Wenn die Arena Trier zum Nashorn-Gehege wird
Ein Satz von DIKKA – und schon sind alle Kinder kleine Nashörner. Das war ein munteres Treiben in der SWT Arena Trier, als Sera Finale (bürgerlich Simon Müller-Lerch) in seiner Inkarnation als Nashorn DIKKA zu kinderfreundlicher Zeit in die Konzertlocation lud. Der Start war für 17 Uhr angesetzt, doch schon zwei Stunden vorher sah man Scharen von Kindern mit ihren Eltern auf den Wegen rund um die Arena. An einem Samstagnachmittag war es nicht ganz einfach, einen Parkplatz zu finden. Auch die Schlangen an den Getränkeständen und am Merchandise wollten nicht enden. Grandios, wie der Rapper im Nashorn-Kostüm bei den Kleinen ankommt!
Das Bühnenbild war so bunt wie bei Sascha Grammel. Alles an ein Großstadt-Flair angelehnt, mit riesigem Skateboard im Mittelpunkt. Als die Show mit der Ansage aus dem Off startete, ein Nashorn sei aus dem Zoo ausgebrochen, kannten Jubel und Geschrei keine Grenzen mehr. Was tausende Kids für einen Lärm machen können, wurde hier schnell deutlich. Und DIKKA als HipHop-Star wollte von Anfang an weg von den Helikopter-Eltern. Der Bereich vor der Bühne wurde zum Nashorn-Gehege und nur Kinder durften ihn betreten. „Hallo Eltern, uns geht’s gut“, sollten sie im Chor schreien. Perfekte Umsetzung!
Es gab noch mehr Menschen in Tierkostümen auf der Bühne. DJ Löwe beispielsweise, der zwischendurch mal in die Zuschauerränge ausbüchste, und ein Chamäleon mit Skateboard. Später zudem zwei kleine Esel und ein weibliches Zebra, die das Nashorn unterstützen. DIKKA singt nun wirklich keine Kinderlieder, wie man sie von Jöcker oder Zuckowski kennt. Er nimmt seine Klientel sehr ernst und erzählt vom korrekten Teilen, vom Friedenszeichen, von Selbstbewusstsein und Zusammenhalt. Die Erwachsenen werden zwischendurch mit viel Ironie in den Senkel gestellt.
Zwischen den Songs gibt es immer wieder lange Entertainment-Passagen. DIKKA bringt den Kids den Vogel-Strauß-Tanz bei, übt mit ihnen markante Sätze („Boah ist das krass“), Bewegungen und Fingerspiele. Ein Song wie „Nein heißt nein“ liefert eine wichtige Botschaft. Und das ist wirklich die erste Version der unsäglichen „Life is live“-Melodie, die mich nicht an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt. Man verstreute Fantasie-Konfetti und traf sich romantisch zum Candlelight-Döner. Das alles oftmals emotional als Plädoyer für alle Kinder der Welt und ihre Träume.
Bei Songs, die als Duette angelegt sind, kamen die Duettpartner*innen vom Band. Mit Lea gab es „Ich bin ich“ und mit Montez „Zusammen“. Der Hauptset endete nach 80 Minuten, doch die Kinder wollten noch mehr. Viel mehr! Der Zugabenblock schloss um 18.45 Uhr mit dem Signature-Song „Bis zum Mond“, den DIKKA im Original mit Lea singt, und der Textzeile: „Weißt du eigentlich, wie doll ich dich lieb hab?“
Viele Kinder sahen hier das erste Konzert ihres Lebens – und das in der großartig gefüllten Arena und in einer Größenordnung, die selbst erwachsene Konzertbesucher selten erleben. Das Gemeinschaftsgefühl über Generationen hinweg war perfekt. Manchen mag er affig erscheinen, dieser Rapper im Nashorn-Kostüm, doch er zeigte sich hier überaus sympathisch und als ein Mensch, der Kinder stärken und für die Zukunft wappnen will. Hat riesigen Spaß gemacht!
Setlist DIKKA, 27.9.2025 in der Arena Trier
- Party im Zoo
- Pommes mit Mayo
- Konfetti
- Peace
- Nein heißt nein
- Halbe halbe
- Eis Eis Baby
- Glücklich
- Supermama
- Superpapa
- Superkind
- Ich bin ich
- Zusammen
Zugaben
- Mein Hobby ist Ferien
- Boom Schakkalakka
- Bis zum Mond
