M’era Luna Festival – Fotos vom Sonntag, 13.8.2017
Seht hier unsere Fotos vom M’era Luna Festival 2017 – Sonntag, 13.8.2017
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Vor fast zwei Jahren haben Mono Inc. mittels eines wüstengelben Albums überzeugt, dass als Hommage an ein mittelamerikanisches Desperado-Feeling verstanden werden konnte. Diesmal geht es in eine ganz andere Richtung – es zieht die Dark Rocker aufs Meer, was auch viel besser zu ihrem Herkunftsort Hamburg passt.
„Together Till The End“ ist als Konzeptalbum geschrieben und wir begleiten das Quartett auf der tragischen Seereise über die Weltmeere und der Suche nach rettenden Ufern. Vom sicheren Hafen bis zum schicksalhaften Ende. Es ist eine dramatische Fahrt mit Seemannsblut, großer Instrumentierung, Hymnen von Fernweh und Weite. „The Banks Of Eden“ lässt das Album rau und emotional starten. Der Kreis schließt sich mit der episch-orchestralen Reprise „Eden“, die versöhnlich in eine neue Zukunft führt.
Dazwischen liefern Mono Inc. ihre Spezialität: düstere Ohrwürmer in einer Mischung aus Gothic und Dark Rock mit starken elektronischen Einflüssen. Vieles ist tanzbar und dürfte live zu Begeisterungsstürmen führen. Doch auch Balladen wie das minimalistische „Tide“ und „Forever And A Day“ tun sich angenehm hervor.
Zudem gibt es zwei interessante Kollaborationen: die treibende Hymne „Children Of The Dark“ wird durch die gesangliche Unterstützung von Joachim Witt, Tilo Wolff (Lacrimosa) und Chris Harms (Lord Of The Lost) ein regelrechtes All-Star-Projekt und wird sicherlich über Jahre hinaus ein Tanzflächen-Füller der Rockclubs sein. Der Titel „Boatman“ löste bei VNV Nation Frontmann Ronan Harris beim ersten Hören eine derartige Gänsehaut aus, dass er spontan (und zum ersten Mal in seiner großen Karriere) für ein Duett zur Verfügung stand.
Mein Wermutstropfen ist, dass die Band den deutschsprachigen Texten ganz den Rücken zugekehrt hat. Das mag daran liegen, dass man die ewigen Vergleiche mit Unheilig und Co. leid war – und ist damit ein verständlicher Schritt. Trotzdem hat mir der Gesang gerade dann sehr gut gefallen, wenn die Lyrics in Deutsch gehalten waren.
Besonders stark hingegen finde ich das Gary Moore-Cover „Out In The Fields“. Thematisch absolut passend machen sich Mono Inc. diesen Hit aus den 80ern ganz zu Eigen und führt ihn zeitlos rockend in die Gegenwart.
Der Albumtitel ist laut Martin Engler ein Dank an die Fans. Und da kann man Mono Inc. nur Recht geben. Ihre Fanbase ist wirklich gewaltig, wie man auf diversen Festivals erkennen kann. Im Gegenzug belohnen sie ihre Hörer mit einem hymnischen Konzeptalbum, das vom ersten bis zum letzten Ton stimmig ist.
Kürzlich durfte ich beim Hexentanz-Festival im Saarland Mono Inc. mal wieder live erleben und ich muss sagen: Ich bin überrascht, zu welchem Burner sich diese Band in den letzten Jahren entwickelt hat. Ein Vorgeschmack auf das neue Album wurde dort schon gegeben – und seit Freitag darf man es endlich komplett in Händen halten. „Terlingua“ heißt das gute Stück und vermittelt mit seinem heißen Cover ein mittelamerikanisches Desperado-Feeling. Das ist aber nur der äußere Schein. Musikalisch bleibt man auf gewohnten Pfaden.
Die Band um den ehemaligen Schlagzeuger und jetzigen Sänger Martin Engler war seit jeher sehr fleißig und überzeugte die Fans ein ums andere Mal. Die letzten drei Silberlinge erreichten gar hohe Chartplätze. Parallelen zu Unheilig sind nicht von der Hand zu weisen. Man kann aber getrost sagen, dass Mono Inc. sich selbst treu geblieben sind und nur in leichten Ansätzen in seichte Gefilde abdriften.
Charakteristisch ist weiterhin die Melange aus Gothic, Dark Rock (vorgetragen mit der düster-sonoren Stimme Englers), einer Prise Neue Deutsche Härte, viel Synthesizer-Einsatz und in den letzten Jahren zunehmende Alternative-Elemente. Augenscheinlich versucht man auch, eine Balance zwischen deutschen und englischen Titeln zu halten.
Wie auch immer. So hymnenmäßig Titel wie „Never-Ending Love Song“ und „It Never Rains“ klingen mögen, mir haben es letztlich die deutschsprachigen Kracher angetan – besonders bei diesem Album. Der stimmungsvolle Opener „Mondschein“, der beißende Elektro-Rhythmus von „Heiland“, das nachdenkliche „Die Noten deines Lebens“. So entfaltet sich ein stimmiges dunkles Album, das nicht den ewigen Klischees von Teufelsanbetung und sexuellen Anspielungen folgt.
Was es übrigens mit dem Wüsten-Cover auf sich hat: Im März 2014 verbrachte die Hamburger Band fünf Tage auf einer Ranch am Rio Grande. „Terlingua“ erhielt seinen Namen von dem winzigen Ort in West-Texas, dessen tiefe Seele die 12 Songs des Albums hörbar beeinflusst hat. Gerade einmal zwei Einwohner leben hier auf einem Quadratkilometer. „Diese Dunkelheit, Leere und Einsamkeit habe ich so noch nirgends erlebt. Dieser Ort zwingt einen geradezu, die Dinge anders wahrzunehmen und neu zu reflektieren“, sagt Martin Engler dazu. Die Magie dieses düsteren Ortes wurde jedenfalls hörbar eingefangen und verleiht dem Werk den letzten Schliff.
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