Post-apokalyptische Mind-Movie-Soundtracks scheinen in letzter Zeit ziemlich modern zu sein. Kein Wunder in diesen seltsamen Zeiten. Was die beiden Franzosen von Moaan Exis hier abliefern ist ein reines Feuerwerk für einen modernen Mad Max Film, in dem es schier nur Gemetzel und Gewalt gibt. Industrial mischt sich mit Punk und Techno und ergibt eine Suppe, die dem Hörer schmeckt und doch schwer im Magen liegt.
Vox + Drum-orientierte Industrial-, Techno-, Hardcore-, Filmatmosphäre-, Tribal- oder Experimental-Sounds. Seit seinen Anfängen erforscht Moaan Exis Genres, integriert sie, tatsächlich etwas, das jemand nicht so einfach definieren kann.
Ein Klangobjekt, das mit der Gewalt einer Katastrophe melancholisch brennt. Es gibt wenig Ruhe und doch so viel Dringlichkeit für notwendige Gewalt. Dies äußert sich in einem kraftvollen Beat, verwirrenden Rhythmen, seltsamen Klängen, einer brutalen Verzerrung oder bedrohliche Klanglandschaften.
Weil der Motor Emotionen sind, möchte Moaan Exis letztendlich den Sound in Wut, Zorn und Schweiß sublimieren.
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Wieder einmal haben sich The Prodigy für ihren neuen Release verdammt viel Zeit gelassen. “Invaders Must Die” ist immerhin schon sechs Jahre alt. Zwischenzeitlich erschien zumindest ein Livealbum, das zeigte, dass die britischen Wunderkinder noch auf dem richtigen Weg sind. Schließlich waren die letzten beiden Alben zwar solide produziert, aber nicht das Gelbe vom Ei. Zu sperrig gelangten sie in die Gehörgänge – zwar sehr virtuos und ambitioniert eingespielt, aber live kaum umsetzbar. Damit verlor die Band eins ihrer wichtigsten Pfründe, das sie weit über die anderen Vertreter elektronischer Tanzmusik hinaus hob: nämlich die Stärke in der Liveperformance.
Dabei hatte alles so gut angefangen. Das erste Album “Experience” sorgte für eine feste Verankerung in der Raveszene und der Nachfolger “Music For The Jilted Generation” nahm rockige Gitarrensounds mit ins Boot, so dass man auch die Festivalbühnen stürmen konnte. “Fat Of The Land” war dann gar in 27 Ländern Spitzenreiter der Albumcharts. Um die Jahrtausendwende sah es aber überraschend nach dem Ende der Band aus, als Leeroy Thornhill seinen Ausstieg erklärte und auch Palmer mit einer Solosingle am Start war. Selbst Flint versuchte sich an einem Soloprojekt, das aber nie veröffentlicht wurde.
Inzwischen hat man sich wieder gefangen und gerade “The Day Is My Enemy” knüpft vor allem in den ersten beiden Dritteln ganz an die glanzvollen 90er Jahre an. Der Titeltrack ist so sehr The Prodigy, wie es nur sein kann, und führt die Band ohne Umwege in die Anfangstage zurück. Es gibt futuristisch verzerrte Dancetracks, die niemanden lange still sitzen lassen. “Destroy” treibt die Dancefloor-Anleihen auf die Spitze, bevor dann “Rok-Weiler” mit einem vielschichtigen Rhythmuskonzept die nötige Härte zurückbringt. Härte ist überhaupt das Stichwort. The Prodigy klingen aggressiv und energisch wie lange nicht mehr.
Erst zum Ende hin kehren sie mit orientalischen Sounds und dem ruhigen “Invisible Sun” zu ihrer experimentellen Seite zurück. Das soll den Briten aber auch gegönnt sein. The Prodigy sind mit “The Day Is My Enemy” auf einem guten Weg zurück zur alten Form. Der experimentelle Rahmen wurde auf ein Mindestmaß beschränkt und man orientiert sich an der eigenen Stärke. Daraus wurde kein zweites “Fat Of The Land”, aber ein kurzweiliges Album, das jedem gefallen dürfte, der den alten Prodigy-Stil mochte.
