Schon die erste Klänge des neuen Albums „Hope“ machen deutlich, dass Fury in the Slaughterhouse es nochmal wissen wolle. Ja, sie sind eine Band für hymnische Musik, für Stadionkracher und wundervolle Liveperformance. Und genau in diese Kategorie fallen die ersten Stücke des neuen Albums – „Don’t Give Up“, „Better Times Will Come“ und „More Than A Friend“. In Songtiteln und Lyrics wird der Hoffnung nach einer besseren Welt Ausdruck verliehen.
„Wir hoffen, dass HOPE unseren Fans genauso aus der Seele spricht, wie es das für uns tut. HOPE soll die Welt ein wenig bereichern und im Idealfall dafür sorgen, dass die Menschen vielleicht wieder mehr miteinander leben, anstatt aneinander vorbei. Wir wollen den Blick auf die Dinge ein wenig verändern“, so Christof Stein-Schneider und Kai Wingenfelder.
Angetrieben durch diese Grundidee des Albums hat die Band die NGO-Kampagne „Hoffnung verändert Alles“ ins Leben gerufen. Mit dieser Aktion setzt man das soziale Engagement von ausgewählten Hilfsorganisationen, NGOs und Vereinen in den Fokus, sammelt im Rahmen der Open-Air-Tournee Spenden und stellt auf www.fury.de/hope sowie auf den aktuellen Konzerten verschiedene Paten-Organisationen vor. Dazu erläutert Kai Wingenfelder: „Kurze Statusmeldung was unsere NGO-Kampagne angeht. Wir sind außerordentlich glücklich, dass ihr sie so angenommen habt und die bis jetzt vorgestellte Organisationen so unterstützt wie ihr es tut!! Danke dafür und weiter so! Und nicht vergessen: #HoffnungVerändertAlles. Lasst uns die Welt ein bisschen besser machen!“
Musikalisch werden fast vierzig Minuten Musik vom Feinsten geboten. Nach dem hymnischen Start-Triple gibt es mit „So Are You“ eine lamentierende Ballade zu einsamer Gitarre. Reduziert aber großartig. „Always Now“ bietet eine nostalgische Erinnerung an alte Zeiten und „S.O.S.“ ist sehr rockig im Abgang.
Gut gefällt mir auch der chorische Start von „Offline“, der den Song in rhythmische Gospel-Gefilde führt. „Why Worry?“ kann man sich als Hymne zum Abfeiern bei jedem Open Air vorstellen und „Island In The Sun“ liefert entspanntes Sommerfeeling. Doch trotz aller Hoffnung gibt es bei Fury auch stets kritische Töne, so ist „Ghost In The City“ ein psychedelisch anmutender Hilferuf und der fünfminütige Doppeltrack „Far Cry From Home / Who Am I“ schlägt den Bogen vom Papst und der katholische Kirche hin zu wichtigen Figuren der Weltgeschichte – im Schwanken zwischen Pessimismus und neuer Hoffnung.
1986 wurden Fury in the Slaughterhouse in Hannover gegründet – und nach Alben wie „Jau!“, „Hook-a-Hey“ und „Mono“ hatte man das Gefühl, sie würden einfach ewig bleiben. Allerdings irgendwann Ende der 90er hatten Fury ihr Gespür für eben diese Hymnen und für die Radiotauglichkeit ihrer Songs verloren, was das Ende im Jahr 2008 bedeutete. Erst mit der Reunion 2017 gab es eine Rückbesinnung auf alte Werte. Die Band hat sich mit den letzten Alben „Now“ und „Hope“ wiedergefunden. Das wird den Nostalgikern und Fans alter Stunde gefallen – und sie werden hoffentlich auch einige junge Musikhörer hinzugewinnen, die den Wert handgemachter Musik zu schätzen wissen.