Fotos Billion Dollar Babies im Pitcher Düsseldorf
Fotos Billion Dollar Babies Düsseldorf 2013
Fotos Billion Dollar Babies Düsseldorf 2013
Die schwedischen Hardrocker von Billion Dollar Babies machen für neun Gigs Halt in Deutschland. Vorletzer Stopp: das Pitcher in Düsseldorf. Während sich die fünf Jungs für ihre Show warm machen, rocken die Mädels von UnSayn mit taffem Sound die kleine, aber feine Bühne der Bar.
Warm gerockt erwartet das Publikum die in Deutschland bisher unbekannten Billion Dollar Babies. Ein wenig Verwunderung gibt es, als die fünf Schweden ihr Set mit „When The Lights Go Out” starten. Der Grund: auf der Bühne stehen mit Sänger Frankie Rich und Gitarrist Pat Kramer die einzigen ursprünglichen Mitglieder der Band. Überraschend haben Bassist Nic Lester, Gitarrist Jon Silver und Schlagzeuger Anthony Fox die Band vor einiger Zeit verlassen. Ersetzt werden sie durch Klampfer Max Landegren, Basser Anders Åslund und Drummer Daniel Sjögren. Ob es allerdings bei diesem Line-Up bleiben wird, ist unklar. Zurück zur Musik: mit Songs wie „In The Back Of My Limousine”, „Junkies Ball”, oder „Lose It” heizen die Schweden dem Publikum im Pitcher ordentlich ein. Bei „Crashing Down”, von der ersten ihrer dreiteiligen EP-Serie „House Of Dreams”, geht es inhaltlich um gebrochene Herzen. Dass diese Thematik nicht unbedingt mit ruhigen Balladen einhergehen muss, machen die Jungs mit ihrem rauen und energiegeladenen Sound deutlich. Nicht umsonst haben die selbsternannten Monster ihre Tour mit „Alive & Raw” betitelt.
Nach einem kräftigen Glitter-Regen schmeißt sich Sänger Frankie fast in die Arme der ersten Reihe und lässt, mit den Bandmitgliedern bedruckte Dollar regnen. Viel Spaß und die Nähe zum Publikum zeigen, dass es sich bei den Billion Dollar Babies nicht um abgehobene wannabe Rockstars handelt. Vielmehr stehen hier ein paar sympathische Jungs auf der Bühne, die ihren Traum von der eigenen Musik verwirklicht haben. Mit Stücken wie „A Millionaire’s Dream” oder „Everyone Is In Love With A Chemical God” heizen die Babies weiter ein und lassen die Temperatur im Pitcher steigen.
Bevor sich die Jungs auf den Weg zu ihrem letzten Gig beim Summer’s End Festival in Andernach machen, räumen sie noch selbst ihre Klamotten in den Trailer und genießen ein paar Drinks mit ihren neu gewonnenen Fans. Noch in diesem Jahr soll ihre EP “House Of Dreams Pt. 3” erscheinen. Außerdem ist eine weitere Tour für den Anfang des nächsten Jahres geplant. Also: Augen offen halten, denn die Billion Dollar Babies lassen es krachen!
Nach zweijähriger Bühnenabstinenz kehren die finnischen Goth-Rocker von HIM zurück auf die Bretter dieser Welt. Mit im Gepäck: das neue und inzwischen achte Studiowerk der Finnen „Tears On Tape”. Am vergangenen Mittwoch spielten die Skandinavier einen von zwei exklusiven Deutschland Gigs im restlos ausverkauften Gloria Theater in Köln, wo sie schon Stunden vor der Show sehnsüchtig erwartet wurden.
Spätestens als das Licht in dem alten Kinosaal erlischt, die Bühne in sanftes Blau getaucht wird, Nebel über die Bühne wabert und die Goth-Rocker um Frontmann Ville Valo die Bühne betreten, wird es Zeit die Ohropax auszupacken. Nicht etwa weil schon die Gitarre durch die Verstärker dröhnt, sondern vielmehr weil die Hysterie der weiblichen Fans Dimensionen erreicht, die einen eher an die Atmosphäre eines Pop-Konzertes erinnert, als an die einer Rock Show.
Los geht es direkt mit „Lips Go Blue” von der neuen Platte „Tears On Tape”, die erst vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Auch wenn ihnen die Spielfreude nach ihrer langen Bühnenabstinenz nicht sofort anzumerken ist, wird deutlich, dass mit My Infernal Majesty heute eine deutlich gesündere Band auf der Bühne steht als noch vor wenigen Jahren – auch wenn Frontmann Ville Valo Berichten zur Folge wieder zur Flasche greift. Vor nicht allzu langer Zeit war das Bild ein anderes: Frauenschwarm Ville machte mit tiefen Augenringen und hagerer Figur auf sich aufmerksam. Als Drummer Mika „Gas” Karppinen von einer seltenen Nervenkrankheit außer Gefecht gesetzt wird, verordnet sich die Band eine Zwangspause und schottet sich weitestgehend ab – stand zwischenzeitlich sogar vor der Auflösung.
Inzwischen ist der Schlagzeuger wieder gesund und die Band hat wieder zusammengefunden – sehr zur Freude der eingefleischten Anhängerschaft, welche die Begründer des „Love Metal” frenetisch feiern. Die alten Hits wie „Buried Alive By Love”, „Right Here In My Arms” oder „Wicked Game” werden aus voller Kehle mit geschmettert, was dem augescheinlich gut gelaunten Ville das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubert. Der eher als unnahbar geltende Frontmann überzeugt stimmlich, greift selbst zur Klampfe, scherzt, tanzt und hat augenscheinlich Spaß an der eigenen Show. Auch der mangelnde Sauerstoffgehalt der Luft tut der fantastischen Stimmung keinen Abbruch, auch wenn manche der anwesenden Mädels kurz vor dem Kollaps zu stehen scheinen.
Natürlich darf der Titelsong der neuen Scheibe „Tears On Tape”, welcher Anfang April veröffentlicht wurde, nicht fehlen. Das gut 80-minütige Set, das alle Schaffensperioden der Finnen repräsentiert, ist eine gute Mischung aus Heavyness und gewohnter Sentimentalität. Mit dem romantischen „Furneral Of Hearts” verabschieden sich HIM von ihren 900 Fans, um kurze Zeit später für die lautstark geforderten Zugaben zurückzukehren. Eines ist nach diesem Abend klar: HIM haben die Chance zu alter Größe zurückzufinden – die Unterstützung ihrer Anhänger ist ihnen sicher.
Hier gibt’s die Fotos vom HIM-Konzert am 24.04. im Gloria Theater in Köln!
Eine heiße Party- so lässt sich der Abend mit Hardcore Superstar und Heaven’s Basement im Kölner Underground wohl am besten beschreiben. Schon als Heaven’s Basement auf der Bühne stehen, tropft gefühlt das Kondenswasser von der Decke des rappelvollen Clubs. Die Briten dürften dem Publikum nicht ganz unbekannt sein, waren sie doch vor wenigen Jahren unter anderem mit D-A-D auf Tour. Nach einer soliden Show der Hardrocker und verdientem Applaus strömt der Großteil des Publikums nach draußen, um sich wenigstens für einen Moment ein bisschen frische Luft zu verschaffen. Dass die Bullenhitze nicht nur dem Mop zu schaffen macht, sollte sich später noch zeigen.
Wenig später entern Hardcore Superstar unter tosendem Jubel die Bretter des Clubs, in den sie seit Jahren immer wieder zurückkehren. Doch eines fällt sofort auf: Drummer Adde ist an diesem Abend nicht mit von der Partie. „He’s becoming a dad you know”, erklärt Sänger Jocke. „He just got the call, but we didn’t want to cancel this show”. Wie praktisch, dass Tourmanager John Alfredsson gleichzeitig der Trommler der skandinavischen Melodic-Death Combo Avatar ist und kurzerhand die Rolle des künftigen Papa übernehmen kann. Die Schweden, die in ihrer Heimat durch mehrfache Grammy Nominierungen und Gold Auszeichnungen Kultstatus erreicht haben, verstehen es Sleaze Rock und Trash miteinander zu verbinden und heizen dem Publikum mit Songs wie „Wild Boys”, „Dreamin‘ In A Casket” oder neueren Stücken wie „Moonshine” ordentlich ein. „It is super hot in here”, bemerkt Jocke und treibt die Fans zur völligen Verausgabung an. Die Temperaturen in dem Schuppen steigen inzwischen ins unerträgliche und fordern später mit Trommler John das erste „Opfer”. Er verlässt kurzerhand die Bühne und muss sich draußen erst mal erholen. Das tut dem Ganzen jedoch kein Abbruch: weiter geht es einfach mit einer Ballade ohne Drums.