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Mit ”The Day Is My Enemy“ veröffentlichen THE PRODIGY am 27. März 2015 ihr sechstes Studioalbum. Liam Howlett, Keith Flint und Maxim haben einer ganzen Ära ein Gesicht gegeben, dem “Rave“ ihren Stempel aufgedrückt, und im Laufe ihrer Bandgeschichte über 16 Millionen Alben verkauft. Mit Songs wie “Firestarter“ oder “Smack My Bitch Up“ stehen sie für die perfekte Mischung kompromissloser und glaubwürdiger Dance Sounds mit einer gehörigen Portion Punkflair. Das Video zur ersten Single “Nasty“ gibt es bereits jetzt:
Das letzte THE PRODIGY Album “Invaders Must Die“ (2009) chartete hierzulande auf Platz 3 und wurde mit GOLD ausgezeichnet. Unter anderem kann man THE PRODIGY dieses Jahr auch LIVE bei Rock am Ring und Rock im Park (erstes Juni-Wochenende) erleben.
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Liam Howlett, Keith Flint und Maxim haben einer ganzen Ära ein Gesicht gegeben, dem “Rave“ ihren Stempel aufgedrückt, und im Laufe ihrer Bandgeschichte über 16 Millionen Alben verkauft. Mit Songs wie “Outer Space“, “Everyone In The Place“, “Charley Says“, “Firestarter“ oder “Smack My Bitch Up“ stehen sie für die perfekte Mischung kompromissloser und glaubwürdiger Dance Sounds mit einer gehörigen Portion Punk Flair und der Persönlichkeit großer Rock Künstler.
Die letzten THE PRODIGY Platte “Invaders Must Die“ (2009) landete auf Platz 3 der deutschen Albumcharts und wurden hierzulande mit GOLD für über 100.000 verkaufte Tonträger ausgezeichnet. In UK enterte das Album auf Platz 1 der Charts, womit die einstigen Vorreiter der Big-Beat-Welle nahtlos an ihre Erfolge der 90er anknüpften, als sie es mit ihren Alben “Music For The Jilted Generation” (1994) und “The Fat Of The Land“ (1997) in 27 Ländern weltweit an die Charts-Spitze schafften.
Am ersten Juni-Wochenende spielen THE PRODIGY LIVE bei Rock am Ring/im Park.
The Day Is My Enemy Trackingliste
The Day Is My Enemy
Nasty
Rebel Radio
Ibiza feat. Sleaford Mods
Destroy
Wild Frontier
Rok-Weiler
Beyond the Deathray
Rhythm Bomb feat. Flux Pavilion
Roadblox
Get Your Fight On
Medicine
Invisible Sun
Wall Of Death
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Lange war es ungewiss wie die Zukunft des größten Festivals Deutschlands Rock am Ring aussehen mag. Dass die Knappheit des Geldes ein immenses Problem für den Nürburgring ist, stellt längst kein Geheimnis mehr dar. Die Politik rund um den ehemaligen Ministerpräsidenten Beck hatte die Sorgen der Ausrichter unendlich vieler Autorenn- und Musikveranstaltungen nicht gerade gemindert. Glücklicherweise konnte man sich am Ende irgendwie einigen, so dass die 28. Ausgabe von Rock am Ring pünktlich am Freitag starten konnte.
