„Illuminate“ ist bereits das 15. Studioalbum von Christopher von Deylen mit seinem Projekt Schiller. Die zwei Silberlinge bieten 155 Minuten mit zum Teil sehr sphärischer Musik. Schon der Start mit „Empire Of Light“ und seiner Mischung aus Elektronik sowie akustischer Gitarre ist sehr gelungen. Schön, dass sich immer wieder eingängige Melodielinien in den Vordergrund drängen.
Die Anzahl an Gästen ist diesmal überschaubar im Vergleich zu den letzten Alben – und es sind auch nicht die ganz großen Namen. Thorsten Quaeschning („Tangerine Dream“) fällt aber schon ins Auge bzw. Ohr – vor allem wenn er einen 20minütigen Track begleitet. So ist besagtes Stück „Midsommar“ auch ein sehr esoterisches und in Chillout-Sphären schwebendes Stück, das sich Zeit für den Spannungsaufbau lässt. Da wirken zwei wahre Meister zusammen und inspirieren sich gegenseitig.
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Für den Titeltrack des Albums bekam Schiller Unterstützung von Ro Nova und Tricia McTeague, die dem Song mit ihrem abwechselnden Gesang eine besondere Leichtigkeit verleihen. Mit diesem Song orientiert sich Schiller nicht nur wieder etwas in Richtung Club, sondern Fans der ersten Stunde dürften gleich mehrere Sounds von früher erkennen.
28 Tracks zeigen die ganze Vielfalt elektronischer Musik. Mal mit starken Beats, mal mit chilligen Klängen. Wirklich innovativ ist das allerdings nicht. Man kann den Eindruck gewinnen, dass von Deylen die Ideen langsam ausgehen und er sich vor allem selbst zitiert. Der Qualität seiner Sounds tut das allerdings keinen Abbruch.
Die Elektronik-Ikone feiert 25jähriges Jubiläum und ist im Mai auf großer Arena Tour in Deutschland und der Schweiz unterwegs.
Am 24. Februar jährt sich der Tag des Überfalls auf die Ukraine durch Russland zum ersten Mal. „Was kann ich in dieser Lage konkret für ukrainische Künstler tun?“ fragte sich Schiller-Mastermind Christopher von Deylen und hatte eine Idee: Ein Musikvideo gedreht in Kyiv!
„Natürlich klang es zunächst wie Irrsinn. Wie soll man mit Stromausfällen, ohne Equipment und bei täglich möglichem Luftalarm ein Musikvideo drehen?“ erzählt von Deylen. Aber nachdem er Freunde in Kyiv anrief und ihre Begeisterung für die Idee spürte, war klar, dass es schwierig, aber möglich war.
„Empire of Light zeigt, wie das Leben in Kyiv aktuell ist“, erläutert Regisseur Igor Kuleshyn. „Ein junges Paar sucht Schutz vor den Luftangriffen im Keller. Es ist kalt und dunkel, aber durch die Liebe, die die beiden füreinander empfinden, schaffen sie es die Zeit zu überstehen.“ Passenderweise sind die beiden Protagonisten Volodymyr Marchuk und Kateryna Kurman auch im echten Leben ein Paar, das genau diese Geschichte selbst täglich erlebt und dadurch besonders nachfühlbar tänzerisch darstellt.
Mit Schiller gab Christopher von Deylen in der Vergangenheit einige Konzerte in Kyiv. Daher kennt er viele Menschen vor Ort und hat eine besondere Verbindung zur Ukraine. „Es ist mir wichtig, auch in diesen Zeiten den kreativen Austausch über Landesgrenzen hinaus am Leben zu halten“, erzählt er. Mit dem Video ist es ihm gelungen, ein Stück Normalität in die Ukraine zu tragen, und zu zeigen, dass es dort auch in Kriegszeiten weiter kulturelles Leben gibt und dies unbedingt gefördert werden muss.
