Sebastian Krumbiegel von den PRINZEN hat noch nie ein Geheimnis aus seiner politischen Einstellung gemacht. Sein Engagement gegen Rechts ist legendär und er unterstützt zahlreiche soziale Projekte. Im Vorfeld der richtungsweisenden Sachsen-Wahl wollte der Leipziger Chorknabe seinen Mund nicht halten. Im Gegenteil: Er nutzte das große Netzwerk befreundeter und gleichgesinnter Musiker, um den Song „Die Demokratie ist weiblich“ als politisches Statement auf den Markt zu bringen.
Der langsam fortschreitende Ruck nach Rechts und die Landtagswahlen in seinem Heimatbundesland, die ihre bedrohlichen Schatten vorauswarfen, bewegten ihn dazu, im Jahr 2019 über die Bedeutung der Demokratie zu singen und eine politische Solo-EP zu veröffentlichen: „Mein Vater, Jahrgang 1936, sagte mir vor Jahren schon: Junge – mach doch mal ein Lied über die Demokratie!“
Der Song ist poppig, eingängig und aussagekräftig – ganz im Stil der besseren PRINZEN-Songs. Tanzbar und mit mitreißendem Beat. Wie viele Menschen im Land seine Gefühle und Engagement teilen, macht das beeindruckende Video zum Song deutlich, das der Leipziger Comic-Künstler Schwarwel umgesetzt hat. Mit der Idee möglichst viele prominente Gesichter für den Clip zu gewinnen, begann Sebastian zu einem breiten Spektrum an Personen des öffentlichen Lebens Kontakt aufzunehmen und so gut wie alle waren sofort dabei: Von Iris Berben und Udo Lindenberg über Anna Loos und Til Schweiger bis hin zu Anja Reschke und Herbert Grönemeyer sendeten fast 70 von ihnen kleine Videos ein, um die Botschaft zu unterstützen. Ein vergleichbares Staraufgebot findet sich für wohl kaum einen anderen Zweck zusammen!
Die anderen drei Songs der EP schreiten diesen deutlichen politischen Pfad fort. „Mein rechter, rechter Platz“ besingt ohne Umschweife die Gefahr durch rechtspopulistische Strömungen. „Diese Welt ist unbezahlbar“ besingt die Emotionen und Schrecken der modernen Welt und ist zugleich eine Hymne an die schönen Dinge. „Kein Mensch ist illegal“ beschwört schließlich mit chorischer Begleitmusik Solidarität und Menschenrechte.
Musikalisch bewegt Sebastian Krumbiegel sich im Bereich peppiger Pianomusik mit Chanson-Charakter. Er bietet Polit-Pop im modernen Gewand und es gelingt ihm, die Menschen mitzureißen. Die 4-Track-EP ist durchgängig gut und ohne Aussetzer. der Künstler hat was zu sagen und er macht sein Maul auf. Gut so!