Nach einer Stunde und weiteren Songs wie „Medicate Me”, „My Good Reputation” oder „Guestlist” verabschiedet sich das Rock’n’Roll Quartett – um wenig später für eine halbstündige Zugabe zurück zu kommen. Schließlich dürfen Klassiker wie „We Don’t Celebrate Sundays” nicht fehlen. Den krönenden Abschluss geben die Schweden mit „Last Call For Alcohol” mit den passenden Zeilen „the party ain’t over til we say so” vom letzten Album „Split Your Lip”, bei dem einige Mädels auf die Bühne gebeten werden. Ein grandioser aber viel zu heißer Konzertabend geht zu Ende und lässt ein völlig abgekämpftes, schweißgebadetes aber glückliches Publikum zurück.
Die schwedischen Rocker von Deathstars hatten sich so einiges vorgenommen. Zunächst für den ersten Teil der Rammstein Tour bestätigt, powerten die Jungs auch noch den zweiten Teil der Tour durch Europa. Wer glaubt, dass die fünf nach diesem Spektakel müde sind, täuscht sich – schließlich waren und sind da noch einige Club Gigs zu bewältigen. Bewältigt haben sie auch den letzten Samstag im Kölner Luxor. Ein gutes Konzert, trotz nicht ganz grandiosem Sound. Dieser scheint in dem kleinen Club aber so generell nicht ganz perfekt zu sein. Im Gepäck hatten die Jungs nicht nur einen guten Mix aus alten und brandneuen Songs, sondern auch die Band Marionette aus ihrem Heimatland als Support. Deren Sänger hat verdächtige Ähnlichkeit mit Schauspieler Matthias Schweighöfer – meinen zumindest einige der anwesenden Mädels.
Um viertel vor neun ist es dann an der Zeit für die Death-Glammer auf die Bühne zu treten. Das tun sie auch und werden bejubelt. Wer die Konzerte der Band des öfteren besucht hat, kennt das Publikum. Auffällig: Offensichtlich haben sich einige neue Anhänger unter die Fanbase gemischt. Das mag wohl an den Rammstein Shows liegen. Schön, denn diese Band hat Aufmerksamkeit verdient. Der Klang ist wie gewohnt kühl industrial-like, die Texte Böse und das Aussehen kraftvoll sowie sexy. Deathstars eben. Wie bereits erwähnt, die Mischung aus alt und neu ist gelungen. Da wäre beispielsweise Night Electric Night vom letzten, gleichnamigen Album, Motherzone vom Vorgänger und überraschender Weise zum Schluss auch Songs wie Revolution Exodus von Werk Nummer 1. Synthetic Generation. Aber eben auch recht neues wie Metal, die aktuelle Single.
Das Publikum hängt an den Lippen von Sänger Whiplasher und gehorcht ihm aufs Wort. “Scream” – der Mop tobt, singt und reißt die Hände in die Höhe. Aber noch eines ist auffällig: es sind deutlich mehr Männer vor Ort als sonst. Zurück zu der Band. Diese spielt wie immer gekonnt mit der Menge. Gitarrist Nr. 1. Nightmare Industries feuert diese an, ebenso wie Gitarrist Nr. 2. Cat Casino und Bassist Skinny. Auch der Neue im Bunde, Drummer Vice macht eine gute Figur. Immer wieder war er in den letzten Jahren für Bone W. Machine eingesprungen, bevor dieser die Band entgültig im Jahr 2010 verließ.
“Swedish girls are perfect with their perfect blode hair. I guess you sometimes want to see blood in it. Cologne, do you want to destroy blonde swedish girls?” – Die Antwort ist ja. Eindeutig ja. Der Song Blood Stains Blondes wird gefeiert. Ein bisschen schade ist es, dass die Bühne so klein ist, dass sich die Band kaum frei entfalten kann wie auf den Brettern der Rammstein Tour.
