Mit einer Mischung aus harter Arbeit, den richtigen Entscheidungen und ein bisschen Glück hat Gregor Meyle es im Musikbusiness bis ziemlich weit nach oben geschafft und gehört inzwischen zu den erfolgreichsten deutschen Songwritern. Dabei ist sich der sympathische Schwabe als Musiker und Mensch immer treu geblieben, was auch sein fünftes Studioalbum „Die Leichtigkeit des Seins“ wieder eindrucksvoll beweist.
Der Albumtitel ist Programm: Gregors neue Songs sind voller Leichtigkeit und Optimismus. Er singt von Glücksmomenten und Freundschaft, von Liebe und Hoffnung und dem Gefühl, angekommen zu sein und das Leben genießen zu können. Dabei blendet er die Probleme dieser Welt nicht aus, setzt aber einen erfreulichen Gegenpol zum allgegenwärtigen Jammern auf hohem Niveau.
Für die Aufnahmen hat sich Gregor unter anderem das italienische Streichquartett Solis ins Studio eingeladen, und lässt sich beim Opener „Alles wird gut“ sogar ausschließlich von ihnen begleiten. Ein gefühlvoller Walzer mit Streichern – das klingt gefährlich nach Kitsch, ist bei Gregor aber einfach nur Balsam für Ohren und Seele. Die Streicher setzen ebenfalls Akzente in „Das nennt man Glück“ und im wunderbaren Titelsong „Die Leichtigkeit des Seins“, der sowohl inhaltlich als auch musikalisch das Zeug zu einer wahren Hymne hat. Schwungvoll und tanzbar ist das optimistische Liebeslied „Da geht noch mehr“, und „Folge dem Licht“ ist einer dieser typischen Gregor-Meyle-Songs, bei denen einem einfach das Herz aufgeht.
Die weiteren musikalischen Gäste auf diesem Album sind zwei befreundete Sänger. Mit Unterstützer und Wegbegleiter Xavier Naidoo singt Gregor die Ballade „So weit, so gut“, einen ergreifenden Appell an die Menschlichkeit. Mit dabei ist auch Charlie Winston, den Gregor im letzten Herbst bei seinem Benefiz-Song „Say Something“ unterstützte. Gemeinsam präsentieren die beiden mit „Real True Friends“ eine Hommage an ihre eigene Freundschaft.
Mit „Pack dein Scheiss“ fordert uns Gregor im erfrischenden Irish-Folk-Stil auf, nicht bequem in Selbstmitleid zu versinken, sondern Veränderung zu wagen und in Bewegung zu bleiben. „Die Tapfere“ ist schließlich das berührendste Stück des Albums, in dem der Songwriter von der Sterblichkeit geliebter Menschen erzählt und das er seiner Mutter widmet. Das Album endet mit einer ruhigen Ode an den „Mann im Mond“ und dem Wunsch „Pass auf all die Menschen auf, denen es schlechter geht als mir“.
Was bleibt da noch mehr zu sagen außer: Hut ab Gregor, und neun Sterne für ein wieder mal großartiges Album!