Nachdem Andi schon den Bericht zum Nostalgiekonzert von Midnight Oil geschrieben hat, geht es hier weiter mit den Acts der Folgetage.
Flogging Molly – 20.6.2019
Tom Odell – 21.6.2019
Es war Konzert Nr. 3 der diesjährigen Porta hoch drei Konzertreihe und zugegebenermaßen das Konzert, an das ich die geringsten Erwartungen hatte. Anfangs fühlte ich mich auch bestätigt: nur 800 Zuschauer kamen an diesem Freitag Abend auf den Porta Vorplatz. Mag sein, dass viele schon vor kurzer Zeit das Odell Konzert in Luxemburg besuchten, mag aber auch sein, dass viele Trierer den Herrn nicht auf dem Schirm haben, denn den Meisten wird nur „another love“ bekannt sein. Doch als der Brite die Bühne betrat, barfuß, wurde ich ganz schnell eines Besseren belehrt. Er setzte sich an den Flügel und zeigte, was er und seine Band so drauf haben. Und das war so einiges! Nichts von meinen Vorurteilen über einen weiteren Popschnulzensänger blieb übrig. Das war Pop auf höchstem Niveau! Odell und seine Band verpackten die Songs in tolle Live Arrangements die voll und rund klangen. Das Publikum dankte es ihnen, indem es bei jedem Song textsicher und lautstark mitsang. Wenn es auch nicht der best besuchte Abend bei Porta hoch drei war, so war es doch der Abend der mich am meisten überraschte. Positiv!
Samy Deluxe – 22.6.2019
Der letzte Abend der 2019er Ausgabe von Porta hoch drei stand ganz im Zeichen des Hip Hop. Horst Wegener trat um kurz vor acht auf die Bühne und überzeugte die 2.500 Zuschauer mit modernem deutschen Hip Hop und mit – wie aktuell ja sehr beliebt – viel digitalen Effekten auf der Stimme. Das passte zwar nicht so ganz in das Unplugged Konzept des Main Acts, aber das störte das Publikum nicht, und sie feierten den Newcomer ausgiebig. Aber dann ging’s los. Das DLX Ensemble betrat die Bühne. Streicher, Bläser, zwei Drummer, Bass, Gitarre und Tasteninstrumente sowie ein Backing Chor. Die nun wirklich nicht kleine gläserne Bühne vor der Porta war schon recht gut gefüllt bot aber noch genug Platz für Samy Deluxe. Der, unterstützt von weiteren Rappern wie z.B. Chefket, war in Bestform. Ich habe ihn schon einige Male live gesehen, aber nie mit solch einer umwerfenden Band. Schon das Album gefiel mir richtig gut, und ich war erfreut, dass das Unplugged Konzept so konsequent durchgezogen wurde. Aber live und in Farbe war das Ganze noch eine Spur beeindruckender. In keiner Sekunde vermisste man irgendwelche digitalen Hilfsmittel auf der Bühne. Der Sound war fett und rund. Selbst wer nicht der größte Hip Hop Fan ist, kam voll auf seine Kosten. Sei es bei dem was Samy Deluxe inhaltlich zu sagen hat, oder wie beeindruckend es ist, ihm live zuzusehen, wenn er wie ein Maschinengewehr die Worte herausfeuert – oder einfach diese grandiose Band live zu sehen und zu hören. Es war einfach der perfekte Abschluss einer tollen Porta hoch drei Ausgabe. Das macht wirklich Lust auf das nächste Jahr.