„Empire of Light“ ist die erste Single aus dem kommenden Schiller Album „Illuminate“. Mit acht Nummer-1-Platzierungen, zahllosen Gold- und Platinauszeichnungen sowie weltweiten Tourneen ist Schiller seit Jahren Deutschlands bekanntester Elektronik-Künstler. „Illuminate“ erscheint am 10. März 2023 zum 25-jährigen Jubiläum bei Nitron/ Sony Music.
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Christopher von Deylen hat sich mit seinem Projekt SCHILLER schon seit längerem nicht mehr allein auf die elektronische Musikkunst beschränkt. Immer häufiger gingen seine Werke über Pop oder Ambient hinaus und er hat den digitalen Kunstwerken analoge Elemente hinzugefügt, sogar ein reines Klassikalbum geschrieben. Mit „Epic“ geht er noch weiter, denn es soll – wie der Titel schon sagt – ein episches Album werden. Und was ist epischer als orchestrale Momente und sinfonische Filmmusik? So ließ sich der Hamburger Künstler inspirieren und verwob seine atmosphärischen Elektronik-Klangwolken mit großen Orchesterarrangements und bombastischem Kopfkino.
Eine Computerstimme trägt den Willkommensgruß vor, doch schon in „Do You See The Light?“ vermischen sich Synthesizer und Streicherklänge. Diese Symbiose ist das Konzept für alle Tracks und es entstehen schöne Kleinode wie „She Never Saw The Ocean“ mit seinem rasanten Glockenspiel, „Midnight In Shiraz“ voller Worldmusic-Anleihen und der futuristische Longtrack „From Here To Eternity“.
„Ich versuche ständig, mit meiner Musik neue Felder zu erkunden und stilistische Brücken zu bauen, wo es noch keine gibt“, sagt von Deylen über den Modus Operandi, dem auch sein neues Album zugrunde liegt. Nach Alben wie dem von klassischer Musik inspirierten „Opus“ (2013), dem im vergangenen Jahr unter eigenem Namen veröffentlichten Piano-Album „Colors“ und dem klassisch-instrumentierten Livemitschnitt „Symphonia“ (2014) vollzieht SCHILLER auf „Epic“ nun den Schritt hin zu einem ganz neuen audiovisuellen Sound, der nicht mehr zwischen Elektropop und Filmmusik unterscheidet, sondern beide Genres zu einem harmonischen Breitwandepos verbindet, in dem sich Soundtrack und Clubmusik verbinden.
„Epic“ wurde in den renommierten Wiener Synchron Stage Studios aufgenommen, in denen schon Größen wie Herbert von Karajan, Hans Zimmer oder James Newton Howard zu Gast waren. Unterstützung bekam Schiller dabei von einem internationalen 40-köpfigen Orchester, das seine Klassikpartituren unter der musikalischen Leitung von Dirigent Gottfried Rabl und Music Supervisor Ben Palmer in bombastisch-epischer Breite umgesetzt hat. Alle Stücke wurden mithilfe der modernsten State-Of-The-Art-Technik im Dolby Atmos-Surround-Sound auf insgesamt zwölf Kanälen aufgenommen und abgemischt für ein wahrlich atemberaubendes Klangergebnis in authentischem Leinwand-Feeling.
Und es gibt noch mehr für’s Geld: Die Blu-ray der „Deluxe Edition“ enthält das komplette Album im Dolby Atmos Mehrkanalsound, ausführliches „Behind-The-Scenes“ Material und exklusive Orchester–Performances.
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„EPIC“, das neue Studioalbum von SCHILLER, erscheint am 12.11. bei Sony Masterworks. Inspiriert von Orchester- und Filmmusik entwickelt SCHILLER (Christopher von Deylen) auf „EPIC“ einen eigenen, epischen Orchestersound. Dafür verbindet er seine atmosphärischen elektronischen Klangwolken mit eigens komponierten Orchesterarrangements zu einem großen Kopfkino-Soundtrack. SCHILLER hat für die Aufnahme mit einem 40-köpfigen sinfonischen Orchester in den berühmten Synchron Stage Studios in Wien zusammengearbeitet, wo auch schon Hans Zimmer oder James Newton Howard aufgenommen haben.