Angereist wird bereits am Sonntag auf den altbewährten C2 Zeltplatz, der einem schon so viele schlaflose Nächte durch Parties, Musik und die Zeltplatzterroristen gebracht hat. Letztere sind zum ersten Mal übrigens nicht vollzählig angereist, da ihnen Rock am Ring allmählich zu viele Regeln beinhalte. Im späteren Verlauf des Berichts wird sich herausstellen warum so manche Regeln doch ihre Berechtigung haben und trotzdem eine gewisse Anarchie ständig präsent ist. Ansonsten ist alles beim Alten: Nachbarn begrüßt man anprostend mit Dosenbier, wahlweise „Turmbräu” oder „5,0″, verabredet sich zu Bierpong oder zu einem Ründchen Flunkyball. Ja, es könnte alles idyllisch sein – doch plötzlich, ein lauter Knall wenige Meter neben uns! Was war das? Rauchbomben? Schnellfeuerwaffen? Nein, nur ein China Böller, den unsere Nachbarn aus Kaiserslautern auf ihrem Grill angezündet haben. Puh, noch mal Glück gehabt. Vorerst…
Am Abend stehen schon die ersten Konzerte auf dem Programm. In einem kleinen Gästehof mit Eventzelt geben sich KMPFSPRT, Kapelle Petra und die einzigartigen Kassierer die Ehre. Wer Letztere noch nie zuvor hautnah erleben konnte, bekommt seinen ersten Kulturschock, noch bevor das Festival überhaupt anfängt. „SAUFEN, SAUFEN, JEDEN TAG NUR SAUFEN!” schallt es aus hunderten durstiger Kehlen. Schnell fliegen die Klamotten von Frontmann Wolfgang Wendlandt, dem wohl dicksten Punkrocker auf diesem Festival, und er steht wie Gott ihn schuf vor den ca. 1500 Leuten. Es wird gelacht, getrunken und sich aufs niveauloseste artikuliert. Alles ganz lustig soweit, bis mehrere Leute das unglaubliche Bedürfnis verspüren auf Traversen klettern zu müssen, die senkrecht aus dem Boden herausragen, sodass die Band ihr Programm unterbrechen muss. Schade eigentlich, bis dahin waren „Blumenkohl am Pillemann” oder „Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist” doch recht unterhaltsam. Zurück auf C2 geht das feuchtfröhliche Zündeln mit „Pyrotechnik ist kein Verbrechen!” – Gegröle weiter. Andere verziehen sich lieber ins Zelt, da die morgigen Bands weitaus mehr wert sind, als ein Feuerchen unter Ringrockern.
Der Freitag beginnt mit strahlendem Sonnenschein und wunderbaren 25 Grad im Schatten. Man öffnet entspannt das erste kühle Blonde, spielt Flunkyball – und sieht wie die Nachbarn aus Kaiserslautern eine gesamte Mülltonne in ein riesiges offenes Feuer werfen. Zum Glück hat die Security in diesem Jahr weniger Nachsicht mit Leuten, die Raketen als Artillerie benutzen oder halt mit Müll den gesamten Zeltplatz abfackeln wollen. Daher geht es nach dieser Aktion für den Großteil der Truppe nach Hause mit einem weinenden und einem betrunkenen Auge.
Nebenbei steht am Nachmittag ein ganzer Haufen großartiger Bands auf der Bühne, wie zum Beispiel Imagine Dragons auf der Center Stage. Zwar passt das Wort „Rock” nicht wirklich zu der Gruppe aus Las Vegas, dennoch werden sie vom Publikum bei jedem Radiohit ordentlich abgefeiert. Musikalisch sieht es auf der Alternastage dann doch deutlich härter aus. A Day To Remember betreten am frühen Abend die Bühne und zum ersten Mal in diesem Jahr erlebt die Alternastage ein richtiges Erdbeben. Luft wird verprügelt, die ersten blutüberströmten Gesichter taumeln Richtung Zelte der Sanitäter, aber mit einem Lächeln auf den geschwollenen Lippen. Verabschiedet wird sich standesgemäß mit „The Downfall Of Us All” bei dem das Publikum noch einmal alles gibt. Ja, der Freitag ist von den Bands her das qualitativ beste und vielseitigste Line-Up. Dies untermauern auch Wax auf der Clubstage, die derzeit mit ihrem Hit „Rosana” in sämtlichen Radiostationen weltweit zu hören sind. Die richtigen Pfunde lassen aber noch auf sich warten. Neben den Broilers (Award für das aggressivste und härteste Festival-Konzert des Rings, dagegen sehen ADTR wie ein Haufen von Anfängern aus) und Bullet For My Valentine, gibt es auf der Alternastage Trailerpark-Musik par excellence: Die Begründer des NuMetal Limp Bizkit und KoRn geben sich heute nacheinander die Ehre. Die Weichkekse beginnen direkt mit ihrem Klassiker „Rollin’”. Fred Durst, in weißem Hoodie und Gandalf Bart, lobt das Publikum ein ums andere Mal für seine Gesangseinlagen, vor allem bei „Behind Blue Eyes”. Wes Borlands heutiges Outfit könnte von dem Herrn der Finsternis dieses Mal höchst persönlich geschneidert worden sein: Mit einer neonweißen Maske, blau/braunen Augen und pechschwarzen Zähnen hämmert er ein Riff nach dem anderen heraus. Manches 16-jährige Mädchen wird deshalb wahrscheinlich noch tiefste Albträume von ihm haben. Die vorderen Reihen quittieren dies eher mit einer minütlichen Wall Of Death. Als KoRn mit „Freak on a Leash” ihr Set beenden, sind die meisten so dermaßen im Arsch, dass sie sich nur mit Mühe und Not zu ihren Zeltplatzen schleppen. Dort geht die Party bis in die frühen Morgenstunden weiter.
