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Kylie Minogue "Golden"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Kylie Minogue verbindet Pop und Nashville-Sound

„Golden“ ist Kylie Minogues erstes Studioalbum seit vier Jahren und das insgesamt vierzehnte in ihrer bahnbrechenden Karriere. Es klingt anders. Nicht so glamourös wie die Pop-Alben der frühen 2000er Jahre. Und es macht Sinn, dass sich die Australierin so viel Zeit gelassen hat, um das Werk auf den Markt zu bringen.

Die CD wurde hauptsächlich in Nashville aufgenommen, was automatisch Einfluss auf den neuen Sound nahm. Natürlich eingebettet in dem typischen Superlativ-Pop der Sängerin, für die die Reise in die Stadt eine Premiere war: „Wir haben definitiv ein Stück Nashville mit uns zurückgebracht“, sagt die begeisterte Kylie. „Wir fanden einen Weg, einen Hybrid aus Country und dem zu machen, was ich meinen ‚normalen Sound‘ nenne. Es musste poppig genug und für mich authentisch sein, doch auch Country genug, um einen neuen Sound zu schaffen.“

Ob das funktioniert? Einen ganz neuen Weg einzuschlagen und sich dabei trotzdem musikalisch treu zu bleiben? Kylie hat es mit Bravour geschafft. Womit man allerdings leben muss, ist die Tatsache, dass das Album sehr balladenlastig ist. Wer bisher ohnehin auf ihre ruhigen Songs stand, wird damit vollauf zufrieden sein.

Die Single „Dancing“ beispielsweise vermittelt ein optimistisches Lebensgefühl mit Country-Gitarre und mitreißendem Klatsch-Rhythmus. Ein schöner Einstieg in ein sehr abwechslungsreiches Album. Elektronische Elemente sind zwar vorhanden, nehmen aber viel weniger Raum ein als bei ihren letzten Releases. Stattdessen gibt es atmosphärische Songs und biographische Einflüsse. „Sincerely Yours“, „A Lifetime To Repair“, Music’s Too Sad Without You“ und „One Last Kiss“ klingen sehr persönlich.

Mit fast 50 sein eigenes Ding zu machen und nicht mehr nur Chart-Trends hinterher zu laufen war für Kylie der richtige Weg: „Auf diesem Album hört man zum ersten Mal auch so richtig meine Gesangsstimme, gibt sie zu. „Erstmalig hatte mich damals Nick Cave bei ‚Where the wild roses grow‘ dazu animiert. Ohne meine bisherigen Songs schlecht reden zu wollen, wurde hier irgendwie immer versucht eine perfekte Studiostimme zu erschaffen. Das haben wir bei ‚Golden‘ bewusst anders gemacht. Die meisten Songs waren mit wenigen Takes im Kasten. Es ging diesmal mehr um den Inhalt und das war sehr befreiend für mich als Künstlerin.“

Echte Ohrwürmer haben sich bei mir bisher noch nicht durchgesetzt, aber es ist ein gutes Zeichen, dass das Album in seiner Gesamtheit gut funktioniert. Ende Mai wird die Künstlerin 50 und dabei doch ewig jung bleiben. So bricht das „goldene“ Zeitalter im richtigen Moment an.

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