Die britische Songwriterin Rumer alias Sarah Joyce hat sich viele Jahre durch unzählige Clubs gesungen, bevor sie endlich entdeckt wurde. Doch im Herbst 2010 machte ihr Debüt „Seasons Of My Soul“ sie fast über Nacht europaweit bekannt.
Ihr erstes Album und der Soul-Hit „Slow“ brachten ihr 2010 den Durchbruch. Auch die Nachfolge-Alben „Boys Don’t Cry“ und „Into Colour“ sowie ein Mojo Award, ein UK Asian Music Award und mehrere Nominierungen für den Brit-Award bestätigten, dass Rumer zu den außergewöhnlichen Figuren der Pop- und Songwriting-Szene gehört.
Dabei spielt es fast keine Rolle, ob die Britin mit pakistanischen Wurzeln ein eigenes Album mit gelungenen Songwriter-Stücker oder einen Strauß eigenständig interpretierter Coverversionen präsentiert. Die meisten ihrer Titel sind eher ruhig, getragen und überwiegend akustisch instrumentiert. Rumers fantastische Stimme trägt den Hörer durch jedes Album. Die Lyrics passen sich gefühlvoll in die eleganten, äußerst intensiven Klänge ein. Die Stimme der Sängerin wird gerne mal mit Sade verglichen, oder mit ihrem großen Vorbild Karen Carpenter.
Auf ihrem vierten Album „This Girl’s In Love“ beschäftigt sie sich ein weiteres Mal mit dem Songwriting männlicher Kollegen und präsentiert bekannte und weniger bekannte Kooperationen von Burt Bacharach und Hal David, von denen viele in das American Songbook eingegangen sind. Deren Kompositionen passen hervorragend zu Rumers Stimme.
„The Look Of Love“ führt fein instrumentiert ins Geschehen ein, andere Titel wie „(They long to be) Close to you“ klingen sehr zurückhaltend und lassen ihren stimmlichen Möglichkeiten breiten Raum. Ein besonderes Gimmick: Im Titelsong spielt Bacharach selbst das Piano. „Eine Ehre“, bestätigt Rumer. „Der Song bewegt sich dicht am Original. Ich hatte das Gefühl, es wäre nicht angebracht gewesen, zu viel daran zu verändern. Es gibt schließlich einen Grund, warum die Menschen diese Songs in ihren Original-Arrangements so lieben.“
„This Girl’s In Love“ bringt Rumers außergewöhnliches Talent und ihre umfangreichen Erfahrungen auf diesem wohl bisher verführerischsten Projekt perfekt zur Geltung. Alles in allem ist es ein sehr atmosphärisches Album geworden, das die Zeitlosigkeit der Kompositionen betont. Vielleicht Rumers bisher bestes Werk.