Als Aushängeschild der Band Gossip hat Beth Ditto über 17 Jahre für Furore gesorgt. Der Song „Heavy Cross“ gehört auf jede gute Rockparty und wird von Bands weltweit gecovert. Allerdings hat das Rock-Schwergewicht auch ein großes Ego. Keine Ahnung, ob die Band irgendwie Zoff hatte, doch laut Wikipedia gilt sie seit 2016 als aufgelöst. Beth Ditto hatte schon 2011 eine Solo-EP veröffentlicht. Jetzt folgt das erste große Soloalbum. Und das hat es in sich!
Die schweren Gitarren sind einer vermehrt elektronischen Ausrichtung gewichen. Manche Songs klingen dadurch sehr poppig, doch Beth Ditto macht mit ihrer Hammerstimme alles wett und bietet zwölf großartige Songs ohne wirklichen Ausfall. Es sind große Hymnen zwischen Blues und Soul.
Die meisten Tracks fetzen mit viel Elan durch die Boxen und laden zum Tanzen ein. Ich nenne nur den Opener „Fire“. Doch auch bei den Balladen weiß Beth Ditto zu begeistern, beispielsweise mit „Love In A Real Life“. Hier wirken vor allem melodische Songs, die ganz auf die kräftigen Vocals zugeschnitten sind. Und trotz der elektronischen Anteile kommen Freunde guter Gitarrenmusik nicht zu kurz.
Was bleibt zu sagen? Gossip ist anscheinend Geschichte. Beth Ditto soll auch kein Dasein als Mode-Ikone fristen, sondern einfach weiterhin gute Musik machen. Dazu legt sie mit „Fake Sugar“ einen großartigen Start hin.