Diesen Herbst laden die Beatles Musikfans weltweit ein, das 1970 erschienene Nr.1-Album Let It Be mit einer Reihe hochwertiger Special Editions neu zu entdecken, die am 15. Oktober über Apple Corps Ltd./Capitol/Ume weltweit veröffentlicht werden. Zum Vorbestellungsstart werden drei Tracks von der neu gemischten und erweiterten Edition erstmalig digital verfügbar sein: “Let It Be” (2021 Stereo Mix), “Don’t Let Me Down” (First Rooftop Performance) und “For You Blue” (Get Back LP Mix).
Produzent Giles Martin und Toningenieur Sam Okell haben das Album Let It Be in Stereo, 5.1 Surround DTS und Dolby Atmos neu abgemischt. Die umfangreiche neue Special Edition tritt in die Fußstapfen der weltweit gefeierten, neu gemischten und erweiterten Anniversary Editions von Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (2017), The BEATLES (‘White Album’) (2018) und Abbey Road (2019). Jede der neuen Versionen von Let It Be enthält den neuen Stereomix des Albums, der sich an Phil Spectors “reproduced for disc”-Version orientiert und auf den original 8-Spurbändern der Studiosessions und der Rooftop-Performance basiert. Die physische und die digitale Super Deluxe Edition enthalten außerdem 27 bisher unveröffentlichte Studioaufnahmen, eine Let It Be EP mit vier Tracks und den bisher unveröffentlichten Stereo-LP-Mix mit 14 Tracks, zusammengestellt von Toningenieur Glyn Johns im Mai 1969.
Am 2. Januar 1969 starteten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr auf einer großen Tonbühne in den Londoner Twickenham Film Studios ins neue Jahr. Die Beatles stürzten sich in die Proben für ein Projekt, das sie zurück an ihren alten Bestimmungsort bringen sollte: auf die Livebühne. 21 Tage lang hielten Kameras und Tonbandgeräte fast jede Minute fest: zunächst in Twickenham und dann in ihrem eigenen Apple Studio, wo Billy Preston an den Keyboards hinzukam. Sie probten neue Eigenkompositionen und jammten einige ältere Songs, alles wurde live und ungeschminkt eingefangen und für die Nachwelt festgehalten.
Auch am 30. Januar, als die Beatles gemeinsam mit Preston für ihr allerletztes Konzert auf dem Dach des Büros der Apple Corps in der Savile Row vor einem kleinen Publikum aus Freunden, Familienmitgliedern und allen anderen, die in Hörweite waren, in der Kälte standen, liefen die Kameras mit. Der mittägliche Auftritt brachte das komplette Londoner West End zum Erliegen, weil sich Passanten die Hälse verrenkten und in der kompletten Nachbarschaft die Fenster aufgerissen wurden, um einen besseren Blick zu haben. Eine Welle von Lärmbeschwerden rief auch die Polizei auf den Plan – und auf das Dach, wo sie das Konzert schließlich nach 42 Minuten beendeten.
Im April und Mai arbeitete Glyn Johns an der Zusammenstellung eines Albums, das einmal den Namen “Get Back” tragen sollte. Um seine spezielle Vision umzusetzen, verwendete Johns misslungene Anfänge und Plaudereien zwischen den Songs lieber frühere als spätere, ausgefeiltere Aufnahmen, und sogar die Version von “I’ve Got A Feeling”, die ab einem bestimmten Punkt komplett auseinanderfällt und mit John Lennons Entschuldigung endet: “I cocked it up trying to get loud”. Die Band entschied allerdings, das umfangreiche Material mit Tonbändern, Filmrollen und Fotos zurückzustellen, um sich auf die Aufnahmen und Veröffentlichung ihres Meisterwerks Abbey Road zu konzentrieren. Das letzte Beatles-Album Let It Be basierte auf den Bändern vom Januar 1969 sowie einigen früheren und späteren Sessions. Es erschien am 8. Mai 1970 (in den USA am 18. Mai) parallel zum Start des Films Let It Be.
