Mit ihrem Beitrag „Hellwach“ zum Bundesvison-Songcontest erreichte sie zwar nur den 7. Platz, aber ihre Ohrwurm-Single „Lieblingsmensch“ eroberte dafür bereits die Spitze der Charts. Damit gehört Namika zur erfolgreichen neuen Generation deutscher Musiker, die sich in ihrer Muttersprache ausdrücken – obwohl weder ihr Künstlername noch der Titel ihres Debütalbums das auf den ersten Blick vermuten lassen.
Tatsächlich stammt Namikas Großvater aus Marrokko, aufgewachsen ist sie aber in Frankfurt. Mit dem Titelsong „Nador“, nach der gleichnamigen marokkanischen Küstenstadt benannt, spürt sie ihren Wurzeln nach und beschreibt auch ihre innere Zerrissenheit. In „Wenn sie kommen“, das Namika gemeinsam mit Rapper Ali S. performt, beschreibt sie dann das Schicksal eines Straßenkindes in der Touristenstadt. Ansonsten handeln Namikas Songs aber eher vom Alltag im modernen Deutschland. „Gut so“ und „Egal“ beschwören ein entspanntes Lebensgefühl, „Broke“ und „Stopptaste“ beschäftigen sich dagegen mit den Schattenseiten unserer schnelllebigen Gesellschaft. Mit „Meine Schuld“ wagt sich Namika gar an das schwierige Thema häusliche Gewalt, einfühlsam erzählt aus der Sicht des mitleidenden Kindes.
Musikalisch verpackt wurde das Ganze vom Berliner Produzententeam Beatgees in melodischen Hip-Hop, garniert mit ein paar orientalischen Harmonien und Samples. Namikas angenehme Stimme trägt gut durch die Songs, und auch wenn den gerappten Passagen manchmal noch die richtige Power fehlt, so gehen die Refrains dafür umso mehr ins Ohr. Insgesamt ist der Frankfurterin mit „Nador“ ein durchaus überzeugendes Debüt gelungen, das gute Laune macht, aber auch zum Nachdenken anregt.
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