Ich bring‘ euch gute neue Mär: Es wird weihnachtlich! Es wird orthopädisch! Es wird gefeiert! Endlich, nach einem Jahr ohne Horn‘sche Weihnachten, werden wir uns wieder der geliebten Tradition hingeben und in den Clubs, Hallen und Theatern gemeinsam mit Guildo Horn und seiner Combo „Die Orthopädischen Strümpfe“ gen Christkind starten.
Und wie jedes Jahr, wenn die zuckerwattrige Weihnachtszeit beginnt, scharrt der Meister Horn seine Strümpfe um sich herum und es beginnen die Vorbereitungen auf die Weihnachtstour, dem sogenannten Speckgürtel des absoluten Wohlbefindens.
Mandeln, Bratäpfel, Zimtsterne und Kokosmaronen werden verköstigt, eine Menge Glühpunsch erwärmt und während weihnachtlicher Duft köstlich in der Luft liegt, greifen die Musikanten beherzt zu ihren Instrumenten und erfüllen die Stube mit weihnachtlichen Klängen.
Traditionelles, adventliches Liedgut gepaart mit textlich „verweihnachtlichten“ Rock- und Popklassikern, wie Everlasting Love- Schöne Weihnachtszeit, In The Ghetto- In der Krippe (der kleine Esel) , Timewarp, So This Is Christmas, Unter dem Weihnachtsstern- Under The Moon Of Love, Eternal Flame, das alles garniert mit den besten Schlagerfiletstückchen der 70er Jahre.
Eine wahrhaft göttliche Unterhaltung von Guildo Horn und seiner grandiosen Band „Die Orthopädischen Strümpfe“: Addi Mollig, der musikalische Leiter an den Tasten, Kikki Pfeifer am Schlagwerk, der ewige Strull und Horst Dieter Hopfen an den Bässen, Lotus Zander an der Gitarre und die fabulöse Mademoiselle Gazelle aus Nizza am Saxophon.
Am Ende dieses Jahres sollte die Welt sich noch einmal so richtig verwöhnen zu lassen und wem könnte man sich da besser anvertrauen als einem der besten Live-Entertainer, den Deutschland zu bieten hat: Dem Meister Guildo Horn.
Ob Guildo Horn wohl „Driving Home For Christmas“ summt, wenn er in den Tagen vor Heiligabend aus dem Bergischen Land in seine frühere Heimat Trier fährt? Hier wurde er 1963 als Horst Köhler geboren – und hier gibt er seit Jahrzehnten traditionell am 23. Dezember das Abschlusskonzert seiner jährlichen Dezembertour unter dem Motto „Weihnachten bin ich zuhaus'“.
Doch was haben die vergangenen zwei Jahre aus lieb gewonnenen Traditionen gemacht? So viele Festivals, Konzerte, Veranstaltungen sind der Pandemie zum Opfer gefallen. Stattdessen gab es rührige Versuche, die Livestimmung per Stream in die heimischen Wohnzimmer zu beamen – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Auch „Meister“ Guildo Horn musste im Jahr 2020 Kompromisse schließen. Er trat zwar wie gewohnt live in der Europahalle auf, doch vor einem leeren Raum. Die Show konnte man kostenlos auf YouTube anschauen und sie ist immer noch dort zu finden (siehe ganz unten).
2021 waren die Vorzeichen besser, doch im Herbst kam die berüchtigte „vierte Welle“ und ein Teil der Tour musste ausfallen. Zum Glück hatten die Trierer Veranstalter von Popp Concerts vorausschauend und vorsichtig geplant. Es wurden zwei Abende gebucht und man hatte zunächst nur 1000 Tickets pro Konzert verkauft. Sehr weise! Denn jetzt konnte man die Veranstaltungen trotz verschärfter Hygieneregeln coronakonform durchführen – mit 2G, festen Sitzplätzen und Maskenpflicht auch während des Konzerts.
Der guten Stimmung im Saal tat dies übrigens wider Erwarten keinen Abbruch. Klar, es war ruhiger und man hatte im Vorfeld nicht so sehr dem Alkohol gefrönt, wie das sonst manchmal der Fall war. Doch das Publikum ging vom ersten Song an begeistert mit. Der Abend startete pünktlich um 20 Uhr mit dem frohlockenden „Kommet ihr Hirten“ eines Kinderchores vom Band, die Orthopädischen Strümpfe (Guildos Band) betraten die Bühne und der Meister erschien in seinem ersten von vielen Outfits des Abends, noch mit kuscheliger Mütze. Musikalisch gab es eine bekannte Musicalmelodie mit weihnachtlichem Text – und es zeugte von der zu erwartenden Komplexität des Abends, als sich „Jesus Christ Superstar“ ausgerechnet mit „Sympathy For The Devil“ vermischte.
