Am 04. November ist es soweit: Das neue Album „Persönlich“ von PUR erscheint! Als ersten Vorboten auf das 17. Studioalbum der Band gibt es nun auch den neuen Song „Voll sein“ zu hören. „Voll sein“ entstand als einer der ersten Songs, zugleich emotional aufgeladenen und mitreißend. „Mir fehlen die Geschichten“, singt Hartmut Engler. Damit bringt er genau jene Zeit auf den Punkt, in der er mit einer pandemiebedingten Schreibblockade zu kämpfen hatte und einfach keine Texte schreiben konnte.
„Ich bin mit der Gesamtsituation überhaupt nicht zurechtgekommen“, bilanziert der PUR-Frontmann die Corona-Hochphase. „Sicher muss ich heute keine 150 Konzerte pro Jahr mehr spielen. Aber ich brauche ein Ziel, auf das ich mich freuen kann.“ Schließlich fangen Sätze wie „Ich will voll sein, wundervoll sein. Voller Freude, voller Liebe, voll bis oben hin mit Herz“ die Sehnsucht nach reiner Lebenslust perfekt ein.
Viele der Songs auf dem neuen Album „Persönlich“ wurden von den Ereignissen der vergangenen Jahre beeinflusst: „Verschwörer“ entspringt ebenfalls der Pandemie, befeuert durch Querdenker. Es gehe aber nicht nur um sie, stellt Hartmut Engler klar. In erster Linie handele das Stück grundsätzlich von Verschwörungstheorien. In einer Laut- und einer Leise-Fassung. Für die erste Version zeichnet der PUR-Manager Götz von Sydow, federführender Produzent des neuen Albums, verantwortlich, für die zweite das Gründungsmitglied Ingo Reidl.
Weitere Musik komponierten der Keyboarder Matthias „Matze“ Ulmer und der Gitarrist Martin Ansel, der die Band aus Baden-Württemberg inzwischen verlassen hat. Alle arbeiteten wegen Covid allein in ihren heimischen Kellerstudios. „Ich wurde von vier Seiten mit tollen Songs bombardiert“, bringt es Hartmut Engler auf den Punkt. „Deshalb ist es nun ein Album mit 16 Titeln geworden.“ Seinen Gesangspart nahm er dann in den Bauer Studios in Ludwigsburg auf: „Ich brauchte nach der langen Homestudio-Phase zur Abwechselung mal wieder die Wohlfühlatmosphäre eines Tonstudios wie in den guten alten Zeiten.“
„Ein gutes Morgen“, das musikalisch deutlich in Coldplay-Gefilde führt, schildert Hartmut Englers Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine. „In den ersten Tagen war ich nur in Weltuntergangsstimmung“, bekennt er. „Ich dachte: Dieser Wahnsinn zerstört alles, an was wir uns festgehalten haben.“ Erst nach vier, fünf Wochen beruhigte er sich wieder etwas: Ein bisschen Hoffnung keimte auf und machte dieses Lied so möglich.
Als die Band vom Tod ihres ehemaligen Schlagzeugers Martin Stoeck erfuhr, war das zunächst ein Schock. Keiner hatte etwas von seiner Krebserkrankung gewusst. Das konnte, nein, besser: das wollte Hartmut Engler nicht unkommentiert lassen: „Es tat mir schon leid, dass wir uns aus den Augen verloren hatten. Ich beschloss, ein Lied für Stöcki zu schreiben. Eine ehrliche Ehrung.“ So entstand die melancholische Pianoballade „Herzensgut“. Was diese Nummer so faszinierend macht: Stöcki spielt am Schluss sogar selber Schlagzeug – von einem älteren Song gesampelt. Am Flügel hört man den ehemaligen PUR-Produzenten und Ex-Schwager von Stöcki: Dieter Falk.
Naturally 7 gelang es, den PUR-Klassiker „Funkelperlenaugen“ in eine A-cappella-Hymne zu verwandeln. Ursprünglich hätten die Amerikaner als Überraschungsgäste bei der MTV-Unplugged-Tour auftreten sollen. Als diese Corona zum Opfer fiel, beschlossen PUR, die Neufassung zumindest im Studio aufzunehmen. Dieses Stück fügt sich perfekt in die übrigen Songs ein, die trotz ihrer Vielschichtigkeit wie aus einem Guss klingen. Mal nachdenklich, mal überschwänglich schreiben PUR mit dem eindringlichen „Persönlich“-Album jetzt ihre beeindruckende Bandgeschichte inklusive zehn Nummer-eins-Alben fort.