Die mit mehreren Grammys und BRIT-Awards ausgezeichnete Band Kings Of Leon wird am Freitag, den 12. Juli 2024 zum ersten Mal seit über sieben Jahren wieder in die Kölner LANXESS arena zurückkehren. Mit im Gepäck ist ihr brandneues neuntes Studioalbum „Can We Please Have Fun“, das am 10. Mai erscheint.
Die Band gilt als einer der weltweit größten Alternative-Rock-Acts der letzten 20 Jahre und war Headliner auf den größten und renommiertesten Festivals der Welt, darunter Coachella, Glastonbury, Roskilde, Rock am Ring und Rock im Park sowie zahlreiche Lollapaloozas in Berlin, Sao Paulo, Chicago und Santiago, um nur einige zu nennen. Sie halten den Allzeit-Besucherrekord an vier Abenden im riesigen Londoner Hyde Park. Alle ihre letzten sechs Alben stiegen auf Platz eins der britischen Albumcharts ein.
Seit ihrem Debüt im Jahr 2003 haben Caleb (Gitarre/Gesang), Nathan (Schlagzeug), Jared (Bass) und Matthew Followill (Gitarre) acht Alben veröffentlicht – Youth & Young Manhood (2003), Aha Shake Heartbreak (2004), Because of the Times (2007), Only by the Night (2008), Come Around Sundown (2010), Mechanical Bull (2013), WALLS (2016) und When You See Yourself (2021). Kings Of Leon verkauften über 20 Millionen Alben und knapp 40 Millionen Singles weltweit. Mit der Veröffentlichung von „WALLS“ schaffte die Band ihr erstes Nummer-1-Albumdebüt in den Billboard Top 200 in Amerika. Darüber hinaus erhielten sie acht Grammy-Nominierungen, drei Grammy Awards, drei NME Awards, zwei Brit Awards und einen Juno Award.
Am 12. Juli machen die Kings Of Leon für eine exklusive Show Station in der Kölner LANXESS arena. Allgemeiner Vorverkaufsstart ist am Freitag, 01.03.2024 um 11:00 Uhr.
Der Samstag bot einen verhaltenen Start bei ROCK AM RING. Das Wetter lud eher dazu ein, sich auf dem Zeltplatz ein schattiges Plätzchen zu suchen – und der lange Konzertabend am Vorabend zeigte Wirkung. So hatten sich um 14.30 Uhr zu den Chemnitzer Indie-Poppern von BLOND nur vereinzelte Zuschauer*innen vor der Utopia Stage eingefunden. Doch es war nur eine Strecke von wenigen hundert Metern zu bewältigen und schon konnte man von der Mandora Stage vertraute Klänge und ein jubelndes Publikum hören.
Bury Tomorrow waren derb und kräftig am Werk und lieferten krachenden Metalcore. Frontmann Daniel Winter-Bates hatte aber hörbar Mühe damit, die Fans davon zu überzeugen, dass zu einer echten Begrüßung eine aggressive Stimme und ein fieser Gesichtsausdruck gehören. Es war einfach noch zu früh für solches Schauspiel. Und auch für Circle Pits, die sich erst zaghaft bildeten. Der Sänger wünschte sich „1000 Crowdsurfer“. Dieser Wunsch wurde kaum im Ansatz erfüllt, doch ca. zur Halbzeit des Sets gelang zumindest ein großer Wall of Death, den die Band anleitete. Man freute sich unbändig, dass RAR Bury Tomorrow schon früh am Tag so ausgiebig feierte. Zum Dank für die emotionalen Worte gab es Sprechchöre, was Daniel zu dem Versprechen brachte, im Anschluss an den Gig für Gespräche und Fotos zur Verfügung zu stehen. Ein Zeichen von Publikumsnähe, das man hier sonst nur selten erlebt.
Auf der Hauptbühne ging es mit den Briten von Nothing But Thieves weiter. Die letzten Jahre waren für die fünfköpfige Truppe aus Southend eine ziemliche aufregende Reise. Vor allem die hohe Stimme von Conor Mason bildet ein deutliches Alleinstellungsmerkmal der Band. Das wurde auch hier am Ring wieder deutlich, denn man stellte sich schon nach den ersten Tönen die Frage, ob da vielleicht doch eine Frau am Mikro steht. Das Quintett gab alles in Sachen Pop, Rock und auch Rap, doch das Publikum war noch nicht sehr bewegungsfreudig. Die Ballade „Impossible“ passte hervorragend zur Musicalstimme des Sängers. Der Gig war halt perfekt zum entspannten Sitzen und Genießen der Sonne.
