Alle für Ella – ein Musikfilm mit LINA
Lina Larissa-Strahl ist Fans vor allem als Bibi Blocksberg aus den ersten vier „Bibi und Tina“ Filmen unter der Regie von Detlev Buck bekannt. Doch schon vorher ist ihre Karriere gut durchgestartet, als sie im Jahr 2013 den Songcontest „Dein Song“ beim KiKA gewonnen hat und ihre erste Single mit Mieze von der Popgruppe MIA: produzierte.
Seitdem ist verdammt viel passiert. Lina ist als Solokünstlerin und Synchronsprecherin überaus erfolgreich. Drei Alben hat sie von 2016 bis 2018 veröffentlicht und war mehrfach auf deutschlandweiter Tour. Und jetzt gibt es auch wieder eine zu ihrer Karriere passende Schauspielrolle. Der Film „Alle für Ella“, in dem Lina die Hauptrolle der Ella spielt, kam am 8. September in die Kinos.
Der Film handelt von einer Girlband namens Virginia Woolfpack, die sich bei einem Songcontest bewirbt. Ihr stärkster Konkurrent ist der arrogante Rapper AlfaMK, den Ella von ihrem Nebenjob als Putzhilfe kennt. Auch mit ihm nimmt sie – mehr oder weniger versehentlich – einen gemeinsamen Song auf und plötzlich ist ihre Stimme in zwei Stücken des Wettbewerbs vertreten. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich auf erwartbare Irrungen und Wirrungen hinweise, es zugleich aber auch eine (natürlich teeniekompatible) Lovestory gibt.
Dabei dreht sich alles um Musik. Beim Wettbewerb treten neben der feministischen Girlband Virginia Woolfpack und dem Rapper auch eine Heavy-Metal-Band, eine a-cappella-Gruppe und ein esoterischer Solokünstler auf. Für eine knallbunte Mischung verschiedener Musikstile ist also gesorgt.
Die Hauptdarsteller*innen sind alle schon Mitte bis Ende zwanzig, können aber locker noch als Schüler durchgehen, was für die Story wichtig ist. Lina Larissa-Strahl ist mit 24 die jüngste im Woolfpack.
Für die Teenie-Zielgruppe ist der Film sehr ansprechend gestaltet und nimmt direkt Fahrt auf. Das liegt vor allem an der mitreißenden und eingängigen Musik, für die David Bonk, Julia Bergen und Annette Focks verantwortlich zeichnen. Lina selbst bringt ihre neue Single „Offenes Verdeck“ im Abspann mit ein.
Der Soundtrack startet mit zwei wichtigen Ausschnitten aus dem Film, die die Entstehung genannter Songs beschreiben. Später gibt es die Stücke „Meine Fehler“ und „Lonely Star“ auch in kompletter Version. Außerdem das Rap-Stück „Lina Scheine“ mit Feature von Lina als Liveversion. Wer den Film gesehen hat, wird sich in den gelungenen Songs wiederfinden, die sich schnell zu Ohrwürmern entwickeln.
Von Komponistin Foncks stammen stimmungsvolle Instrumentalstücke. Außerdem runden das Esoterik-Stück „Alien Next Door“ und der harte Livesong „The Devil Will Arise“ von der imaginären Metalband Devil’s Fart das musikalische Geschehen perfekt ab. Und wie es sich für einen guten Soundtrack gehört, gibt es viele Wiederholungen wichtiger Songpassagen und ein Drumherum aus O-Tönen des Films.
Lina fährt hier mit ihren Kolleg*innen stimmlich mächtig auf. Die Ballade „Wenn ich die Augen schließe“ und der lustige „Pizza-Song“ stehen ihr ausgesprochen gut und scheinen auf ihre charismatische Stimme zugeschnitten. Den Film empfehle ich für Freunde guter Musikfilme. Auch wenn die Story jetzt nicht viel Tiefgang hat, sind Soundtrack und Performance doch sehr stimmig. Und Fans von Lina bekommen ein solides neues Album als Übergang bis zum nächsten richtigen Solowerk.