Vor einem Jahr gab es ein neues Album der 80er-Ikonen Duran Duran. Kurz vor Halloween ließ der Titel „Danse Macabre“ aufhorchen und lieferte eine zum Gruseln geeignete Tracklist mit eigenen Songs und einigen Coverversionen. Das Album war ihr persönlicher Soundtrack für die dunkle Jahreszeit und wird nun ein Jahr später für die Neuauflage um drei Titel erweitert. „Danse Macabre De Luxe“ darf es nun heißen.
Den Anfang macht nun das düstere Instrumental „Masque Of The Pink Death“, das in der Art eines klassischen Horrorfilms in die Klangkulisse einleitet. Es folgt eine Neuaufnahme von „Nightboat“, das vom Debütalbum der Band stammt. Gut gealtert, kann man da nur sagen. Das brandneue „Black Moonlight“ ist ein elektronischer Kracher mit Tanzpotential. Danach geht es wieder in die Vergangenheit – diesmal nur dreißig Jahre zurück – und „Love Voudou“ fügt sich perfekt in das Albumkonzept.
„Bury A Friend“ ist das erste Cover und stammt im Original von Billie Eilish. Man erkennt den ursprünglichen Song kaum noch – die neue Version haben Duran Duran perfekt umgesetzt und sich ganz zu eigen gemacht. Der quirlige Cerrone-Klassiker „Supernature“ führt das Konzept gekonnt fort und belegt nochmal Simons stimmliche Fähigkeiten.
Neu dabei ist ein Cover von ELOs „Evil Woman“, das seinen beschwingten Charakter erstaunlicherweise behält. und kaum verändert wird. Genau in der Mitte des Albums folgt der Titelsong. Unruhige Percussions geben das Tempo vor, während ein verzerrter, knurrender Synthesizer die Strophen von Simon Le Bon in eine hypnotische Hook mit Handclaps übergehen lässt. Auch „Secret October 31st“ als atmosphärische Neuaufnahme einer alten B-Seite macht einen guten Job.
Weiter geht es mit Covern: „Ghost Town“ (The Specials) ist mir in seinem kindlichen Gespenstersound etwas zu dick aufgetragen, aber dann kommt „Paint It Black“ und hier entfaltet sich wieder die Fähigkeit, bekannte Klassiker für eigene Belange zweckzuentfremden. Hört sich wirklich gut an – trotz Discofeeling.
„Super Lonely Freak“ ist ein Mash-Up aus Duran Durans „Loneley In Your Nightmare“ und „Superfreak“ (Rick James). Ganz okay, aber nicht innovativ. Der Riff von MC Hammers „U Can’t Touch This“ hat zumindest einen netten Wiederekennungseffekt. Danach folgt auf der DeLuxe-Variante „New Moon (Dark Phase)“, eine neu interpretierte Version ihres Klassikers „New Moon On Monday“ aus dem Album „Seven and The Ragged Tiger“.
Das abschließende Triple führt wieder in düstere Gefilde zurück. Victoria De Angelis von Måneskin ist als Feature dabei, was den Kracher „Psycho Killer“ definitiv nochmal aufwertet. „Confession In The Afterlife“ beendet das jetzt auf 60 Minuten ausgedehnteKonzeptalbum, das auf jeden Fall hervorragend in die dunkle Jahreszeit passt. Ein grandioser Einfall, dem diese Wiederverwertung gegönnt sei!