Die Studiosessions, aus denen das Album und der Film Let It Be hervorgingen, waren die einzige Gelegenheit in der Geschichte der Beatles, bei der sie so ausführlich bei der Arbeit im Studio begleitet wurden. Mehr als 60 Stunden unveröffentlichtes Filmmaterial, mehr als 150 Stunden unveröffentlichte Tonaufnahmen und Hunderte von unveröffentlichten Fotos wurden für die drei diesen Herbst erscheinenden, zusammengehörigen, ultimativen Beatles-Releases gesichtet und mit viel Liebe restauriert. Es ist ein Fest für die Sinne und ein großer Schatz, der da im Archiv der Beatles gehoben wurde. Die neue Let It Be Special Edition wird ergänzt durch die heißersehnte Dokumentation “The Beatles: Get Back” vom dreimaligen Oscar-Gewinner Peter Jackson und ein wunderschönes, neues Hardcover-Buch, das ebenfalls den Titel The Beatles: Get Back trägt. Das Material, das für diese neuen Projekte hinzugezogen wurde, zeigt eine viel fröhlichere und positivere Atmosphäre, als der 80-minütige Film Let It Be von 1970 vermuten ließ.
“Ich fand den Originalfilm Let It Be schon immer ziemlich traurig, weil er sich mit der Auflösung der Band beschäftigte. Der neue Film vermittelt die Kameradschaft und unsere tiefe Zuneigung zueinander”, schreibt Paul McCartney in seinem Vorwort zum Let It Be Special Edition-Buch. “Er zeigt auch die tolle Zeit, die wir gemeinsam hatten. Zusammen mit dem neu gemasterten Album haben wir hier eine eindrucksvolle Erinnerung an diese Zeit. So möchte ich die Beatles im Gedächtnis behalten.”
Das schöne Buch der Super Deluxe CD- und Vinyl Collections enthält ein Vorwort von Paul McCartney, eine Einleitung von Giles Martin; einen Text von Glyn Johns; aufschlussreiche Kapitel und detaillierte Trackinfos von Beatles-Historiker, Autor und Radioproduzent Kevin Howlett und ein Essay von dem Journalisten und Autor John Harris, der sich mit den Mythen beschäftigt, die sich um die Sessions ranken und sie mit der Realität abgleicht. Das Buch ist im Notizbuch-Stil illustriert und enthält seltene und bisher unveröffentlichte Fotos von Ethan A. Russell und Linda McCartney sowie bisher unveröffentlichte Fotos von handgeschriebenen Songtexten, Notizen, Skizzen, Korrespondenzen, Tonbandschachteln, Filmabschnitten u.v.m.
Als die Beatles im Januar 1969 in den Twickenham Studios ankamen, stand ihr selbstbetiteltes Album (AKA ‘The White Album’) nach seiner Veröffentlichung im November 1968 noch immer weltweit an der Spitze der Charts. Die Band hatte einen ehrgeizigen Plan für ein Projekt im Gepäck, das einen Bühnenauftritt für ein “TV-Spektakel” und ein Livealbum umfasste. Michael Lindsay-Hogg wurde angeheuert, um bei dem Konzert Regie zu führen und die Proben mit unverfälschten Kameraperspektiven und Mono-Tonaufnahmen auf zwei mit den Kameras verbundenen Nagra-Tonbandgeräten festzuhalten. Fotograf Ethan A. Russell erhielt exklusiven Zugang zu allen Bereichen. Beatles-Produzent George Martin und der Tontechniker Glyn Johns waren für den Sound zuständig. Johns erinnert sich: “Paul erklärte mir seine Idee eines Livekonzerts und dass ich den Sound machen sollte, weil ich schon an einigen guten Livealben beteiligt war.” Beeindruckt von den Fortschritten, die die Beatles mit ihren neuen Songs quasi täglich machten, erinnerte sich Martin später zurück: “Es war eine großartige Idee und sehr lohnend, wie ich fand. Ein Livealbum mit neuem Material. Die meisten Leute wärmen für ein Livealbum eigentlich ältere Songs nochmal auf.” Nach zehn Tagen auf der Tonbühne zogen die Beatles und die Filmcrew in das kleinere und gemütlichere Apple Studio um. Dort setzte sich Johns an die Regler einer Tonausrüstung, die die Beatles sich aus ihrem alten Revier, den Abbey Road Studios, ausgeliehen hatten, um auf 8-Spur-Bändern aufzunehmen. Billy Preston wurde als Keyboarder dazugeholt und bereicherte die Studiosessions mit seinem grenzenlosen Talent und seiner wunderbar positiven Ausstrahlung.
