THE DAMNED – die lang erwartete Reunion Show „AD 2022“
Erst kürzlich erschien mit „A Night of a Thousand Vampires: Live in London“ eine grandiose Liveveröffentlichung von The Damned (HIER unsre Review). Braucht man jetzt schon einen Nachschlag? Auf jeden Fall, denn die Shows aus dem Jahr 2022 sind ganz anders aufgebaut und liefern zudem eine ganz besondere Reunion für die Punk- und Gotic-Rocker.
Am 25. Oktober 2019 gab Drummer Andrew Pinching seinen Rücktritt nach 20 Jahren mit der Band bekannt. Sein letzter Auftritt war die oben genannte Show im London Palladium (Oktober 2019), die man gemeinsam mit dem „Circus Of Horrors“ performte. Am 21. Oktober 2020 gaben The Damned bekannt, dass die ursprüngliche Besetzung bestehend aus Vanian, Sensible, James und Scabies im Jahr 2021 eine Reihe von Shows spielen würde. Dies wäre das erste Mal seit mehr als zwei Jahrzehnten, dass James und Scabies mit Vanian und Sensible spielten. Die COVID-19-Pandemie erzwang jedoch eine Verschiebung der Tour auf 2022.
Am 3. November 2022 trat die Originalbesetzung im ausverkauften O2 Apollo in Manchester, UK, auf und präsentierte ein energiegeladenes 21-Song-Set aus den ersten beiden 1977er Alben „Damned Damned Damned“ und „Music for Pleasure“, den einzigen Alben, auf denen alle vier Gründungsmitglieder vertreten sind. Dieser Gig ist auf dem neuen Release als CD- und DVD-Mitschnitt vertreten. Hinzu kommt eine zweite CD mit dem Auftritt zweit Tage später in Birmingham. Der Set ist bis auf eine kleine Umstellung gleich.
Nach der Vampirnacht hatte man gedacht, damit sei das Pulver verschossen und die grandiose Performance für die Ewigkeit veröffentlicht. Was den Showcharakter angeht, mag das auch stimmen, doch für Nostalgiker hat der neue Release einen noch größeren Wert. Die alten Recken liefern hier zwei Konzerte ab, mit denen man niemals gerechnet hätte. Stilistisch ganz in den 70ern verhaftet mit Punk vom Allerfeinsten. Älter geworden? Geschenkt. Das Quartett liefert eine rohe, solide Performance, die ohne jeden Schnickschnack auskommt. Vor allem der visuelle Release ist absolut empfehlenswert. Hier wird Musikgeschichte lebendig. Grandios!