Wes Borland als Dämon aus der Hölle
Das Ringwetter ist ja geprägt von Regen. Am Samstag ereilte einen die lang erwartete Sintflut bei Papa Roach auf der Centerstage. Das bringt jedoch Jacobi Shaddix nicht aus der Ruhe in den Fotografengraben zu gehen und das wohl schönste Foto des gesamten Festivals von sich machen zu lassen. Danke für diese Pose.
Jacoby Shaddix hautnah am Samstag auf der Centerstage
Kaum sind Papa Roach vorbei, legt sich auch der Regen wieder. Eine kurze Pause an Marios Pizza, gefolgt von einem nahrhaften Knoblauchbaguette, schon ist man wieder bei seinen Kräften, um in die vorderste Reihe bei Biffy Clyro zu marschieren. Diese verwöhnen die Menge mit einem Best-Of der letzten beiden Alben „Opposites” und „Only Revolutions”. Tocotronic gehen anschließend ein wenig unter, Stimmung will bei den Hamburgern einfach nicht wirklich aufkommen, trotz einer grandiosen Setlist. So endet ihr 45-minütiges Konzert ein wenig abrupt mit „Drüben auf dem Hügel”. All diese Nachmittagsbands kann man als einen kleinen Vorgeschmack empfinden, auf das was einen am Abend erwartet. Als man es sich gerade gemütlich macht mit einem Bier auf der „Scheiiiiß Tribüne”, bekommt man eine SMS, dass eine Berliner Band gerade auf der Clubstage ihr einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr geben wird. Und zack, schon steht man in der ersten Reihe der Beatsteaks. Eine gelungene Überraschung!
Überraschungskonzert der Beatsteaks auf der Clubstage
Die Sonne geht allmählich unter, ein Schwarz erfüllt den Himmel, wolken- und sternenlos. Dann der erste konzentrierte Lichtstrahl von der Bühne, mitten in die Menge. „Where are my voodoo people? WHERE ARE MY VOODOO PEOPLE?!?!” Es hämmert aus den Boxen und The Prodigy beginnen ihr Set. Danach gibt es kein Halten mehr. Alles was ich eben über die Broilers geschrieben habe: Vergesst es! Menschenmassen verschmelzen zu einer riesigen Welle, die ständig in Bewegung ist. Man will gar nicht wissen wie viele Leute sich in diesen 90 Minuten verletzt haben und zugleich eines der wohl besten Konzerte ihres Lebens gesehen haben. Während der Hälfte des Sets wechselt man ein weiteres Mal auf die Alternastage. Nicht etwa wegen der Leistung von The Prodigy, die war großartig, sondern um den Abend mit der Freundin gemütlich bei The Killers ausklingen zu lassen. Nach „When You Were Young” inklusive Feuerwerk macht man sich bereit für den letzten Tag und der beginnt mit…
REGEN. Das ist das erste was einem in den Sinn kommt, wenn man sein Zelt aufmacht und sich diesen Rotz von Wetter angucken muss. Die Stimmung ist dementsprechend bedeckt. Zwar werden immer noch Leute an irgendwelchen Gegenständen festgetapet, es wird weiter das Kartenspiel „Kings” gespielt, aber die Motivation bei allen Mitstreitern den langen Hügel von C2 aus zum Festivalgelände zu besteigen, hält sich doch eher in Grenzen. Scheißegal, geht man halt alleine nachmittags dorthin. Mit Dosenbier bewaffnet macht man sich auf die Reise. Heute beherrscht der Hip Hop die Alternastage. So spielen nacheinander Die Orsons, Blumentopf, A$AP Rocky und zeigen, dass es auch eine Daseinsberechtigung für Sprechgesang auf dem Ring gibt. Andernorts zerschmettern gerade Bullet die Clubstage. Ein kleiner Mann, vielleicht 1,50 m, jedoch mit einer wahnsinnigen Stimme, welche selbst Brian Johnsons Gesang in den Schatten stellt, kann die halbvolle Clubstage für sich begeistern.
