Der Titel „DIALOG“ beschreibt es bereits am besten: Das hier ist keine lose Aneinanderreihung von irgendwelchen Tracks, sondern eine Sammlung von Geschichten und ehrlichen Auseinandersetzungen mit sich und der Welt, wie sie die Leipziger Künstlerin CARY umgibt. Jeder Song fühlt sich an wie eine Voicemail, ein Snapshot aus ihrem Leben, der durch urbane, trappige Beats und CARYs außergewöhnliche Stimme unglaublich mitreißend und nahbar gemacht wird.
Diese EP will nicht nur entertainen. Hier geht es um die wirklichen Themen, auch wenn’s mal weh tut. CARY stellt den gleichen konsequenten Anspruch an sich selbst, wie an Ihre Musik. „Meine Lebensaufgabe ist es, Real zu sein. Ich will überall genau so sein können, wie ich bin.“
Im Track „Fahr Los“ erzählt CARY die Geschichte eines Lebens im Tunnel aus Einsamkeit und Depression – auf der Suche nach Hoffnung, einem weit entfernten Licht. Fast hypnotisch bewegt sich der Beat nach vorne und zieht uns hinein in eine Welt, die CARY mit melancholischen Melodien und extrem sinnlichen Zeilen beschreibt: „Regen ist vorbei, musstest so lange warten – Du fühlst dich so high in den glitzernden Straßen.“
Eine andere Seite als in den melancholischen „Fahr Los“ oder auch „Regen“ zeigt CARY im Track „Swipe (lovelovelovelovelovelovelove)“. CARY erzählt von dieser unerfüllten Sehnsucht nach etwas Realem in einer Welt voller Egos und Blender. Eine Kampfansage an die Gleichgültigkeit – CARY rechnet ab mit dem Hide & Seek einer ganzen Generation.
In einer Zeit, in der sich alle hinter Fassaden verstecken ist CARY diese mutige Stimme, die jeder hören kann, der sich nach etwas anderem sehnt. Es ist fast schon paradox, wie CARY ihre eigene Zerrissenheit beschreiben und gleichzeitig die Außenwelt zu mehr Optimismus ermutigen kann. Doch die harten Kontraste zeichnen das Bild umso schärfer und machen jedem klar, worum es bei CARY geht: Kompromisslose Ehrlichkeit.