Die Münchner Popband COSBY wurde bereits im Jahr 2013 gegründet und veröffentlichte das Debütalbum „As Fast As We Can“ zwei Jahre später. Sie ist bekannt für ihre mitreißenden Live-Auftritte und die Fähigkeit, eingängige Hooks mit tiefgründigen Texten zu verbinden. Dabei steht vor allem Sängerin Marie Kobylka im Vordergrund, die sehr sanft und mit viel Melancholie in der Stimme die Lyrics einsingt.
„Here I Am“, der Opener des dritten Albums, erinnert an Rückschläge, steckt aber zugleich voller Hoffnung und Kraft. Der Song schreit danach sich wieder aufzuraffen und zu wissen, das alles gut wird. Marie sagt selbst, dass sie zwischendurch „lost“ war und sich wieder neu finden musste. Schließlich sind seit dem zweiten Album „Milestone“ ganze fünf Jahre vergangen.
„Ich bin in Therapie gegangen und gleichzeitig haben wir wieder angefangen Songs zu schreiben – Doppeltherapie quasi”, beschreibt es die Sängerin Marie. Das Ziel war nicht einfach, aber klar definiert. Geschichten, die einen geprägt, ermutigt, frustriert, geschliffen, verändert, zu Boden geschlagen, dann wieder aufgebaut haben, zu erzählen und sie in Melodien zu transportieren. „Ich hatte immer Angst zu viel von mir preiszugeben, zu privat zu werden und mich damit angreifbar zu machen oder irgendwem damit ans Bein zu pissen. Aber in Wirklichkeit ist es unfassbar befreiend, die Dinge mal beim Namen zu nennen. Ich hab mehr Zeit in Therapie, als im Club verbracht und dadurch gelernt, ehrlicher mit mir und damit auch mit dem, was ich in den Songs erzähle, zu sein. Soll doch jeder wissen, was in mir vorgeht – was wollen se denn machen?”
So ist der Albumtitel „Loved For Who I Am“ prägend für die inhaltliche Tiefe. Ein Song wie „Sorry Mum“ richtet sich an die Mutter. „Crazy“ klingt fröhlich, ruft aber dazu auf, sich von Menschen zu trennen, die dir nicht gut tun. „Man glaubt es sich manchmal selbst nicht, dass man so, wie man ist, liebenswert ist“, sagt Marie, die mit dem Titeltrack einen brutal ehrlichen und ungeschönten Einblick in ihre eigene Gefühlswelt zulässt. Und so nimmt sie die Fans mit auf eine intime Reise voller Höhen und Tiefen, die sie mit dem Mut, Privates in Form von Songs zu teilen, abschließen konnte. Indem tiefe Lyrics auf empowernde Sounds und ehrliche Worte auf kraftvolle Melodien treffen.
Trotz der aufwühlenden Thematik gibt es mit „High“ auch einen echten Powersong. So bietet man in 36 Minuten Albumlänge eine Reihe starker und eingängiger Poptitel. Nach und nach entfaltet sich Maries persönliche Geschichte. Eine Geschichte, die in ihren einzelnen Elementen aufeinander aufbaut, in vergangene Zeiten entführt und besondere Episoden und Verhalten aus dem Leben der Leadsängerin besser verstehen lässt. Eine Geschichte, die Song für Song die Handlung des Longplayers erweitert und eine Art Kreislauf entstehen lässt. Ein Prequel in fünf Akten: „Loved For Who I Am“.