Das selbstbetitelte Debütalbum von Nena erschien am 14. Januar 1983 und firmierte noch unter der gleichnamigen Band, die Ende der 80er Jahre von Nena als Solokünstlerin abgelöst wurde. Mit den unvergesslichen Klassikern „Nur geträumt“, „Leuchtturm“ und natürlich „99 Luftballons“ startete eine einzigartige Karriere, die Nena noch im gleichen Jahr in die US-Singlecharts brachte. Man schwamm auf der NDW-Erfolgswelle, konnte aber auch nach dem kurzzeitigen Aufflammen und Erlöschen dieses Genres nachhaltige Erfolge feiern.
Zum 40jährigen Jubiläum des Albums erscheint nun eine Neuauflage mit dem Titel „Remastered and Selected Works“. CD 1 enthält das ursprüngliche Album mit zwölf Songs. Alle Originaltitel wurden von den Originalbändern remastert, um eine exzellente Klangqualität zu gewährleisten und den Spirit von damals originalgetreu fühlbar zu machen.
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CD 2 wartet mit Livetracks und Raritäten auf. Die meisten Titel wurden 1984 in Berlin und 1985 in Köln mitgeschnitten. „Ganz oben“ war die B-Seite von „Nur geträumt“. Zudem sind mit „Just A Dream“ und „Amour Candide“ die englische bzw. französische Version von „Nur geträumt“ enthalten.
Die Musik von Nena ist einfach zeitlos – das spürt man, wenn dieses Album aus den Boxen tönt. Das Booklet enthält alle Songtexte. Für Fans und Nostalgiker absolut empfehlenswert.
1983 veröffentlichte Nena ihr Debütalbum „NENA“, das schnell die deutschen Charts mit mehreren Hitsingles eroberte. 1984 wurde die legendäre Single „99 Luftballons“ ein weltweiter Nummer-1-Hit und festigte Nenas Platz in der Musikgeschichte.
Jetzt, gut 40 Jahre später, feiern Nena und BMG den Release des Debut-Albums mit einer speziellen Jubiläumsausgabe, durch die garantiert noch mehr Fan-Träume wahr werden. Alle Originaltitel wurden liebevoll von den Originalbändern remastert, um eine exzellente Klangqualität zu gewährleisten und den Spirit von damals originalgetreu fühlbar zu machen.
Zusätzlich zum remasterten NENA-Album enthält die Jubiläumsausgabe einen zweiten Longplayer mit unveröffentlichten Material. Neben AMOUR CANDIDE, der exklusiven französischen Version des Songs „Nur Geträumt“, können sich Fans auf spektakulär energetische und bisher ungehörte Live-Tracks von Nenas Konzerten im Jahr 1984 freuen sowie auf seltene B-Seiten.
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Als Ergänzung zu den musikalischen Schätzen ist das farbige Doppel-Vinyl in einem aufwendig gestalteten Gatefold mit glänzenden Details auf mattem Hintergrund verpackt, das in einem hochwertigen Schuber steckt. Ein Premium-Hingucker in jedem Musik-Regal!
Mit dieser umfassenden und stilvoll zusammengestellten Jubiläumsausgabe bekommen alte und neue Fans die Gelegenheit, die Magie von Nenas Musik neu zu entdecken. Das Album NENA – „Remastered and Selected Works“ erscheint am 1. November 2024. Die Preorder startet am 15. Juli 2024.
„AMOUR CANDIDE“ wurde am 14. Juni 2024 international als Single veröffentlicht und steht beim Nena-Konzert am 2. November 2024 in Paris auf der Setlist. NENA: „Ich freue mich darauf die französische Version von „Nur geträumt“ live auf die Bühne zu bringen. Ganz sicher in Paris bei der letzten Show meiner diesjährigen Tour, aber vielleicht ja auch schon diesen Sommer irgendwie, irgendwo, irgendwann….“
Die WIR GEHÖREN ZUSAMMEN-Tour 2024 führt Nena mit mehr als 40 Konzerten durch Deutschland und Europa.
Mit über 25 Millionen verkauften Tonträgern weltweit ist NENA eine der erfolgreichsten deutschen Künstlerinnen aller Zeiten. Und: NENA muss man live gesehen haben! Ihre energiegeladene Bühnenpräsenz ist genauso unverwechselbar und mitreißend wie ihre Stimme. Mit ihrer Musik prägte NENA mehrere Generationen von Musikfans, und sie steht bis heute für ein Lebensgefühl, das irgendwie und irgendwo in jedem Menschen zu Hause ist. NENA bleibt nach wie vor eine der authentischsten Sängerinnen der Zeit und ein großes Stück internationale Popkultur made in Germany.