Keine Schönheit ohne Risiko. Seit jeher liebt Christopher von Deylen die Herausforderung, sich auf Terra incognita, auf unerforschtes Terrain zu begeben. Ob im Rahmen seiner monatelangen Weltreisen, die den 50-jährigen Künstler regelmäßig in die entlegensten Winkel des Planeten führen. Und auch innerhalb seiner Musik, die von den Erfahrungen und Erlebnissen seiner aufregenden Exkursionen inspiriert wird. Von Deylen sucht das Unbekannte, das Unvorhergesehene, Unberechenbare. Eine Art kreatives Neuland, das er auch auf seinem neuen Album betritt. Mit „Epic“ widmet sich Christopher von Deylen dem Genre Filmmusik und erschafft einen opulenten Soundtrack zum individuellen Kopfkino – eine Facette, die es in dieser Konsequenz bisher noch nicht von SCHILLER zu hören gab.
Je unvorhersehbarer, desto reizvoller. So lautete schon immer die Prämisse des musikalischen Weltenwandlers, der auf „Epic“ seine beiden größten Leidenschaften zu einer untrennbaren Einheit vereint: Musik und Film. SCHILLER kombiniert große Orchester–Arrangements mit atmosphärischen Elektro-Klangwelten zu einem klanggewaltigen Soundtrack. Bereits auf seinen bisher elf veröffentlichten, vielfach Edelmetall-gekürten Studioalben – die letzten fünf erreichten jeweils in Folge den 1. Platz der deutschen Charts – hat SCHILLER sein Faible für Scores und Filmmusiken angedeutet und die Zuhörer mit einem einmaligen Mix aus tanzbarem Elektropop und cineastischen Ambient-Elementen auf ausgedehnte Trips durch seinen Klangkosmos geschickt.
„Ich versuche ständig, mit meiner Musik neue Felder zu erkunden und stilistische Brücken zu bauen, wo es noch keine gibt“, so Christopher von Deylen über den Modus Operandi, dem auch sein neues Album zugrunde liegt. Nach Alben wie dem von Klassischer Musik inspirierten „Opus“ (2013), dem im vergangenen Jahr unter eigenem Namen veröffentlichten Piano-Album „Colors“ oder dem klassisch-instrumentierten Livemitschnitt „Symphonia“ (2014) vollzieht von Deylen auf „Epic“ nun den Schritt hin zu einem ganz neuen audiovisuellen Sound, der nicht mehr zwischen Elektropop und Filmmusik unterscheidet, sondern beide Genres zu einem harmonischen Score-meets-Club-Breitwandepos verbindet.
„Epic“ wurde in den renommierten Wiener Synchron Stage Studios aufgenommen, in denen schon Größen wie Herbert von Karajan, Hans Zimmer oder James Newton Howard zu Gast waren. Unterstützung bekam Schiller dabei von einem internationalen 40-köpfigen Orchester, das seine Klassikpartituren unter der musikalischen Leitung von Dirigent Gottfried Rabl und Music Supervisor Ben Palmer in bombastisch-epischer Breite umgesetzt hat. Alle Stücke wurden mithilfe der modernsten State-Of-The-Art-Technik im Dolby Atmos-Surround-Sound auf insgesamt zwölf Kanälen aufgenommen und abgemischt für ein wahrlich atemberaubendes Klangergebnis in authentischem Leinwand-Feeling. „Meine ersten Erfahrungen mit Filmmusik habe ich schon sehr früh gemacht“, so Christopher von Deylen über die Vorgeschichte von „Epic“. „In Gestalt von Tangerine Dreams Elektronik–Album `Sorcerer`. Erst viel später fand ich heraus, dass das ein Soundtrack ist. Die Songs lösten auch ohne Film eine wahre Bilderflut in mir aus. Mir wurde klar, was für eine unfassbare Kraft Filmmusik auch ohne Bilder entwickeln kann. Seither finde ich es spannend, mit den verschiedensten Emotionsebenen der Musik zu experimentieren.“
Seine Faszination für das Medium Film lebt von Deylen nun in seinen orchestral-elektronischen Kopfkino-Kompositionen aus. Zwölf zeitlose Stücke, auf denen Fantasy mit Fiction und Klassik mit Pop zu einem opulent inszenierten Ganzen verschmilzt. Jeder Track ein in sich abgeschlossener Kopfkino-Clip mit Gänsehautgarantie. „Mit vierzig kreativen Künstlern zu arbeiten, war eine ganz besondere Erfahrung“, so Schiller rückblickend. „Obwohl es Soundbibliotheken mit hervorragenden Samples gibt, sind echte Instrumente zum Glück nicht zu ersetzen. Man spürt deutlich diese besondere Energie, die wir auch auf der Platte einfangen konnten. In diesem riesigen Raum voller kollektiver Schöpfungskraft zu stehen, hat mir sofort eine Gänsehaut bereitet. Da ich auch die Orchester–Arrangements gemacht habe, war ich wirklich nervös. Doch schon nach zehn Sekunden war klar, dass dieses einmalige Abenteuer das Wagnis wert war.“
Einen ersten Vorgeschmack seines neu definierten, epischen Kopfkino-Pops schickt Schiller mit der märchenhaften Vorabsingle „Free The Dragon“ voraus: Ein hoffnungsvoll-melancholischer Track, der von dem Animationsfilm „How To Train Your Dragon“ (dt. „Drachenzähmen leicht gemacht“) inspiriert wurde. „In diesem Streifen geht es um ein Wikingerdorf, das gegen Drachen kämpft. Zum Initiationsritus eines jungen Mannes gehört dort, eines dieser Wesen zu erlegen. Doch statt ihn zu jagen, schließt der Protagonist Freundschaft mit ihm. Der Film erzählt von Koexistenz und von Harmonie, aber auch von Abschied und davon, loszulassen. Diese tiefen Gefühle habe ich versucht, musikalisch zu verarbeiten.“
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„EPIC“ erscheint am 12.11. bei Sony Masterworks als Super Deluxe Version (2-CD + BluRay mit Artbook im Hardcover Schuber), Deluxe Version (CD + BluRay im Digipac), 180g Doppel-Vinyl und digitales Doppel-Album (Download und Streaming).
Zeitgleich zum Release von „Epic“ erscheint Christopher von Deylens erste Buchveröffentlichung „Momente – Mit offenen Augen die Welt entdecken“: Ein 200-seitiger Bildband, in dem der Komponist, Musiker und Fotograf über ein Jahrzehnt lang seine Eindrücke und Begegnungen rund um den Globus festgehalten hat.
Den Klang einer Stadt im Stillstand einzufangen, ist Christopher von Deylen sicher nicht leicht gefallen. Doch man braucht nur den richtigen Aufhänger – und da kam ihm vermutlich der alte Alphaville Titel „Summer in Berlin“ gerade recht, zeigt er doch die laszive sommerliche Trägheit einer heißen Stadt. Zumindest führte er dazu, dass Schiller den Weg zurück in die Stadt fand, die er vor sechs Jahren zugunsten seiner kreativen Heimatlosigkeit verließ.
Stärkster Ausdruck für die neu erwachte Liebe ist „Der Klang der Stadt“ als fast schon episch anmutendes Konglomerat aus Klängen, Synthesizern, weltmusikalischen Anmutungen, das wie eine mal rasante, mal ruhige Achterbahnfahrt durch die Regionen der Stadt führt.
Schiller lässt Breitwandbilder in neuer Perfektion entstehen. „Summer in Berlin“ ist ein cineastischer Roadtrip durch die deutsche Hauptstadt, auf dem sich das inspirierende Spannungsfeld widerspiegelt, welches Christopher von Deylen zur Metropole an der Spree empfindet. Das Versprechen einer Stadt, das nie eingelöst wird. „Ich erlebe Berlin seit meinem Weggang viel intensiver, sauge jede Sekunde auf und möchte am liebsten alles festhalten. Es scheint sich zu bewahrheiten, dass man aus der Ferne einfach mehr sieht.“ Eine Erkenntnis, die einst schon Wim Wenders antrieb, Berlin ein filmisches Denkmal zu setzen.
„Der goldene Engel“ ist eine entspannte Trance-Hommage an eines der beliebten Wahrzeichen – die Siegessäule. „Miracle“ ist eine schöne Ballade mit Tricia Mc Teague. „Better Now“ mit Sängerin Janet Devlin klingt hymnisch bewegt und geht schnell ins Ohr. „Metropolis“ wirkt als ein echtes Meisterwerk und schafft eine Verbindung zu den stampfenden Rhythmen der Maschinenstadt des alten Stummfilms. Das harmoniert wie Mike Oldfield oder Jean-Michel Jarre und führt die alten Filmbilder in eine neue, ästhetische Welt.
„Summer in Berlin“ ist mal wieder ein durch und durch sphärisches Schiller-Album, durchdrungen von seinem ureigenen Klangkosmos. Kein Focus auf mögliche Hits, stattdessen ein über 80minütiges Konzept, das eine Stadt entdeckt, beschreibt und zu musikalischem Leben erweckt. Der Soundtrack zu einem chilligen Sommer.
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Es ist schon das achte Studioalbum, das die norddeutsche Sängerin Isgaard Marke hier unter dem Titel „Human“ veröffentlicht. Der breiten Masse wurde sie als Gesangsstimme beim Danceprojekt Schiller bekannt. Unter Freunden des Progressive Rock ist sie seit langem ein Geheimtipp. Die klassisch ausgebildete Sängerin wandelt zwischen New Age und Artpop. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Lebensgefährten Jens Lueck, der einen Großteil der Instrumente spielt.
„Human“ hat zwar keine fortlaufende Story, ist aber dennoch ein Konzeptalbum zum Thema Menschlichkeit. Im Mittelpunkt aller zehn Songs steht der Mensch mit seinen Widersprüchen. Dabei sind die letzten drei Stücke (zusammengefasst unter dem Titel „Borders“) ein echter Longtrack, wie ihn Progfans lieben: Ein sanfter Start mit folkigen Klängen eröffnet den 15minüter, der sich beständig weiter entwickelt, Atmosphäre schafft und vom exzellenten Gitarrenspiel Jan Petersens (Ex-Sylvan) lebt. Besonders stark wird es, wenn sich Isgaard und Jens Lueck an den Vocals abwechseln und ihre jeweils eigene Stimmfarbe ins musikalische Geschehen einbringen.
„Borders“ ist der Dreh- und Angelpunkt des Konzepts. Im ersten Teil „Awakening“ wird die ungehinderte Ausbreitung des Homo Sapiens von Afrika aus über den ganzen Globus beschrieben. Teil 2 „Fractioning“ erzählt von der Blockbildung und Abschottung, initiiert durch Angst und übertriebenes Konkurrenzdenken. Und schließlich zeigt Teil 3 „In The Cage“ eine Welt, die von Überwachung und Mauern geprägt einem Käfig gleicht.