Apropos Sonne: Es war auch am zweiten Tag durchgehend sonnig, aber nicht zu heiß. Weder Regen noch Gewitter hatte der Wetterbericht in Sicht, was die Meteorologen zu der Aussage veranlasste, es sei das beste RAR-Wetter seit über dreißig Jahren.
Passend zur Sommerlaune gab es nun Indie-Pop aus Oberschwaben. Provinz machen seit elf Jahren Musik und haben 2019 ihren ersten Plattenvertrag unterschrieben. Jetzt schon auf der Utopia Stage mit riesigem Publikum zu spielen ist ein Erfolg, den nicht viele deutsche Bands geschafft haben. Frisch und ungezähmt klingt ihre Musik, aber auch nostalgisch. „Wer von euch ist aufm Dorf groß geworden?“, fragte Vincent Waizenegger. Ein gefundenes Fressen für die Eifel. „Alle? Okay!“ hieß es dann nach frenetischem Jubel und der Song „Unsere Bank“ passte perfekt dazu. Ein nostalgischer und emotionaler Song über Jugend und Alter fernab der Großstadt.
Der Sommer lädt zum Tanzen ein: „Du und ich und der Sommer, wir machen Liebe zu dritt“, hieß es passend zum Festival. Das könnte zum Motto für ROCK AM RING 2023 werden. Und auch Provinz feierten ihren RAR-Moment und den Traum, vor so vielen Menschen spielen zu dürfen. Weiter im Set gab es die Ballade „Zorn & Liebe“ vom gleichnamigen Album und die Hymne „Spring“. Für mich waren Provinz definitiv die Überraschung unter der Nachmittagssonne.
Brandon Boyd von Incubus geht auch schon langsam auf die 50 zu, ist aber in Würde gealtert, was man spätestens zur Halbzeit erkannte, als er mit nacktem Oberkörper seine optischen Qualitäten zeigte. Neben der Metal-Crossover-Mischung bot die Band aus Kalifornien auch eine spritzige Version von „Come Together“ (The Beatles) und leitete ihren Song „Wish You Were Here“ mit einem kurzen Riff aus Pink Floyds gleichnamiger Hymne ein. Mit dem starken „Drive“ endete ein formidabler Set.
Viele Schauspieler versuchen sich auch als Rockstars, aber Jack Black und Kyle Gass sind mit Tenacious D ganz vorne. Das komödiantische Rockduo war mal wieder eine Bank, glänzte mit Feierlaune und viel Groove. Jack, diese wundervolle Gesangskanone, konnte mit hoher Rockstimme und entsprechendem Pathos überzeugen. Und auch die schauspielerischen Fähigkeiten der beiden kamen nicht zu kurz. So boten sie der Masse ein Feuerwerk an guter Laune. Die Show war aufgebaut wie ein Horror-Musical, bei dem sich der Pyrotechniker als Satansjünger entpuppte und allerlei Dramatik auf der Bühne stattfand. Ein ganz besonderes Ereignis war aber, dass Evanescence Frontfrau Amy Lee auf die Bühne kam und zwei Songs mit den Protagonisten performte. Weitere Highlights: eine satanische Tanzeinlage fürs Publikum, das theatralische Chris Isaak Cover „Wicked Games“ und „The Spicy Meatball Song“ a cappella. Am Ende gab es die ersehnte Pyro – also alles gut in diesem Stück.
Doch auch K.I.Z hatten sich der Theaterdramaturgie verschrieben und so gab es einen kompletten Umbau. Die Bühne verwandelte sich in die „Birkenhain Nervenheilanstalt“. Tarek, Maxim und Nico gaben drei psychiatrische Patienten in Musiktherapie. So weit, so gut. Was dann abgezogen wurde war eine krasse Party von „VIP in der Psychiatrie“ über „Rap über Hass“ bis hin zu „Urlaub fürs Gehirn“. Damit waren auch wichtige Alben schon zu Beginn abgefeiert, denn tatsächlich erschien „Urlaub fürs Gehirn“ genau auf den Tag zwölf Jahre zuvor.
