Vor über 50 Jahren, im Dezember 1967, starb Otis Redding bei einem Flugzeugabsturz. Wenige Tage zuvor hatte er „(Sittin‘ On) The Dock of the Bay“ aufgenommen, der posthum zum Welthit wurde. Platz 1 der Billboard- und Platz 3 der britischen Charts.
Die „Dock Of The Bay Sessions“ wurden unter Mitwirkung von Roger Armstrong von Ace Records und dem Otis-Biografen Jonathan Gould mit der Zustimmung der Redding-Familie zusammengestellt. Auf diesem Album wurden die Songs zum ersten Mal so zusammengebracht, dass sie einen Eindruck geben, wie das Album in seiner Gänze geklungen hätte, wenn es damals in dieser Form erschienen wäre.
Zum Jubiläumsjahr berichtet der Co-Komponist und Stax-Hausgitarrist Steve Cropper über die Aufnahme-Sessions, in denen auch „Champagne & Wine“, „Hard To Handle“, „I’ve Got Dreams To Remember“, „Direct Me“ und andere Songs entstanden. „Seine Stimme war so klar“, erinnert sich der mittlerweile 76-jährige Cropper. „Er klang wie kein anderer. Wenn ich es beschreiben sollte, würde ich sagen, er nahm eine Portion Sam Cooke und eine Portion Little Richard und mixte sie zusammen. Aber Otis klang wie Otis, nicht wie irgendjemand sonst“.
Ein Jahrhundertsong als Aufhänger, dazu der von Otis etablierte Memphis Soul in Vollendung. Die teil melancholischen, teils spielfreudigen Songs wurden schon auf diversen Compilations und posthumen Alben veröffentlicht, doch in dieser Zusammenstellung entfalten sie den Spirit des Jahres 1967 und vermitteln uns die Vision, die Otis Redding damals mit der Welt teilen wollte. Eine feine Zusammenstellung.