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Nica Stevens und Andreas Suchanek "Rachejagd - Gequält"

Eine durchweg spannende Jagd nach einem Serienkiller

Ab und zu reizt es mich, neben den musikalischen Biographien auch mal einen guten Roman zu rezensieren. So erreichte mich im Oktober das erste Gemeinschaftswerk der Autor*innen Nica Stevens und Andreas Suchanek. Und – wow! – was ist das für ein spannendes Brett. Wie der Blitz war ich schon nach wenigen Seiten in der Geschichte drin und der Erzählfluss ließ kaum Zeit zum Durchatmen.

Zum Inhalt zunächst der Klappentext: Vor drei Jahren wurde Journalistin Anna Jones zusammen mit ihrer Freundin Natalie entführt und von ihrem Peiniger Edward Harris auf vielfache Art gequält. Anna konnte fliehen, Natalie starb. Diese Schuld verfolgt Anna bis heute. Als sie einen blutbefleckten Brief erhält, wird schnell klar: Edward Harris ist zurück. Nick Coleman, Annas Jugendliebe und FBI-Agent, nimmt die Ermittlungen auf. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Zane Newton, der Profilerin Lynette McKenzie und Nick versucht Anna herauszufinden, was Harris vorhat. Ein perfides Spiel beginnt, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ein Spiel, das nicht nur für Anna tödlich enden könnte. Ein Spiel, das nur ein Ziel hat: Rache.

Schnell werden die beiden Hauptfiguren Nick und Anna eingeführt und die einzelnen Kapitel zunächst aus ihrer jeweiligen Sicht erzählt. Da ist es vermutlich ein Vorteil, eine weibliche Erzählerin und einen männlichen Erzähler an Bord zu haben. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass beide auch manchmal die Rollen getauscht haben. Nica Stevens war bisher vor allem für romantische Dramen und Fantasy-Epen wie „Verbundene Seelen“ bekannt. Andreas Suchanek bewegt sich normalerweise im Bereich von Urban Fantasy und Science Fiction. Das Krimi-Metier ist also für beide ziemliches Neuland, doch sie haben das als Autorenduo fantastisch bewältigt.

Rasant geht es direkt hinein in die Geschichte. Die Folterszenen, die Anna erlebt hat, werden nur angedeutet und nicht explizit erzählt. Somit können auch zartbesaitete Leser*innen den Einstieg in die als Trilogie geplante Geschichte wagen. Allerdings muss man sich auf extreme Spannungsmomente einstellen. Für viel Drumherum bleibt kaum Zeit und die 448 Seiten lassen sich schnell lesen. Meist gibt es am Ende einzelner Kapitel einen Cliffhanger und die Erzählebene wird gewechselt – doch das Tempo führt dazu, dass man den Überblick nicht verliert.

Anna und Nick werden sympathisch geschildert. Man schließt sie schnell ins Herz und kann gewissermaßen mit leiden. Auch weitere Figuren werden als prägnante Charaktere eingeführt, so die Profilerin Lynette und Annas Kollege Zane. Dass die Handlung in Chicago spielt, vereinfacht vermutlich die Schilderungen der Polizeiarbeit. So muss man sich nicht mit der berühmten deutschen Bürokratie aufhalten sondern kann direkt zur Sache gehen. Mag unrealistisch sein, hilft aber beim Spannungsbogen.

Wenn das Geschehen auch schnell voran schreitet, gibt es doch einige unerwartete Wendungen und ein halbwegs offenes Ende, das den Weg zu den beiden nächsten Teilen der Trilogie ebnet. Diese erscheinen übrigens schon im kommenden Dezember und Februar. Ein feiner Zug, der sicher viele Leser*innen bei der Stange halten wird. Jedenfalls will ich unbedingt wissen, wie es weiter geht, denn „Rachejagd“ gehört zu den besten Thrillern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Mit Sebastian Fitzek und Nele Neuhaus kann das Duo absolut mithalten.

Nica Stevens und Andreas Suchanek - Rachejagd - Gequält

Letzte Aktualisierung am 2024-11-17 at 16:48 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE