Das größte Verdienst von Helene Fischer ist es wohl, dass sie den Schlager in den Charts wieder salonfähig gemacht hat. Die Nachwuchskünstlerinnen stehen parat. Beatrice Egli wäre da zu nennen – und natürlich Vanessa Mai, die zunächst in der Formation Wolkenfrei aktiv war, seit einiger Zeit aber auf Solopfaden wandelt.
Musikalisch darf man durchaus zwiegespalten sein. Das Album „Für dich“ ist mit Dieter Bohlen als Songwriter und Produzent leider sehr beliebig geworden. Die Hits, die der DSDS Juror für Andrea Berg, Beatrice Egli und Vanessa Mai schreibt, sind sich sehr ähnlich und folgen den immer gleichen Schemata. Mainstream-Schlager im perfekten Sound mit der typischen Bohlen-Eingängigkeit. Die Frische, die Wolkenfrei vertreten haben, ist leider verschwunden.
Nichtsdestotrotz bleibt Vanessa Mai eine sympathische junge Sängerin. Dieser Tage erschien ihr aktuelles Album als erweiterte Edition unter dem Titel „Für dich nochmal“. Die CD wurde um einige Remixe erweitert, die das Repertoire in Richtung tanzbaren Electro-Pops ausdehnen. Kann man machen, verschafft aber nicht den entsprechenden Mehrwert, um das Album ein zweites Mal zu kaufen.
Interessanter ist da schon die DVD mit dem 45minütigen TV-Special „Mein Herz schlägt Schlager“. Dieses intime Portrait stellt dem Zuschauer die junge Sängerin näher vor und ist sehr gelungen. Hinzu kommen die beiden Musikvideos zu „Meilenweit“ und „Ich sterb für dich“. Nicht essentiell, aber sehenswert. Wenn sich die Künstlerin jetzt wieder aus dem Schatten von Bohlen löst, kann die Zukunft doch ganz rosig aussehen.