„Wir leben in bewegten Zeiten, die das Album maßgeblich beeinflusst haben, vor allem, wenn man sich die Zerbrechlichkeit des Menschen und unseres Planeten vor Augen führt“, erklärt Isgaard dazu. Auch die anderen Songs haben starke Aussagen: So thematisiert „Black Swan“ die Ausgrenzung von Andersartigkeit, „Frozen Hearts“ erzählt von einer durch den Krieg in Syrien traumatisierten Generation oder „Your World Is Broken“ von den Narben einer zerbrochenen Kindheit.
Musikalisch gibt es wundervolle Pianolinien, die perfekt zu Isgaards Stimme passen, die oft so zerbrechlich wirkt. Starke Gitarren wechseln sich ab mit orchestralen Passagen. Manchmal auch in Form einer Rockoper, die gut zu Isgaards Stimme passt, dann wieder klassisch im Stil von iamthemorning.
Das Album ist facettenreich spannend, immer konsequent und geprägt von einer breiten Palette an Stimmfarben. Und die dynamischen Songstrukturen nehmen den Hörer mit auf eine emotionale Reise.
Erst lässt Peter Heppner sich sechs Jahre Zeit für sein neues Soloalbum – dann veröffentlicht er plötzlich zwei recht unterschiedliche Werke (was vielleicht der Grund ist, warum es kein Doppelalbum wurde). Mutig ist dieses Vorgehen allemal, wobei es nicht verwundert, hat der charismatische New Wave-Pionier doch nie der allgemeinen Erwartungshaltung entsprochen.
1967 geboren begründete er 1987 die Kultband Wolfsheim. Synthiepop und Dark Wave waren die Aushängeschilder des Duos. das sich in der Szene einen großen Namen machte und in der Reunion 2003 mit „Casting Shadows“ ein verspätetes Nummer 1-Album vorlegte. Der populäre Durchbruch für Heppner kam allerdings erst 1998, als er gemeinsam mit Joachim Witt den Song „Die Flut“ veröffentlichte.
2018 haben sich die beiden Musiklegenden nun endlich wieder zusammengefunden, um gemeinsam einen neuen Song aufzunehmen – diesmal allerdings unter umgekehrten Vorzeichen: gastierte Heppner damals noch auf Witts Album, so ist der Hamburger diesmal der „Gastgeber“. Die Single „Was bleibt?“, die sich dem Thema „Vergänglichkeit“ widmet, ist ein Titel von „Confessions & Doubts“.
„Tanzzwang“ ist – wie der Name schon vermuten lässt – ein Dancealbum. Die Produktion der einzelnen Tracks hat Heppner in die Hände von elf verschiedenen Produzenten gelegt. Das könnte Gift für ein Album sein, wäre da nicht Heppners herausragende Stimme, die eine Homogenität gewährleistet und das Album zusammenhält. Apoptygma Berzerk haben den Remix von „All Is Shadow“ zu verantworten und allein das ist ein Knaller. „Im Nebel“ vertont ein Gedicht von Hermann Hesse und gehört zu den atmosphärischen Highlights des Albums. In „Once Again“ verbreitet Christopher von Deylen den typischen epischen Schiller-Style.
Das Pop-Album „Confessions & Doubts“ zeigt Heppner von seiner besten, nämlich der düster-schweren Seite. Melancholisch, dunkel und intensiv erklingen die Melodien. Die Einflüsse sind zum Teil klar erkennbar: „Herz (Metropolis)“ ist inspiriert von dem Stummfilm aus dem Jahr 1927. „Theresienstadt: Hinter der Mauer“ erinnert an das Musical „Die Kinder der toten Stadt“, an dem Heppner beteiligt war und das eine Episode aus dem Ghetto Theresienstadt erzählt wird.
Mir persönlich gefällt das düstere Popalbum besser als die Remix-Versionen, aber beide Scheiben haben ihre Highlights. Für Komplettisten gibt es übrigens eine Box, in der neben beiden Alben auch die Remix-Songs in ihrer Ur-Version enthalten sind.
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