Den großen internationalen Durchbruch schaffte die schwedische Songwriterin Lykke Li mit dem Song „I Follow Rivers“, den der DJ The Magician in einem Remix einem größeren Publikum bekannt gemacht und an die Spitzen der europäischen Charts gebracht hatte. Es folgte ein sehr düsteres, schwermütiges Album namens „I Never Learn“. Sie spielte bei den größten und wichtigsten Festivals der Welt, wie z.B. Glastonbury, Coachella und Lollapalooza. Neben ihren Solo-Veröffentlichung war sie in den Jahren 2016 und 2017 am Projekt liv beteiligt, das sie mit Andrew Wyatt, Björn Yttling, Pontus Winnberg und Jeff Bhasker betreibt.
Für „So Sad So Sexy“ hat Lykke Li sich vier Jahren Zeit genommen und hat zwischenzeitlich auch das Label gewechselt. Obwohl der Titel immer noch sehr sphärisch klingt, hat sich auch die Ausrichtung geändert: Das vierte Album enthält vor allem Synthie-Pop und R&B. Die elektronischen Elemente stehen der Sängerin gut – das hat The Magician ja schon zu Genüge dargestellt. Den Vocoder hat Lykke Li mit ihrer fantastischen Stimme zwar nicht nötig, doch die starken rhythmischen Elemente tun ihrer Musik hörbar gut.
Wie der Vorgänger dauert auch dieses Album nur knapp über 30 Minuten. Sie hat den Pop für sich entdeckt und eröffnet damit neue Welten für ihren Gesang. Wer ihre melancholische Seite liebt, wird vielleicht etwas enttäuscht sein (da darf man sich vom Titel nicht täuschen lassen). Jedenfalls geht Lykke Li einen großen Schritt in eine radiotaugliche und poplastige Zukunft.