Seit Wochen freue ich mich auf die „The Mindsweep Tour” von Enter Shikari. So ist man pünktlich da und bahnt sich erst mal seinen Weg zum Merchandise, wo man ein Shirt käuflich erwirbt und sich anschließend erst mal ein Bier holt. Ich gehe samstags öfter in diesen Club, um mir eine schöne Nacht mit Metal und Freunden zu machen, aber was hier heute los ist, ist der absolute Wahnsinn. So voll habe ich die Live Music Hall, im Herzen des schönen Köln-Ehrenfelds, noch nie gesehen. Sich nach vorne zu bewegen, ist kaum möglich. Irgendwie gelingt es mir und meinen Begleitern dann doch, bis in die Mitte vorzudringen. Kaum angekommen, gehen die Lichter aus und man hat jetzt schon Angst, wie das hier alles enden soll. Mit „The Appeal & The Mindsweep“ eröffnen die vier Briten ihr Konzert und lassen erahnen, was in den noch folgenden 16 Songs auf das Kölner Publikum zukommen wird.
Nach „Destabilise“ und „Radiate“ kommt der erste Song, der dieses Rockkonzert zu einer Elektroparty mutieren lässt – „Gandhi Mate, Gandhi“ schallt es aus den Boxentürmen und stellt alles bis jetzt Gespielte in den Schatten. Von der ersten bis zur letzten Reihe wird gefeiert und getanzt. Mit „The Last Garrison“ und „Juggernauts“ wird weiter abgegangen. Mein T-Shirt ist mittlerweile nicht mehr trocken – man könnte denken, ich käme gerade aus der Dusche. So geht es den anderen 1000 Zuschauern allerdings auch. Was hier in den ersten sieben Songs schon an Moshpits in Bewegung gebracht wird, ist schon erstaunlich. Kaum ist der eine Pit vorne rechts geschlossen, öffnet sich ein paar Meter weiter der nächste. Ausruhen ist hier kein Thema. Man merkt dem Quartett an, dass es Spaß hat, sich auf dieser Bühne komplett zu verausgaben und seinen Fans einen unvergesslichen Abend zu bescheren. Mit „Mothership“ wird gegen Mitte des Sets ein Klassiker rausgehauen, der einen mit dieser Performance völlig vom Glauben abfallen lässt. Was absolut zur Atmosphäre bei diesem Gig passt, ist die Lichttechnik. Viel Blau wird eingesetzt, untermalen von grellen, weißen Lichtern. Diese Farbkombination gibt den Songs das gewisse Etwas und versetzt den Saal in eine wahre Trancecore-Ekstase. Mit „Anaesthetist“ verlassen Enter Shikari die Bühne – aber nur kurz. Zurück auf den Brettern der Live Music Hall werden noch drei Songs zum Besten gegeben. Mit „Sssnakepit“ wird nochmal das Letzte aus der Menge herausgeholt. Dann ist Schluss. Die Band wird noch Minuten nach dem Verlassen der Bühne gefeiert.
Wenn mich jemand fragen würde, wie man ein Liveerlebnis mit Enter Shikari beschreibet, würde ich wahrscheinlich sagen: „Das ist eine perfekte Mischung aus Rock am Ring und Nature One. Du kannst zu dieser Musik bis in die frühen Morgenstunden feiern.“ Ich kann es jedem nur empfehlen, die Möglichkeit wahrzunehmen, wenn Enter Shikari mal in der Nähe spielen – es gibt wenige Bands, für die sich das Eintrittsgeld so sehr lohnt.
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