Driving Mrs. Satan: Slayer Goes Indiepop

Driving Mrs. Satan gründeten sich 2012 in Neapel. Das Quartett mit Claudia Sorvillo an der Spitze machte dadurch von sich reden, dass man bekannte Metalklassiker nahm und diese in ein lockerleichtes Indie-Folk-Gewand steckte. So enthielt die Debüt-EP AC/DCs „Hells Bells“ und das erste reguläre Album wartete mit Metallicas „Battery“ auf.

Auch das neue Werk mit dem aufschlussreichen Titel „Did You Mrs. Me?“ widmet sich einigen bekannten Songs, die man in der poppig aufgepimpten Fassung kaum noch erkennt. „For Whom The Bell Tolls“ wird ebenso verwurstet wie Iron Maidens „Running Free“ und Slayers „Raining Blood”. Wer gedacht hätte, dass ein solches Prozedere nie und nimmer funktioniert, wird hier auf jeden Fall eines Besseren belehrt.

Allerdings muss ich eins dazu sagen: Die Original-Songs werden so stark aufbereitet, dass sie mit dem Metal-Ursprung rein gar nichts mehr am Hut haben. Was bleibt, sind die Melodielinie und der Text. Das wird eingefleischten Metallern nicht gefallen – aber die sind ohnehin nicht die Zielgruppe. Eher die zartbesaitete Freundin, die sich freuen wird, dass der Liebste auch mal ansatzweise einen Songtext mitträllern kann.

Claudia Sorvillo hat einen lasziven erotischen Touch in ihrer Stimme, der aufhorchen lässt. Sie singt sehr filigran mit einer charmanten persönlichen Note. Begleitet wird sie von drei Instrumentalisten im Akustik-Gewand. Von Pop über Folk bis hin zu leichten Country-Anleihen ist alles vorhanden. Dabei sind die Arrangements trotz aller Leichtigkeit durchaus vertrackt. Die Songs kommen glasklar und federleicht aus den Boxen. Es macht definitiv Spaß, dieser Band zuzuhören.