Wer jetzt denkt, Rap und HipHop hätten bei ROCK AM RING nichts zu suchen: Es war unglaublich, was da im Publikum abging. Man feierte Party quer durchs Gelände bis hinten ans Riesenrad. K.I.Z schafften es, den vielleicht größten Moshpit des Festivals zu erzeugen – und das mit „Ein Affe und ein Pferd“ im Pippi Langstrumpf Sound. Und weil die Backstreet Boys immer für eine Hymne gut sind, schaffte das Trio es auch, die Menge zum Chor mit „Everybody“ zu bewegen. „Hurra die Welt geht unter“ beendete den Set, doch der Stern von K.I.Z ist gerade erst richtig aufgegangen.
Die Kings of Leon waren Headliner am Samstag. Für manche vielleicht zu poppig, das merkte man daran, dass der erste Wellenbrecher nicht komplett gefüllt war. Wer aber dabei war, erlebte eine kunstvolle visuelle Show. Caleb Followill überzeugte mit seinen charismatischen Vocals, die stets ein wenig gepresst wirken. Es gab eine viele Alben umfassende Show, die mit „Crawl“ startete und Highlights wie „Supersoaker“, „The Bandit“ und „Red Morning Light“ zu bieten hatte. Richtig wach wurde das Publikum aber, als zum Ende die bekannten Hits „Use Somebody“ und „Sex on Fire“ erklangen. Spätestens jetzt war kein Halten mehr und die atmosphärische Show wurde zur ausgelassenen Sause.
Ein kurzer Abstecher zur Orbit Stage. Hier hatte sich VV mit seiner „Neon Noir“ Tour eingenistet. Sagt euch nix? Vielleicht Ville Valo? Oder zumindest die Band HIM? Der finnische Musiker war nämlich Frontmann dieser vor allem um die Jahrtausendwende sehr erfolgreichen Band. Und auch hier am Ring gab es eine düster-mystische, sehr mit Gothic-Elementen angereicherte Show. Dabei wurden zudem einige HIM-Songs geboten, so dass jeder auf seine Kosten kam.
Zum Abschluss dann Evanescence mit der stimmgewaltigen Leadsängerin, Pianistin und Songschreiberin Amy Lee. Der Aufbau hatte sich verzögert, so dass man erst um 0.45 Uhr startete und es die Masse nach einem langen Tag eher Richtung Zeltplätze als zur Bühne zog. Es war auch kein gutes Omen, dass Amy die Zuschauer*innen mit „Hallo ROCK IM PARK“ begrüßte. Doch davon abgesehen gab es eine gute Show mit fantastischem Licht. Amy sang mit einem starken Sopran, der nicht so opernhaft aufgesetzt wirkte wie das manchmal bei den Kolleg*innen von Nightwish der Fall ist. Ihre Stärke liegt in kräftigen Vocals zu Metalklängen. Und es tat dem männlich dominierten Line-up am Ring auch mal ganz gut, hier Frauenpower zu zeigen, wozu auch die neue Bassistin Emma Anzai beitrug. Der Set umfasste zwei Medleys, um möglichst viel Repertoire unterzubringen – und ganz zum Schluss erschien zu „Bring Me To Life“ Jacoby Shaddix von Papa Roach auf die Bühne, was den zweiten Festivaltag definitiv krönte.
ROCK AM RING, Samstag, 3.6.2023 – hier unsere Fotos vom Festivalgelände mit Bury Tomorrow, Blond, Evanescence, Incubus, Kings of Leon, Kontra K, Nothing But Thieves, Provinz – Fotocredit: Rainer KeuenhofMore
Die zweite Bandwelle inklusive Tagesaufteilung wurde heute veröffentlicht. Es gibt exklusive Festivalauftritte von Kings Of Leon, Bring Me The Horizon, Rise Against, Limp Bizkit und Incubus!
Außerdem neu mit dabei: Bounty & Cocoa, Brutus, cleopatrick, Flogging Molly (eröffnen das Festival am Freitag), Gojira, Halestorm, Kontra K, Set It Off, Spiritbox, Sum 41 & The Warning.
Das neue Car & Tent Camping war bereits ausverkauft, aber man konnte den Bereich vergrößern und Tickets hierfür sind ab sofort wieder verfügbar.
Im Juni 2023 werden erneut rund 160.000 Musikfans zu Rock am Ring und Rock im Park pilgern, um die Festivalsaison einzuläuten. Eine Veranstaltung, bei der zwei, wenn nicht gar drei Generationen an Musikfans aufeinandertreffen.
