Das erste Mal live erlebt habe ich Gregor Meyle 2009 im Lottoforum auf dem Trierer Petrisberg, gemeinsam mit vielleicht 50 anderen Fans der ersten Stunde. Am Sonntag spielte der sympathische Songwriter nun zum zweiten Mal in Trier, diesmal vor der Porta Nigra vor fast 2000 begeisterten Menschen. Für Gregor hat sich in den 6 Jahren dazwischen einiges getan, vor allem seit er durch seine Teilnahme an der TV-Show „Sing meinen Song“ zu einem der beliebtesten deutschsprachigen Sänger avanciert ist. Unverändert ist aber seine Leidenschaft für die Musik und die Begeisterung, mit der er seiner Songs präsentiert – egal ob nun vor 50 oder 2000 Leuten.
Das Wetter meint es gut mit dem Trierern und auch die besondere Location mit der transparenten Bühne vor dem berühmten Stadttor sowie die einwandfrei Beschallung tragen zur guten Stimmung an diesem Abend bei. Von dem Moment an, an dem Gregor mit seiner 6-köpfigen Band die Bühne betritt, hat er das Publikum fest im Griff und bringt es schon mit den ersten Songs „Ich glaub an Dich“ und „Hier spricht dein Herz“ zum Mitsingen. Die erste große Animation zum Zwischenteil-Chor bei „Ganz normale Leute“ gelingt ebenso problemlos, genau wie die Fitnessübungen für die Menschen mit Sitzplätzen auf den Rängen.
Live beweist Gregor nicht nur seine Songwriter-Qualitäten, sondern offenbart sich auch als wahrer Entertainer, der mit humorvollen Ansagen unterhält, mit seinen Bandkollegen Scherze macht und sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Da wird mal Udo Lindeberg parodiert, „Schau mich nicht so an“ bekommt ein Volkslied-Intro verpasst, und in „Wunder“ fällt ihm auf, dass sich auf die Harmonien des Refrains auch „Don´t Worry – Be Happy“ und „What´s Up“ singen lassen – wozu er natürlich wieder das Publikum einspannt.
Es gelingt Gregor aber auch immer wieder, von schwungvoller Ausgelassenheit zu ruhigen und nachdenklichen Songs wie „Nichts ohne Grund“ oder „Und dann kamst Du“ überzuleiten und magische Momente zu schaffen, wenn er etwa zu „Du bist das Licht“ tausende Handy-Lichter und Feuerzeuge im Publikum leuchten. Unterstützt wird er von seinen talentierten Musikern, die jedem Song den perfekten Sound verpassen. Ein besonderer Gewinn ist dabei der Geigenspieler Christian Herzberger, der mit furiosen Soli begeistert, aber auch den Liebesliedern eine extra Portion Romantik verleiht. Großartig auch Laura Bellon, die Gregor sich zusammen mit Gitarrist Markus Vollmer aus Xavier Naidoos Fernsehband ausgeliehen hat und die als Backgroundsängerin, Duettpartnerin und zweite Geige überzeugt.
Nach über zwei Stunden Programm, das neben Liedern aus dem aktuellen Album „New York-Stintino“ einen Querschnitt durch Gregors gesamtes Werk bietet, verabschiedet sich der Sänger mit „Hätt nix dagegen“ zum ersten Mal von der Bühne. Aber natürlich lässt ihn das Trier Publikum nicht ohne Zugaben gehen und kommt noch in den Genuss von „Keine ist wie Du“ in reduzierter Besetzung und Gregors allerster Single „Niemand“. Mit der eindringlichen Ballade „Kleines Lied“, die ganz akustisch und in der Bühnenmitte zusammengekuschelt präsentiert wird, klingt ein wunderbarer Abend schließlich aus. Bleibt zu hoffen, dass es bis zum nächsten Konzert in Trier nicht wieder 6 Jahre dauert.
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