Andreas Gabalier hat viele Facetten. Er bietet ein breites Spektrum zwischen Humor und Nachdenklichkeit, lauten und leisen Tönen. Mal Macho, dann wieder Emo. Es gibt viele Faktoren, die dazu führten, dass er eine derart steile Karriere hingelegt hat, die er dieses Jahr mit der Veröffentlichung seiner großen Best-Of-Rückschau gebührend gefeiert hat. Aber Glück ist keiner davon – vielmehr sind es mitreißende Songs, Fleiß und Belastbarkeit.
Sein Jubiläumsjahr führte ihn und seine Band auf große Stadiontour, die ihren absoluten Höhepunkt im von ihm als „Epizentrum des Volks-Rock’n’Roll“ getauften Olympiastadion in München am 15. Juni fand. Gabaliers Konzerte in München sind innerhalb kürzester Zeit Tradition geworden, und inzwischen ein fester Bestandteil des städtischen Event-Kalenders. Im vierten Jahr in Folge war das Olympiastadion ausverkauft.
Der Österreicher ist und bleibt ein Live-Phänomen. Wer seine Konzerte mit einem gewaltigen Feuerwerk einläutet, der zeichnet seine Show ebenfalls standesgemäß auf. Als Regisseur dieses ambitionierten Megaprojekts konnte Hamish Hamilton gewonnen werden, die weltweite Koryphäe, wenn es um Konzertmitschnitte der absoluten Extraklasse geht. U2, Madonna, Robbie Williams, Beyoncé, Lady Gaga, Coldplay & die Rolling Stones finden sich in seinen Credits und man kann nüchtern konstatieren: mehr geht nicht.
Er bietet eine Setlist von 33 Songs die keine Wünsche offen lässt. Spätestens ab „Volks-Rock’n’Roller“ als zweitem Song steht das gesamte Stadion Kopf und gleicht einem Meer aus abertausenden Trachten, Dirndln und Lederhosen. Gabalier selbst ist ständig in Bewegung und singt sich die Seele aus dem Leib. Wie ein Zeremonienmeister dirigiert er durch den Abend, das ganze Stadion frisst ihm regelrecht aus der Hand. Während bei „Bergbauernbuam“ und „Hulapalu“ ein Abriss zelebriert wird, der wahrscheinlich als Mini-Erdbeben erfasst worden wäre, schafft es Andreas Gabalier beim krönenden Abschluss dieses Konzerts, eine andächtige Stille zu kreieren, die er gern als „Kirchenatmosphäre“ bezeichnet. Bei „Amoi seg‘ ma uns wieder“ kann man eine Stecknadel fallen hören, das ganze Stadion ist mucksmäuschenstill und lauscht der rührseligen Geschichte eines Steirerbuam, allein mit Gitarre am Lagerfeuer.
Wer nicht dabei sein konnte, der erhält hier ein ordentliches Paket entweder auf 2CD, 2DVD, Blu-ray oder einfach alles zusammen im Premium Deluxe Paket. Das Olympiastadion in Feierlaune – erlebt man ja nicht so oft momentan…