Wie kein anderes deutsches Festival bestechen Rock am Ring und Rock im Park im nächsten Jahr durch ein Programm, das mit seiner herausragenden Vielfalt Innovation und Tradition vereint.
Neben den bereits bestätigten Headlinern Die Toten Hosen werden allen voran Kings Of Leon bei europaweit exklusiven Festivalshows zeigen, dass sie den Weg von der Family-Rockband zum Stadion-Act mit Sexappeal ohne Qualitätsverlust hinbekommen haben. Bring Me The Horizon mit ihrem charismatischen Frontmann Oli Sykes beweisen bei Ring und Park wie zeitgemäß harte Musik klingen kann. Rise Against verbinden ihren Punk-Sound mit Hardcore-Einschlag. Ebenso wie die Pop-Punk-Pioniere Sum 41, die der Jugend vor Augen führen, wo der aktuelle Sound um Yungblud und Co. herkommt. Mit Fred Durst wird ein Enfant Terrible des Crossover die Bühne betreten: Seine Band Limp Bizkit führte den Mix aus Rock und Rap in neue kommerzielle und musikalische Höhen. Abgerundet wird das Programm – nach langer Live-Pause – durch die Alternative-Rocker von Incubus.
Die französische Metalband Gojira, Elizabeth „Lzzy“ Hale und ihre Mitstreiter Halestorm, Rapper Kontra K und die kanadischen Spiritbox um Sängerin Courtney LaPlante sind ebenfalls bestätigt. Eröffnen wird Rock am Ring in diesem Jahr die US-amerikanische Folk-Punk-Band Flogging Molly auf der Hauptbühne.
Außerdem hinzu gekommen im Line-Up: Bounty & Cocoa, Brutus, cleopatrick, Set It Off und The Warning. Eine vollständige Liste der Bestätigungen in alphabetischer Reihenfolge gibt es hier:
Apache 207
Arch Enemy
Architects
AViVA
Badmómzjay
Bounty & Cocoa
Boy Bleach
Boysetsfire
Bring Me The Horizon
Brutus
Bury Tomorrow
Carpenter Brut
Charlotte Sands
cleopatrick
Dead Sara
Die Toten Hosen
Employed To Serve
Evanescence
Fever 333
Finch
Flogging Molly
Giant Rooks
Gojira
Halestorm
Hollywood Undead
Hot Water Music
Incubus
Jinjer
Juju
K.I.Z
Kings Of Leon
Kontra K
Lauren Sanderson
Limp Bizkit
Machine Gun Kelly
Maggie Lindemann
Mantar
Mehnersmoos
Meshuggah
Motionless In White
NOFX
Nothing But Thieves
nothing,nowhere.
Nova Twins
Pantera
Papa Roach
Provinz
Rise Against
Set It Off
Silverstein
Spiritbox
Sum 41
Tenacious D
The Chats
The Distillers
The Menzingers
The Raven Age
The Warning
Three Days Grace
Touché Amoré
Turnstile
VV
Yungblud more to come
Rock am Ring und Rock im Park finden vom 02.06. bis 04.06.2023 am Nürburgring/Eifel bzw. am Zeppelinfeld/Nürnberg statt.
Tickets und weitere Informationen unter www.rock-am-ring.com und www.rock-im-park.com.
More to come in early 2023! Wir wünschen Happy Holidays, liebe Ringrocker!
Die Geschichte der Kings Of Leon ist zweifellos eine der spannendsten in der jüngeren Musikgeschichte. Den nahezu beispiellosen Weg von der unbekannten Südstaaten-Rumpelrock-Indie-Combo zu Grammy-preisgekrönten Multiplatin-Stadion-Rockstars konnte man zeitnah mit verfolgen und es stellte sich die Frage, ob der rasend schnelle Aufstieg im Zuge des Albums „Only By The Night“ dem Quartett so gut getan hat. Die nachfolgenden Werke stürmten erwartungsgemäß die weltweiten Charts, blieben aber in den Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurück, die der Vorgänger geweckt hatte.