Das aktuelle Album „Licht“, Nenas 17. Studioalbum, ist ein energiegeladenes Pop-Album voller Strahlkraft und der Soundtrack zum Neubeginn. Mit jedem Ton und in jeder Zeile findet man auf „Licht“ Hoffnung, Leichtigkeit und Herzenstiefe. Ob folkig hymnische Akustikgitarre oder elektronisch tanzende Synthesizer-Beats: „Licht“ inspiriert dazu, das Leben zu feiern.
Mit herausragenden Zahlen hat Nena in diesem Jahr ihr 40. Bühnenjubiläum zelebriert. Die Nichts Versäumt – Tournee 2018 haben insgesamt 250.000 begeisterte Fans in 45 Städten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden besucht. Dass sie nach 40 Jahren auf der Bühne immer noch die heutige Relevanz hat, hätte während der Talsohle in den 90er Jahren keiner zu hoffen gewagt. Aber es ist ihr unermüdliches Schaffen und die Präsenz in der Öffentlichkeit, die Nena auch heute noch zum gefragten Act macht.
Sie ist die geborene Berufsjugendliche. Und das spürt man auch, wenn man den Konzertmitschnitt sieht. Ein gutes Dutzend Kameras fängt die Freude ein, mit der Nena ihre alten Hits präsentiert. Mit dabei natürlich der Welterfolg „99 Luftballons“ und die großen Klassiker „Nur geträumt“, „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“, „Leuchtturm“, „? (Fragezeichen)“, „Rette mich“, „Liebe ist“, „In meinem Leben“, „Willst du mit mir gehn“ und „Wunder gescheh`n“.
Aber Nena interpretiert zur Freude der Fans auch alte Titel, die eher selten live gespielt wurden: „Es wird schon weitergehn“ und „Kino“ haben im 40. Jahr der Karriere nicht an Power verloren und verbinden sich mit aktuellen Hits wie „Berufsjugendlich“ oder „Genau Jetzt“ zu einer mitreißend-herzlichen Party. Auch auf der Setliste: Nenas sensationelle Rap-Performance des Songs „Fantasie“ von Samy Deluxe, mit der sie in der TV-Show „Sing Meinen Song“ ganz Deutschland überraschte.
Besonders bewegend finde ich den Mini-Akustik-Set, den Nena auf einer kleinen Bühne mitten aus den Zuschauern heraus spielt. Die ausverkaufte Westfalenhalle in Dortmund feiert sie dazu gebührend ab.
Als besonderes Extra werte ich auf jeden Fall, dass das Konzert auch auf 2 CDs mitgeliefert wird. Es ist nun mal so, dass man sich die DVD eher selten anschaut, während der Audio-Mitschnitt um so häufiger im CD Player zuhause oder im Auto erscheinen wird. Ein Rundum-sorglos-Paket also mit einer essentiellen Reise durch 40 Jahre Bühnenkarriere.
Radio Teddy sendet seit 2005 aus Potsdam-Babelsberg und bietet Unterhaltung und Information für die ganze Familie. Regelmäßig werden auch die neusten „Radio Teddy Hits“ auf CD veröffentlicht – eine familientaugliche Mischung aus aktuellen Songs aus den Charts und anspruchsvollen Kinderliedern. Etwas Besonderes ist nun allerdings das Album „RABATZ Die Erste“, das anlässlich des RABATZ-Familienfestivals 2018 erscheint.
Zu hören sind auf dem Album natürlich die Künstler Ulk van Bulk, Ich & Herr Meyer und Ulf der Spielmann, die auch auf dem Festival vertreten sind. Außerdem gibt es Sommer- und Partyhits von bekannten Kinderliedermachern wie Deine Freunde, Mirkos Liederbande, Volker Rosin oder Rolf Zuckowski. Dazu kommen drei extra für diese CD produzierte RABATZ-Megamixe mit den beliebtesten Hits von herrH, Meine große Freundin Nadja und 3Berlin.
Die Mischung ist größtenteils durchaus familienpartytauglich, aber stellenweise auch gewöhnungsbedürftig. Nenas titelgebender Opener „Rabatz“ macht noch richtig gute Laune, Frank und seine Freunde haben mit Endlich Sommer recht erfolgreich einen alten Disco-Hit umgetextet und auch Lina Larissa Strahls „Bester Sommer“ vermittelt tolle Urlaubsgefühle. Auf Spongebob und Die Schlümpfe hätte ich aber gut verzichten können und auch einige andere Titel können mich nicht überzeugen. Und wo andere Kinderlieder-Alben tatsächlich den Spagat schaffen, verschiedenste Altersgruppen zu unterhalten, sind hier doch eher jüngere Kinder angesprochen – die Reaktion meines 13jährigen Sohnes nach den ersten drei Stücken war jedenfalls ein verzweifeltes „Mach das aus, Mama!“
„RABATZ die Erste“ ist für viel Familien sicher ein tolles Sommer-Album – ein genauer Blick vorab auf die Trackliste kann aber nicht schaden.