Am Abend gibt es eine Premiere. Green Day dürfen, zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte , den Ring headlinen. Für diese Ehre haben sie sich etwas Besonderes ausgedacht und holen gleich mehrere Leute auf die Bühne, um mit ihnen Songs zu singen.
Lassen sich ordentlich feiern: Green Day als Abschlussact am Sonntag auf der Centerstage
Den glorreichen Abschluss macht jedoch die wohl bekannteste Dancehall-Combo Deutschlands. Seeed zeigen wie Blumentopf und A$AP Rocky heute Mittag, wie wichtig die Vielfalt von Genres auf Festivals ist und sichern sich den Platz für den besten Sonntags-Act, zum Einen wegen der großartigen Setlist – „Dancehall Caballeros” direkt zu Beginn, wie geil ist das denn bitte? – bis hin zu Mitmach-Aktionen wie dem Harlem Shake, inklusive „Kleidungsstücke rumwirbeln”. Ein absolut würdiger Abschluss.
Sicherlich werden viele Festivalisten über gewisse Aspekte etwas zu meckern haben: Beispielsweise waren die Ordner, was das Organisatorische anging nicht immer auf der Höhe. Außerdem hörte man immer wieder die gleiche Leier: „Rock am Ring ist voll scheiße geworden. Da spielt jetzt sogar der schwule Panda, was soll das?”.
„Kommerz am Ring” hin oder her, das was Marek Lieberberg und sein Team dieses Jahr veranstaltet haben, überzeugte weitgehend auf ganzer Linie. Ein großer Pluspunkt war wie immer das gut ausgesuchte Line-Up, bis hin zur Sicherheit auf den Zeltplätzen. Wie es auch weiter geht mit der Ringplanung in den nächsten Jahren, 2013 war eine hervorragende PR für die Location.
Eins scheint bei Korn sicher: Kein Album ist wie das vorherige. Vor allem mit dem letzten Werk “The Path Of Totality” hat man eine ganz neue musikalische Richtung eingeschlagen. Das ist auch auf dem aktuellen Live-Release spürbar. Die Zusammenarbeit mit neun Dubstep-Künstlern schlägt sich in einem ganz neuen Sound nieder. Szenegrößen wie Skrillex, Excision, Datsik, Downlink und Kill the Noise sorgten für ein elektronisches Gemetzel. Das muss nicht jedem gefallen und verstörte vor allem die Nu Metal-Fraktion, doch Fans von Bands wie The Prodigy waren begeistert.
So klingt auch die erste Hälfte des Live-Albums wie frisch vom Prodigy-Konzert. Schrille Töne, elektronisches Gestampfe, ein harter klirrender Sound. Der wird im Audio-Format zielsicher eingefangen, kommt aber auf der DVD-Version noch um einiges besser. Mitgeschnitten wurde ein Konzert im Hollywood Palladium und die turbulente Show wurde in Bild und Ton perfekt eingefangen. Eine spielfreudige Band, ein emotionales Publikum – und egal ob es alte oder neue Songs zu hören gibt: die Begeisterung ist durchgehend spürbar.
Teil 2 des Konzerts widmet sich so auch den Klassikern der Band. “Falling Away From Me”, “Got The Life” und zu meiner großen Freude eine ausgiebig zelebrierte Version von Pink Floyds “Another Brick In The Wall”. Korn machen sich selbst und ihren Fans mit diesem CD/DVD-Release ein Geschenk und geben einen bildgewaltigen Überblick dazu, was die Band Korn in der Gegenwart ausmacht. Der Digipack enthält zwar kein Booklet und nur rudimentäre Infos, doch das ist in diesem Fall verschmerzbar.