Nachdem der Supportact Singer-Songwriter „Georg auf Lieder“ den Abend mit ruhigen akustischen Gitarrenstücken à la Philip Poisel eröffnet hatte, betrat der Hauptact pünktlich um 20.45 die Bühne:
„Un-fucking-fassbar“ waren dann die ersten Worte des ehemaligen „The Voice of Germany“-Coachs, nach seinem ersten Song im Gloria Theater in Köln – welches bereits nach 4 Stunden ausverkauft war. Es ist das erste Deutschland-Konzert der aktuellen „Rules Of Reflection Tour“ und dementsprechend nervös sei Rea er gewesen, bevor er die Bühne betrat, gestand er. Grund dafür war insbesondere, dass seine neue Platte „Pride“ noch gar nicht veröffentlicht ist und die Zuschauer deshalb hauptsächlich unbekannte Songs hören werden. Schuld dran sei nur er, denn er habe zu lange Zeit im Studio verbracht, zu lange am Album gefeilt und immer wieder den Weg zum eigentlichen Ziel aus den Augen verloren. Umso zufriedener ist er mit dem Endergebnis – und diese Bestätigung gibt ihm das Pulblikum von Anfang an. Trotz weitestgehend unbekannter Songs könnte die Stimmung unter den Zuschauern besser nicht sein – es wird ständig mitgeklatscht und getanzt und sobald Rea zum Mitsingen auffordert steigt die Menge sofortein, als wären die Songs altbekannt. Dies ist nicht zuletzt auf das exzellente musikalische Gespür zurückzuführen, das Rea Garvey von seiner ehemaligen Band „Reamonn“ mitbrachte. Jeder einzelne Song, ob rockig oder romantisch, geht schnell ins Ohr und lädt sofort zum Mittanzen oder auch Kuscheln ein.
Rea Garvey ist Vollblut-Musiker: Seine Musik bestimmt sein Leben und sein Leben wird in der Musik verarbeitet: Seine Texte handeln vom Leben. Sie drehen sich um Glück, Liebe aber auch Trauer und Durchhaltevermögen – die alltäglichen Themen. Der sympathische Ire sucht vor jedem Song den Kontakt zum Publikum und erläutert Hintergründe und Inspirationsquellen des folgenden Stücks. So erzählt er beispielsweise die ergreifende Geschichte aus seiner Kindheit, als er krank war und sich später in seinen Vater hineinversetzte, den selbst in größter Sorge um seinen kranken Sohn weder Mut noch Kraft verlassen haben. Dann greift er das erste Mal selbst zur Gitarre und stimmt den zu dieser Geschichte gehörenden zarten Song „Candlelight“ ganz alleine an.
Unterstützt wird Garvey jedoch meistens von seiner 7-köpfigen Band, die ständig zwischen Akustikgitarren, E-Gitarren oder gar Banjos hin- und herwechselt und somit die Songs perfekt rüberbringt. Tatsächlich ist es nicht zu bemerken, dass niemand aus dem Pulikum je einen der Songs gehört hat. Das zur fast komplett ausverkauften Tour gehörige Album wird nämlich erst im Mai erscheinen – und scheint bereits sehnlichst erwartet zu werden.