Nach der Abschiedstour 2012 dauerte es nur ein paar Jahre und die Band war wieder da. Kein Wunder, ein 50jähriges Bandjubiläum kann man nicht einfach unter den Teppich fallen lassen.
Und so steht die Mannschaft um Gründer Rudolf Schenke unter dem Motto „Return to Forever“ an diesem Abend in der Westfalenhalle in Dortmund auf der Bühne. Vor rund 10.000 Fans gilt es zu beweisen ob die Wiederkehr dem Jubiläum denn gerecht würde.
Und der Einstieg ins Konzert lässt alle angestaubten Vorhersagungen erzittern: Sirenengeheul, der Vorhang fällt und mit dem Song “Going out with a Bang“ ist der Abend eröffnet.
Scorpions, die deutsche Gruppe, die in den USA fast populärer ist als in Deutschland, ist auf der Bühne und präsentiere Songs aus alten Zeiten und neues Material von aktuellen Album „Return to Forever“.
Massenhaft Licht, Laser und große LED-Flächen mit Videos tun ihres dazu, dass nicht nur das Ohr, sondern auch die Augen was zu sehen haben.
Ich für meinen Teil, die sonst nur hauptsächlich die Scorpions mit den Hits „Wind of Change“ oder „Send me an Angel“ in Verbindung gebracht hat, bin positiv überrascht von dem, was sich auf der Bühne abspielt.
Sie können ja richtig abrocken! Egal ob alte oder neue Songs. Richtig gut und laut!
Rudolf Schenker, so locker wie er über die Bühne springt; da denkt man beim besten Willen nicht, dass er das bereits 50 Jahre macht. Klaus Meine, eh und je in Lederkluft, Schiebermütze und Sonnenbrille, sah nicht anders aus wie vor 20/30 Jahren.
Und dann bin ich noch von einem hin- und hergerissen; und das nicht nur ich … Derjenige der auf der Bühne einen erhöhten Platz hat … Der Amerikaner James Kottak, ein wahres Tier und nicht nur am Schlagzeug. Was für ein Elan, was für ein Temperament! Und was für eine Solo-Nummer, treffend betitelt mit „Kottak Attack“.
Natürlich zeigen auch Matthias Jabs, der 2. Gitarrist und Pawel Maciwoda, der Bassist, dass sie genauso meisterhaft mit ihren Musikinstrumenten umgehen können.
Die Scorpions bieten an diesem Abend ein sehr kurzweiliges Konzert, weil jeder Song etwas einmaliges war. Sicherlich ist „Wind of Change“ zumindest bei uns ein Highlight, denn das merkt man an dem mitsingenden Publikum, aber mir persönlich gefällt die „andere“ Seite von den Scorpions noch besser.
Auf jeden Fall … Chapeu, meine Herren! Macht noch lange weiter so!
Die Setlist des Abends:
01. Going Out with a Bang
02. Make It Real
03. No Pain No Gain
04. The Zoo
05. Coast to Coast
06. Top of the Bill / Steamrock Fever / Speedy’s Coming / Catch Your Train
07. He’s a Woman – She’s a Man
08. We Built This House
09. Delicate Dance
10. Always Somewhere / Eye of the Storm / Send Me an Angel
11. Wind of Change
12. Rock ‘n’ Roll Band
13. Dynamite
14. In the Line of Fire
15. Kottak Attack
16. Blackout
17. Big City Nights
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18. Still Loving You
19. Rock You Like a Hurricane