Nach dreijähriger Albumpause kehren die Kings Of Leon nun mit ihrem neuen Werk „Walls“ zurück, das von Markus Dravs (Arcade Fire, Coldplay, Florence + The Machine) in Los Angeles produziert wurde und eine Rückbesinnung auf die musikalischen Wurzeln des Quartetts sein soll. „Walls“ ist die bisher vielleicht persönlichste Platte der Brüder Caleb (Gesang und Gitarre), Nathan (Schlagzeug), Jared (Bass) zusammen mit deren Cousin Matthew Followill (Gitarre).
Das Titelstück gibt einen guten Einblick in das, was wir erwarten dürfen: zerbrechlicher Gesang, mehr Folkmusik als Hitparadenbrecher. Es ist ein lyrisches Album geworden, das intelligente Pop- und Rockmusik bietet und die melancholische Seite des Quartetts gleichberechtigt neben der optimistischen zeigt – allerdings ohne die euphorischen Ausbrüche der Vergangenheit.
Songs wie „Reverend“ und „Over“ erzeugen Gänsehaut. Und wenn man das abschließende „Walls“ mit seiner akustischen Ausrichtung hört, ist das psychedelische „Mechanical Bull“ endgültig vergessen.
Das Wetter in Köln hat sich der Heimat von Kings of Leon anscheinend angepasst – es ist so schwül wie in Nashville. Mindestens. Ein paar Monate vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums hoffe ich natürlich auf ein paar Kostproben. Und insgeheim hoffe ich auch auf ein paar der alten Songs – „Marry’s Chamber“, „Charmer“ etc.
Um 20 Uhr geht’s los. Ausverkauft ist die Arena nicht ganz, und zur Vorband ist vielleicht die Hälfte der Zuschauer drinnen. Wenn die alle wüssten, was sie verpassen. Auch wenn Kings of Leon richtig schlecht gewesen wären (keine Sorge: waren sie nicht), für die Vorband The Weeks hätte sich der Besuch schon gelohnt – sie klingen wie Kings of Leon vor 15 Jahren.
Dann füllt sich die Arena plötzlich ganz schnell. Es wird dunkel, die vier kommen zügig raus. Bis dahin alles unspektakulär. Dann packt Matthew seine Gitarre aus und beginnt das Konzert, indem er das Intro von „Closer“ mit dem Mund spielt. Da will jemand beweisen, dass er’s drauf hat. Das Besondere ist außerdem: Die Monitore an den Seiten zeigen nicht einfach nur das Geschehen auf der Bühne, sondern lassen es gleich wie ein Musikvideo wirken. Nahaufnahmen in dreckigem schwarz/weiß, zerkratzte Effekte, Überblendungen mit dem Publikum.
Die Songs sind durchgängig gut, spätestens bei „Back Down South“ haben sich Kings of Leon richtig eingespielt. Es gibt eine gute Mischung aus allen Alben. Das Publikum wartet auf jeden Song vom Erfolgsalbum „Only By The Night“. Insgesamt interagieren die Jungs wenig mit dem Publikum und legen den Fokus ganz auf die Musik. Nicht nur Calebs Stimme macht Kings of Leon zu einer der größten und beeindruckendsten Rockbands unserer Zeit. Obwohl er sich entschuldigt, weil er heute ein bisschen angeschlagen ist, ist er live perfekt, klingt fast besser als auf Platte. Damit die restlichen Bandmitglieder nicht Gefahr laufen, hinter dieser Stimme zu verschwinden, gibt es genug Songs in der Playlist, die die Stärken von allen hervorheben. Bei „Holy Roller Novocaine“ z.B. kracht das Schlagzeug und schlägt der Bass herrlich.
Im Laufe des Konzerts wird deutlich, dass besonders die harten und schnellen Songs der Band heute besonders Spaß machen. Ist das ein Vorgeschmack auf das neue Album? Gegen Ende bringen sie das Publikum mit „Knocked Up“ und dann endlich „Sex On Fire“ noch einmal richtig in Bewegung. Spätestens an dieser Stelle muss jeder zugeben, was den Charme einer großen Arena ausmacht: Die Power, wenn ca. 15.000 Menschen zusammen mit Kings of Leon den Refrain zu „Sex On Fire“ gröhlen, ist beeindruckend.
Es gibt eine Zugabe. Die Menschen sind inzwischen so euphorisch und laut, dass die Band die restlichen drei Songs kaum noch mitzusingen braucht. „Radioaktive“, „Use Somebody“, „Black Thumbnail“, sie beenden das Set also auch mit einem härteren Stück…