kann regelrecht hören, wie die Entwicklung weitergeht und ich finde, wir gehen über eine Brücke von einem Ort zum andern und ich habe dabei ein wirklich gutes Gefühl damit, wie wir voran gehen.“
Wer das Duo entdecken möchte, sollte in „Iron In The Fire“ und „Backwards Forwards“ rein hören. Auch zu zweit (bzw. mit Paul Dumas als Percussionist zu dritt) brauchen sie sich hinter den Fleet Foxes und Arcade Fire nicht zu verstecken.