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Reinhard Mey "Ich wollte wie Orpheus singen: Lieder und Chansons"

Lieder sind meine Chronik

Man könnte jetzt drauf rumreiten, wie wir früher von diesen gelben Heftchen gequält worden sind. Der „Schimmelreiter“, die „Judenbuche“ und allerlei literarische Werke für den Deutschkurs. Ob ich wohl gejubelt hätte, wenn unser Kursleiter plötzlich mit Texten von Reinhard Mey angekommen wäre? Vermutlich nicht – aber heute ist es einfach wundervoll, dieses vertraute gelbe Layout in Händen zu halten und ganze 46 Lieder dieses wundervollen Songwriters darin zu finden.

Natürlich musste eine Auswahl getroffen werden. Wer alle Texte will, muss zu den Hardcover-Ausgaben aus der „edition reinhard mey“ greifen. Doch hier bei Reclam ist eine wirklich gute Auswahl getroffen, die man dann in der Jackentasche immer mit sich tragen kann.

Der großartige Einstieg in Reinhards musikalisches Schaffen mit „Ich wollte wie Orpheus singen“. Der Mini-Krimi im Songformat „Der Mörder ist immer der Gärtner“. Das humorvoll-feminismuskritische „Annabelle, ach Annabelle“, mit dem Reinhard es in Hecks Schlager-Hitparade schaffte. Natürlich das wundervolle „Gute Nacht, Freunde“ und die ironische Abrechnung „Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars“. Die Hymne „Über den Wolken“ und das immer noch hochaktuelle „Sei wachsam“. Die pazifistischen „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ und „Alle Soldaten wolln nach Haus“. Die epischen Erzählungen „51er Kapitän“ und „Das Narrenschiff“. Und natürlich das wehmütige „Viertel vor Sieben“, das die Erinnerung an schöne Zeiten wach hält und das ich so liebe, wie kein anderes seiner Lieder.

„Lieder sind meine Chronik. Sie sind Erlebtes und Erdachtes, aus Hoffnungen und Ängsten entstanden, aus Beobachtungen, Glück und Unglück gemacht.“ (Reinhard Mey)

Reinhard Mey ist Poet, Lyriker, Kritiker am Zeitgeist, Songwriter, Geschichtsschreiber, Nostalgiker. Seine Lieder handeln von den Tücken des Alltags, von Leuchtfeuern und Schicksalsschlägen, von der Liebe und den Verheerungen des Krieges. Meys Karriere ist ohne Beispiel: ein Dichter, der dem französischen Chanson in Deutschland eine Heimat gegeben hat; ein Spötter, Tröster und Menschenfreund, dessen Zeilen längst Kulturgut geworden sind. In einem Nachwort findet Oliver Kobold die richtigen Worte, um dies zu würdigen. Dieses Reclam-Heft ist ein Muss in jeder lyrischen Bibliothek!

Reinhard Mey - Ich wollte wie Orpheus singen: Lieder und Chansons

Letzte Aktualisierung am 14.10.2024 um 13:13 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE