Natürlich kann man sich als Familie mit kleinen Kindern immer wieder die zeitlosen Klassiker von Rolf Zuckowski oder Detlev Jöcker anhören. Beide sind jetzt über 70, aber ihre Musik funktioniert immer noch.
Doch man darf auch gern den neuen, jungen Kinderliedermacher*innen ein Ohr gönnen. Da gehört definitiv Papa Müsli dazu. Papa wer? Hinter dem Künstlernamen versteckt sich Tobi Hebbelmann. Er stammt aus Köln und ist Pianist, Pädagoge sowie zweifacher Vater. Aus dem Fernsehen kennt man ihn als Pianisten der WDR-Satiresendung „Mitternachtsspitzen“ und als Chorleiter in der ZDF-Produktion „Chor für Menschen mit Demenz“ – sehr engagiert und mit viel Herzblut.
Dieses Engagement und Herzblut steckt auch in den „11 Liedern für den Tag und die Nacht“. Papa Müsli erzählt mit Augenzwinkern, Wortwitz und einem mitreißenden Groove seine Geschichten, in denen sich Kinder und Eltern gleichermaßen angesprochen fühlen. Themen sind nächtlicher Hunger wie im Opener, Titelsong und namensgebenden „Papa Müsli“, Widerworte wie in „Mein Lieblingswort ist Nö“ oder Schlafprobleme wie in „Manchmal kann ich nachts nicht schlafen“.
Dabei bleibt es keineswegs beim Liedermacher-Einerlei. Schon der Opener kommt beschwingt im funky Bigband-Sound. So geht es im mitreißenden „Das Konzert“ gleich weiter, bei dem die Instrumente vorgestellt werden. Immer wieder geben sich Soul, HipHop und Elektro-Swing die Klinke in die Hand.
Doch es gibt auch ruhige Balladen, die die Nachtseite beschreiben und Kinder (hoffentlich) zur Ruhe kommen lassen. „Das Zauberwort heißt gute Nacht“ und „Komm mit mir ins Land der Träume“ versüßen mit sanften Klängen den Übergang in den Schlaf. Und der melancholische Pianosong „Wisst ihr, wie die Elefanten abends“ ist ein echtes Highlight.
Tobi Hebbelmann alias Papa Müsli versteht es, sich in die Gemütslage kleiner Kinder hinein zu versetzen. Im Kindergarten- und Grundschulalter dürfte man hier jedenfalls goldrichtig liegen.