Nach nur einer Stunde ist der Spaß nach Revolution Exodus vorbei. Naja vielleicht sind sie doch ein wenig ausgepowert nach einer so langen Tour. Aber gut, ein wenig Ruhe sei ihnen gegönnt! Auf ein nächstes Mal…
Mit ihrem inzwischen elften Album “DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK” bewiesen D-A-D, dass sie auch nach knapp 30 Jahren nicht verlernt haben, was es heißt, so richtig guten Hardrock zu produzieren. Bereits ’84 als “Disneyland After Dark” gegründet, eroberten die vier Dänen erst ihre Heimat, dann ganz Europa. Ihr Hit “Sleeping My Day Away” darf auch heute in keinem Rock-Club fehlen. Jetzt müssen Sänger Jesper, sein Bruder Jacob an der Gitarre, Bassist Stig Pedersen und Drummer Laust Sonne beweisen, dass sie es auch live noch so richtig krachen lassen.
Das Kölner Luxor platzt aus allen Nähten und die Hitze in dem kleinen Club ist schon vor Beginn der Show kaum auszuhalten. Bevor D-A-D die Bühne stürmen, bespaßen zunächst die “Bullet Monks” das Kölner Publikum. Nachdem alle Instrumente, darunter die kurios aussehenden Bässe von Stig, auf der Bühne verstaut sind, geht es los. Gut gelaunt treten D-A-D mit “New Age” auf die Bühne. Danach gibt es “Jihad” auf die Ohren, dessen Refrain “No Fuel Left For The Pilgrims” auch gleichzeitig der Titel des Albums von ’89 ist. Es folgt “Everything Glows”, dann “Point Of View”. Schon nach den ersten Songs beweist das Publikum, dass es nicht einfach nur ein Publikum ist: Es sind wahre Fans, die laut mitsingen und die Rocker feiern. Dies danken ihnen die Dänen mit vielen deutschen Worten, welche die Menge nur noch mehr zum Brodeln bringen.
Zum Glück wird endlich die Lüftung eingeschaltet, welche die Raumtemperatur auf einen erträglichen Grad herunterkühlt. Trotz wenig Platz wirbelt die Band über die Bühne. Ab und an müssen die massiven Kästen vor der Bühne, die Equipment Boxen und das Schlagzeug als Erweiterung herhalten. D-A-D trägt ursprünglich den Namen Disneyland After Dark. Nach einer erfolgreichen Welttournee, bei der sie auch in den USA spielten, wurde jedoch die Walt Disney Company auf die Band aufmerksam und setzte gerichtlich durch, dass das Wort Disneyland nicht länger verwendet werden durfte. Folglich kürzten die Dänen ihren Namen schlicht mit D-A-D ab.
Bassist Stig Pedersen ist für seine ausgefallenen zweisaitigen Instrumente bekannt. Ob durchsichtige Bass-Gitarren, die in Rot oder Blau leuchten oder seine freakige Rakete, er hat einiges im Gepäck. Die Setlist ist ein guter Mix aus alten und neuen Songs. Mit dem emotionalen “All Fall Down” vom letzten Album, bei dem Jacob von der Gitarre ans Keybord wechselt, beweisen die Jungs, dass sie auch die ruhige Schiene fahren können. Bei “I Want What She’s Got” hinterfragt Jesper die Intelligenz der Kölner, indem er sie den Song in “I Want What Laust Got” umtexten lässt. Das Publikum besteht den Test und wird von Jesper mit den Zeilen “Köln hat viel Liebe und Intelligenz” belohnt.
Nach einer guten Stunde ist das offizielle Set beendet, doch das soll es noch nicht gewesen sein. Natürlich darf “Sleeping My Day Away” nicht fehlen. Danach geht es akustisch mit “Laugh And A Half” weiter. Der passende Abschluss des Abends ist “After Dark”, dessen Text wie folgt lautet: “It’s late now, time to say goodbye… It’s after dark now and Disneyland is closed, the party is over, the night is near, let’s bring out a toast…”. D-A-D haben viel Spaß gemacht und bewiesen, dass sie auch nach vielen Jahren dem Rock’n’Roll treu geblieben sind. Lohnenswert!