Das Programm bestand, wie seit je her von Guildo gewohnt, hauptsächlich aus gängigen Pop- und Rocksongs, die textlich in ein weihnachtliches Gewand gekleidet wurden. Aus dem Buggles-Klassiker „Video Killed The Radio Star“ entstand ein frisches „Freuet euch sehr, das Christkind ist da“. „Live And Let Die“ verwandelte sich in ein sehnsuchtsvolles „Kinder es schneit“. Und die Hymne „The Final Countdown“ schmetterte der Meister als „Ein feiner Christbaum“.
Selbst Balladen wie „Für mich soll’s weiße Weihnacht geben“ und „Mein Freund der Tannenbaum“ („The winner takes it all“) wurden rockig abgefeiert. Irgendwann stand Guildo mit nacktem Oberkörper und Engelsflügeln auf der Bühne, aber das gehört bei diesem Ereignis einfach dazu.
Skurrile Geschichten, die Guildo gern in petto hat, nahmen breiten Raum ein. Man erzählte die „Geschichte vom dicken Dieter“, einem bekannten Trierer Maronenverkäufer. Der Esel „In der Krippe“ bekam zu Elvis‘ Schmachtfetzen „In The Ghetto“ seinen großen Auftritt und „Frieda, die Weihnachtsgans“ hatte zu den Klängen von „Bridge Over Troubled Water“ das Glück, ein weiteres Jahr geschenkt zu bekommen.
Schon seit jeher bietet Guildo bei seinen Livekonzerten viel mehr Rock als Schlager. Die Bandvorstellung erfolgte zu „My Papa Was A Rolling Stone“ mit vielen knackigen Instrumentaleinlagen. Als der Keyboarder die Technoklänge von „Insomnia“ anspielte, tobte der ganze Saal. Überhaupt hielt sich das Publikum nie lange auf den Sitzen. Diszipliniert ließen alle die Maske an und blieben an ihren Plätzen, doch dort wurde dann im Stehen getanzt und gefeiert. Allüberall sah man hüpfende Weihnachtsmützen und Rentiergeweihe. Kein Wunder, dass sich Sänger, Band und Publikum mit ihrer fantastischen Stimmung gegenseitig nach oben zogen.
Guildo wirkte bisweilen sehr wehmütig, erzählte von der leeren Halle im vergangenen Jahr und freute sich über die aktuelle Möglichkeit, dieses Konzert zu spielen: „Wir brauchen das alle. Es ist ein Booster für die Seele!“ Danach folgte ein melancholisches „Ich hab den Weihnachtsmann so lieb“.
Vor der ersten Zugabe erklang um 21.40 Uhr die bekannte Eurovisions-Melodie und alle wussten, was jetzt kommen würde: „Guildo hat euch lieb“, sein Hit, mit dem der Meister 1998 beim Eurovision Song Contest Deutschland mit einem spektakulären siebten Platz beschenkte. Natürlich dargeboten mit dem berühmt-berüchtigten Kuhglocken-Solo. Danach wurde weiter gefeiert mit „Weihnachten wird grün“ (zum Smashhit „Cordula Grün“) – einer Situation, die das Trierer Publikum nur zu gut kennt. Es gab den besinnlichen Mottosong „Weihnachten bin ich zuhaus'“ und die große Hymne „Wir wünschen frohe Weihnacht“ zu „Music“ des kürzlich verstorbenen John Miles.
Um 22.15 Uhr entließ der Meister seine Fans in die Nacht. Draußen war es eiskalt, die Polizei hatte in der Fußgängerzone gerade eine unangemeldete Impfgegner-Demo aufgelöst. Gut, dass solche Konzertveranstaltungen einen Gegenpol setzen und man zeigt, wie man unter Einhaltung der neuen Regeln ausgelassen feiern und festliche Stimmung zelebrieren kann. Guildo ist und bleibt eine Institution in Trier und tut alles für sein Publikum. Im nächsten Jahr wird es weitergehen. Wann und wo? Natürlich am 23. Dezember 2022 in der Europahalle Trier. Tickets sind bereits erhältlich – beispielsweise HIER.
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Ganz Deutschland freut sich seit dem Abhängen der Halloween-Dekoration auf Weihnachten und lässt sich von Dudelmusik und Lebkuchenduft betören… Ganz Deutschland? Nein! Für ein von unbeugsamen Fans bevölkertes Fleckchen im Südwesten startet die Vorfreude auf das Weihnachtsfest erst am 23. Dezember um kurz nach 20 Uhr, wenn in der Europahalle Trier der „Meister“ die Bühne betritt.