Gabriele Susanne Kerner, besser bekannt als Nena, feierte am 7. Oktober 2017 im ZDF 40 Jahre Bühnenjubiläum. Eine große Samstagabendshow, moderiert von Thomas Gottschalk und mit zahlreichen Begleitern, Freunden und Stars, ließ die bewegte Geschichte des Pop-Stars Revue passieren. Eine solche Ehre wird nur Künstlern zuteil, die uns über Generationen hinweg begleitet haben – und Nena gehört definitiv dazu, ist sie doch selbst heute noch dauerpräsent im TV.
Im Jahr 2002 war Nena noch sehr innovativ und feierte ihr 20jähriges mit einem Album voller neuer Versionen alter Hits, die zum Teil als Duette daherkamen. Der vermeintlich „Rechenfehler“ zwischen beiden Veröffentlichungen ist darauf zurückzuführen, dass Nenas Bühnenkarriere eigentlich 1977 mit der Band The Stripes begann, sie aber erst fünf Jahre später als Solokünstlerin Nena erste Erfolge feierte. Geschenkt.
„Nena 40 – das neue Best of Album“ zeichnet den Weg einer Band nach, die nicht nur musikalisch, sondern auch stilistisch wegweisend wurde. Nenas schriller Stil und die unangepasste, für eine Pop-Band ungewöhnlich deutliche Haltung zu politischen und sozialen Themen, ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre Alben. Die Compilation liefert eine Reise durch vier Jahrzehnte. Von den großen Hits bis zu raren Radio Edits bekannter Singles lässt das Doppelalbum keine Station der Wahl-Hamburgerin aus.
Was diese Compilation anderen Best-of-Zusammenstellungen voraus hat, ist schnell erklärt: Es gibt hier mehr als nur das 08/15-Abnudeln von 80er- und 90er-Jahre-Hits. CD 1 bietet in chronologischer Reihenfolge die Hits der Künstlerin von 1982 bis heute. CD 2 ergänzt diese um Neuaufnahmen, Remixe, Features und Duette. Das altbekannte Duett mit Kim Wilde ist dabei, „Du kannst zaubern“ als Coverversion des BAP-Klassikers, Kooperationen mit den Atzen und Westbam.
Wer die ganze Karriere von Nena in einem Release abdecken will, ist mit der Doppel-CD gut bedient. 40 Jahre im Geschäft – das will gefeiert werden.
Auch im Jahr 2016 haben sich die Stars der letzten „Sing meinen Song“ Staffel wieder um Xavier Naidoo versammelt, um eine Spezialsendung zum Weihnachtsfest aufzunehmen. Das fand in der Almhütte in Ellmau (Österreich) vermutlich zu einer Zeit statt, als Stollen und Tannenbaum noch in weiter Ferne waren – aber so ist nun mal das Künstlerleben. Man feiert vorneweg, um die Fans zur richtigen Zeit zu beglücken.
So gibt es also auch diesmal (schon vor dem TV-Sendetermin am 20.12.) eine CD mit den ausgewählten Songs. Und es ist eine durchaus spannende Zusammenstellung! Sehr ungewöhnlich und so gar nicht weihnachtlich erklingt nämlich Nenas „Die Antwort weiß ganz allein der Wind“ gefolgt von Samy Deluxe mit „The Dock Of The Bay“. Beides neu und erfrischend – es muss ja nicht der ewig gleiche Schmus zum Fest sein. Richtig geil wird es aber, wenn beide im Duett das eigens für die Show geschriebene „Der Baron von Grinchhausen“ interpretieren. Das fetzt richtig rein und Nena überrascht mit eleganten Rap-Passagen.
Der Rest ist da fast schon festliches Standardprogramm. Ein Highlight ganz klar Niedeckens „Happy Christmas (War Is Over)“. Der kölsche Jung in englischer Sprache. Funktioniert gut. Auch Sevens „The First Noel“ klingt soulig fein und berührend. Zu verspielt ist diesmal Xavier Naidoos „Ihr Kinderlein kommet“. Die Jazz-Begleitung hört sich noch sehr hübsch an, doch Xaviers Koloraturen nerven auf Dauer ganz gewaltig. Vielleicht ist es doch Zeit, dass der Mannheimer nach drei Staffeln das Zepter aus der Hand gibt: The BossHoss – übernehmen Sie! Zum Abschluss gibt es noch das versöhnliche „Ein neues Jahr“. Xavier verabschiedet sich standesgemäß und sehr gefühlvoll.
Ich kann sagen, dass mir das Weihnachtsalbum um einiges besser gefällt als die Ergebnisse der eigentlichen SMS-Show. Selbst Annett Louisan piepst hier ein sehr elegantes „Jingle Bells“ und The BossHoss packen mal wieder ihre pure Coolness aus. Man hat sich wenig Arbeit mit der Produktion gemacht. Die Aufnahmen stammen 1:1 aus der Fernsehsendung, wie man an den Hintergrundgeräuschen erkennen kann. Aber das passt. Vol. 3 ist ein sehr innovatives Weihnachtsalbum geworden.
Auch zwanzig Jahre nach Rio Reisers Tod gehen seine Texte noch zu Herzen und es wird deutlich, wie zeitlos seine Musik war. Natürlich gab es schon genügend Compilations in der Vergangenheit, doch diese Edition pünktlich zum Todestag ist einmal mehr ein hübsches Erinnerungsstück. Mir gefällt die Aufmachung im Digipack mit buntem Cover – und die Textauszüge hinter den CD Einlegern öffnen das Herz für die Musik: „Ich rede für dich, schweig für dich. Ich gehe und ich bleib für dich.“ So heißt der Sinnspruch zum Best-of-Album. „Wer nicht liebt, der wird zu Stein. Und es wird niemals anders sein.“ Damit ist das Coveralbum hinterlegt. Auch die Silberlinge selbst sind mit Lyrics versehen. Und dann enthält das Booklet einen großen Teil der Songtexte. So gehört sich das und so wünsche ich mir ein Erinnerungsstück.
Inzwischen ist deutsche Musik erfolgreich wie nie zuvor. Deutsche Songpoeten besetzen die oberen Ränge der Album-Charts und spielen ausverkaufte Tourneen. Das war nicht immer so: 1970 begann Rio Reiser mit seiner Band Ton Steine Scherben mit deutscher Rockmusik und ist damit einer der „Urväter“ der deutschsprachigen Musik – jenseits des Schlagers, wohlgemerkt. Die Compilation fasst seine Soloalben zusammen. Beginnend mit „König von Deutschland“, dem ersten Ausrufezeichen nach Auflösung von Ton Steine Scherben. Und Titel wie „Alles Lüge“, „Junimond“, „Für immer und Dich“ oder auch „Menschenfresser“ treffen auch heute noch mit ihren Wortspielen den Nerv der Zeit.
Den Reigen der großen Erfolge beschließen zwei Titel aus der Ton Steine Scherben-Ära. Vor allem „Halt Dich an Deiner Liebe fest“ rührt immer noch zu Tränen. Egal, welcher Deutschpoet es covert. In dieser Zusammenstellung legt Annett Louisan Hand an – und selbst ihre Piepsstimme kann den Song nicht ruinieren. Besser gefallen mir aber die sanften Sänger Johannes Oerding („Für immer und Dich“) sowie Gregor Meyle („König von Deutschland“). Sie geben ihren Titeln wundervolle Stimmungsbilder mit. „Junimond“ von Echt ist ohnehin ein Genre-Klassiker. Und die Söhne Mannheims sorgen mit „Mein Name ist Mensch“ für ein eindringliches und eindrucksvolles Erlebnis.
Es gibt auch eine neue Single: Der Titel „Wann?“ vom 1987er Album „Blinder Passagier“ wurde neu arrangiert und als Aushängeschild für den Release beigefügt. Rio Reiser genießt den Status einer Ikone. Hier wird nochmal deutlich, warum das so ist.
Ich bin immer noch Fan des Konzepts von „Sing meinen Song“, doch ich muss sagen: im Jahr 2016 ist die Aufstellung der beteiligten Künstler so gar nicht mein Ding. Die esoterische Nena, die piepsige Annett Louisan, die obercoolen The BossHoss. Dann ein Schweizer Soulkünstler namens Seven, der vermutlich die Outsider Gregor Meyle und Wirtz ersetzen soll. Irgendwie reizen mich deren Songs und die neue Umsetzung nicht.
Zum Glück sind Wolfgang Niedecken und Samy Deluxe mit dabei. Allerdings: Die BAP-Hits funktionieren halt vor allem durch die kölsche Sprache. Wenn diese weg fällt, wird es schon schwieriger mit dem Kultfaktor. Für zumindest einen Song lohnt sich allerdings der Kauf der CD: „Kristallnacht“ in der Version von Samy Deluxe ist einfach groß! Er schafft es, diesen Titel aus den 80ern in die Gegenwart zu holen und etwas ganz Neues, Überwältigendes daraus zu machen. Davon hätte ich mir mehr gewünscht!
Der Rest der CD-Titel plätschert so vor sich hin. Seven singt „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ ebenso soulig wie der Meister. Und Niedeckens Version von „Was wir alleine nicht schaffen“ ist immerhin nicht verschandelt. Ein netter Song für zwischendurch. Aber sorry, wenn Annett Louisan „Nur geträumt“ mit quietschiger Stimme vorträgt, stellen sich mir die Fußnägel hoch. Umgekehrt funktioniert’s: The BossHoss machen aus „Das Spiel“ eine entspannte Countrynummer, die an Coolness kaum noch zu überbieten ist.
Problem ist vielleicht, dass ich viele der Originale überhaupt nicht kenne. Damit geht schon ein Reiz der SMS-Idee verloren. Ich denke übrigens nicht, dass sich das Konzept der Sendung schon überholt hat. Frische Künstlerinnen wie Alexa Feser und ein Haudegen wie Jan Josef Liefers würden sich da hervorragend machen. In diesem Jahr allerdings herrscht eine gepflegte Form von gähnender Langeweile. Schade eigentlich. Oder (wie der Sozialpädagoge sagt): Beim nächsten Mal wird’s wieder besser. Fünf Sterne für die CD und ein Extra-Stern für „Kristallnacht“. Samy Deluxe ist wirklich groß und seine Version darf man feiern.
Nena ist und bleibt eine Powerfrau. Das beweist sie auch als „Rock-Oma“ und kokettiert dabei gerne mal mit ihrem Alter. Nach einer längeren Durststrecke in den 90ern haben sich seit dem 20jährigen Bühnenjubiläum wieder alle Alben in den Top 10 der Charts platziert. Selbst das etwas fade Cover-Album „Cover Me“ war kein Rückschritt für das Renommee der Künstlerin. Und da passt es umso besser, dass das neue Werk den Titel „Oldschool“ trägt.
Nena ruht sich nicht auf alten Lorbeeren aus, sondern umgibt sich mit neuen Helden, wie Samy Deluxe, der die Platte produziert hat. Der Opener und Titeltrack kommt dann auch gleich im Stil der modernen Deutschrapper: als Ich-Erzählung und mit einem selbstironischen Augenzwinkern, fetten Beats, 80er-Jahre-Style und autobiographisch verfeinert. „Mein erstes Album ist seit 34 Jahren draußen – es ist so alt, man kann’s nicht einmal mehr im Laden kaufen“.
Wir müssen uns aber nicht auf ein Rap-Album einstellen. Ganz sicher nicht. Nena zieht alle Register und bietet die bewährte Mischung aus Rock und Pop mit elektronischen Elementen und einer Reihe von Balladen, die sie so gut beherrscht. Selbst das NDW-Moment kommt an vielen Stellen durch. Ein Highlight ist das punkig-freche „Berufsjugendlich“ neben dem selbstbewussten lasziven Ausreißer „Mach doch was ich will“. Nena zeigt immer noch gerne, dass sie die Hosen an hat.
Wenn es ruhiger wird, ertönt eine balladeske Pop-Hymne wie „Genau jetzt“. Immer gut für Nena, um ihre gesammelten Lebensweisheiten zu verbreiten. Und das klingt nicht platt, denn sie hat etwas zu sagen. So funktioniert auch das nostalgische „Lieder von früher“ und lädt zu einer Reise durch ihre Plattensammlung ein: „Tanz im Licht vom Strobo quer durch unsere Wohnung – mach das Haus zur Disco, jeder Song ein Ohrwurm.“ Den Titel „Peter Pan“ singt Nena im Duett mit ihrem Sohn Saskias. Die Familie ist ihr immens wichtig und so steht auch ein Teil davon live mit auf der Bühne.
Das neue Familienmitglied scheint aber Samy Deluxe zu heißen. Sein Einfluss auf das Album ist unverkennbar und besonders die kritischen Töne in „Betonblock“ und „Kreis“ sorgen für eine härtere Gangart, die Nena auf ihren letzten Alben stark vernachlässigt hat. Textlich ist sie in Topform und mit „Oldschool“ legt sie ein überragendes Album vor, das ich (ehrlich gesagt) in dieser Stärke nicht mehr von ihr erwartet hatte.
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