Im April 1969 veröffentlichten die Beatles ihre weltweite No. 1-Single “Get Back”/“Don’t Let Me Down”. Präsentiert wurde sie als “Die Beatles, so wie die Natur sie geschaffen hat” und “so live wie nur möglich in dieser elektronischen Zeit”. Beide Seiten der Single wurden “The Beatles with Billy Preston” zugeschrieben. “Die größte Überraschung war, als die Single rauskam”, erzählte Preston im Jahr 2002. “Sie hatten mir nichts davon gesagt, dass mein Name darauf stehen würde! Die Jungs waren echt nett zu mir.” Die von George Martin produzierte Single “Let It Be”, die am 6. März 1970 erschien, unterscheidet sich von der Albumversion von Phil Spector. Ein Paradebeispiel seiner charakteristischen Wall of Sound-Produktionen auf dem Album Let It Be ist die zusätzliche Orchesterspur auf “The Long and Winding Road”, der 20. US-No. 1-Single der Beatles.
Entstanden unter der Regie von Peter Jackson (“The Lord of the Rings”-Trilogie, “They Shall Not Grow Old”) nimmt “The Beatles: Get Back” das Publikum mit auf eine Zeitreise zu den intimen Studiosessions der Beatles während eines extrem denkwürdigen Moments in der Musikgeschichte. Aufgrund der schieren Menge an fantastischem Material, das Peter Jackson gesichtet und im Laufe der vergangenen drei Jahre restauriert und bearbeitet hat, besteht “The Beatles: Get Back” nun aus drei Teilen. Jeder Teil ist circa zwei Stunden lang und sie werden nacheinander am 25., 26. und 27. November exklusiv auf Disney+ veröffentlicht.
Zusammengestellt aus über 60 Stunden bisher noch nirgends gezeigtem Filmmaterial, gedreht im Januar 1969 (von Michael Lindsay-Hogg) und mehr als 150 Stunden bisher noch von niemandem gehörten Tonaufnahmen, zeigt die Dokuserie mit liebevoll restaurierten Bildern die Wärme, Kameradschaft und die geniale Kreativität, die das Erbe des legendären Quartetts prägen. Jackson ist der einzige Mensch seit 50 Jahren, der Zugang zu diesen privaten Filmarchiven erhielt. “The Beatles: Get Back” ist die Geschichte von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr, die Pläne für ihre erste Liveshow seit mehr als zwei Jahren schmieden, und zeigt sie bei der Arbeit an 14 neuen Songs, die eigentlich auf einem passenden Livealbum erscheinen sollten. In der Dokumentation ist der letzte gemeinsame Liveauftritt der Beatles, das unvergessene Rooftop-Konzert auf dem Dach der Savile Row in London, zum ersten Mal in voller Länge zu sehen; außerdem diverse andere Songs und Klassiker von den letzten zwei Beatles-Alben, Abbey Road und Let It Be. Die Musik für die Dokuserie wurde von Giles Martin (“Rocketman”) und Sam Okell (“Yesterday”) neu abgemischt.
Als Vorboten der Serie veröffentlicht Apple Corps Ltd./Callaway Arts & Entertainment am 12. Oktober weltweit das Buch The Beatles: Get Back. Es erscheint auf Englisch und in neun weiteren Sprachen und ist das erste von den Beatles veröffentlichte Buch seit Erscheinen ihres internationalen Bestsellers The Beatles Anthology. Mit einem schönen Design und wertiger Haptik rundet das 240-seitige Hardcover-Buch die Dokuserie “Get Back” und die Let It Be Special Edition mit Transkripts vieler mitgeschnittener Unterhaltungen aus den dreiwöchigen Proben und Aufnahmen sowie Hunderten von exklusiven, bisher unveröffentlichten Fotos von Ethan A. Russell und Linda McCartney ab. The Beatles: Get Back beginnt mit einem Vorwort von Peter Jackson und einer Einleitung von Hanif Kureishi. Für die finale Bearbeitung der Texte im Buch war John Harris verantwortlich.