Seit 21 Jahren schon zelebriert Guildo Horn hier stets zur gleichen Zeit sein traditionelles Weihnachtskonzert unter dem Motto „An Weihnachten bin ich zuhaus“ und bringt Schlagerfans wie Rocker gleichermaßen in Verzückung. Die ausverkaufte Halle feierte den einzigen echten Trierer Star auch in diesem Jahr wie den Weihnachtsmann in Person. Etwas Wehmut kam aber schon auf, als Guildo andeutete, dass es in zwei Jahren die Europahalle vielleicht nicht mehr geben wird. Egal – jetzt wird erst einmal gefeiert – und 2017 zu gleicher Zeit und an gleicher Stelle auch. Die Tickets sind bereits erhältlich!
Das Programm bestand, wie seit je her von Guildo gewohnt, hauptsächlich aus gängigen Pop- und Rocksongs, die textlich in ein weihnachtliches Gewand gekleidet wurden. Aus dem Buggles-Klassiker „Video Killed The Radio Star“ entstand ein frisches „Freuet euch sehr, das Christkind ist da“. „Live And Let Die“ verwandelte sich in ein sehnsuchtsvolles „Kinder es schneit“. „Stairway To Heaven“ erzählte die Geschichte vom Kind, das sich ein „Pony zur Weihnacht“ wünscht (dazu ritt Guildo stilsicher mit Steckenpferd über die Bühne). Die Hymne „The Final Countdown“ schmetterte der Meister als „Ein feiner Christbaum“. Und selbst vor Pink Floyd machte die festliche Karawane nicht halt: „Another Brick In The Wall“ erzeugte eine symbolische Anti-Osterhasen-Demo mit Textzeilen wie „Wir wolln keine Ostereier“. Das Publikum ging in allen Aspekten perfekt mit, bildete Mitklatsch-Kulisse, Weihnachts-Percussion und Tannenbaum-Wald.
Die Begleitcombo bestand nicht nur aus dem altbewährten Orthopädischen Strümpfen, die Guildo Horn schon seit mehr als zwei Jahrzehnten begleiten und allen Schlagern einen sehr rockigen Touch mit auf den Weg geben. Als zweite Unterstützung hatte er die Asoziale Blaszentrale Dessau mit dabei – eine gut gelaunte Bläsergruppe, die eine gehörige Portion Funk in die Arrangements brachte. Und da war Power drin. James Bond-Bläser und Gitarrensoli lieferten den Hintergrund zu einer kraftvollen Performance. Solistische Einlagen boten „7 Nation Army“, „Smoke On The Water“, „Eye Of The Tiger“, sogar „Insomnia“. Wer es lieber besinnlich mochte, wäre bei den Christmas Moments in der am Stadtrand gelegenen Arena besser aufgehoben gewesen. In der Stadtmitte wurde gerockt, was das Zeug hielt.
Als Gäste hatten sich Fools Garden aus Pforzheim eingefunden und sangen zur Freude des Publikums ihren einzigen wirklichen Hit „Lemon Tree“. Dann gab es noch den zweiten kleinen Hit „Wild Wild Days“ und Sänger Peter Freudenthaler konnte im Anschluss staunen, welchen Enthusiasmus der Barde aus Trier bei seinem Publikum hervorrufen kann. Guildo war aber auch in Topform. Allein an der Gitarre gab er „Leise rieselt der Schnee“ und wirkte wie eine junge Version von Otto Waalkes. Er grüßte vertraute Gesichter, unter anderem die große Fanschar von der Lebenshilfe Trier. Schon nach einer halben Stunde stand Guildo mit nacktem Oberkörper auf der Bühne und lieferte eine abstruse Bauch- und Brustgymnastik. Später zog er sich Engelsflügel an. Hätte noch gefehlt, dass er durch die Halle schwebt.
Der Zugabenteil widmete sich fast komplett dem Metier „Schlager“. Endlich, werden manche gedacht haben. Und es gab viele genüsslich zelebrierte Klassiker wie „Wunder gibt es immer wieder“, „Vielen Dank für die Blumen“, „Wer hat an der Uhr gedreht“ und natürlich „Guildo hat euch lieb“.
Über zwei Stunden Party vergingen wie im Flug. Für viele war auch die Party die Hauptsache. Etwas Kritik soll erlaubt sein: Im letzten Hallendrittel war die Soundqualität gleich Null und man bekam auch von der Bühnenshow nichts mit. Das sich laut unterhaltende Publikum war wohl vor allem da, um sich selbst zu feiern. Das Bühnengeschehen konnte man ja aus den Augenwinkeln auf drei kleinen Bildschirmen mit verfolgen. Sei’s drum. Im vorderen Bereich wurde der Meister ausgiebig zelebriert – das muss dann halt reichen. Abschließend seien alle Interessenten auf den 23. Dezember 2017 verwiesen, wenn es in der Europahalle Trier wieder heißen wird „An Weihnachten bin ich zuhaus“.