Dieses Album erinnert mich an die Singer/Songwriter-Songs der 70er. Die in Berlin lebende Schwedin mit dem deutschen Nachnamen Dittrich bringt ein Album mit 13 Songs mit 47 Minuten Spielzeit heraus. Ungewöhnlich ist, dass seit August letzten Jahres bereits vorab 5 Singles veröffentlicht wurden.
Emma Elisabeth mischt in ihren Songs den Freigeist der 70er mit der Melancholie nordischer Songs. Die Titel tragen ihre Trauer wie eine Krone. Der Mensch ist Meister seines eigenen Schicksals. Das verbildlicht sie auch in dem Video zu einem ihrer Songs, in dem sie im Brautkleid aus einer Kirche stürmt, offensichtlich kurz vor dem Ja-Wort Reißaus genommen hat, die Hochzeitsdeko vom roten VW-Käfer, der vor der Kirche parkt, entfernt und aus dem Hochland (Mallorca?) an die Küste fährt, wo sie samt Brautkleid ein Bad im Meer nimmt. Die Künstlerin beschreibt ihre Songs, dass man aus etwas Zerbrochenem Neues erschaffen kann, was dieses Video verbildlicht.
Einige Songs haben die Aura von Patti Smith oder den Fleetwood Mac der 70er. „Tray Full Of Ash“, mein Lieblingssong, klingt Stevie Nicks like. Im Text hält die Protagonistin solange an der Vergangenheit fest, bis sie nicht mehr in der Gegenwart leben kann. Diese Melancholie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Songs. Hoffentlich kommt der Frühling bald, denn die Songs eignen sich hervorragend, um auf der Terrasse mit einem Glas Rotwein den Sonnenuntergang zu bewundern.