Die Band Zinoba wurde Ende 2003 von den Selig-Mitgliedern Jan Plewka (Gesang) und Stephan Eggert (Schlagzeug) gegründet. Hinzu kam noch Marco Schmedtje an der Gitarre. Seitdem ist die Kollaboration zwischen Plewka und Schmedtje immer weiter gediehen und steht für intensive musikalische und emotionale Momente. In gemeinsamen Projekten haben sie Rio Reiser und Ton Steine Scherben ein Denkmal gesetzt – und auch Simon & Garfunkel, dem kultigen US-amerikanischen Folk-Rock-Duo. Dass ihnen auch die englische Sprache gut steht, beweisen sie jetzt mal wieder mit einem Coveralbum, das erstmals unter den Namen Plewka & Schmedtje erscheint: Auf „Between The 80s“ covert das Duo große Hits der 80er in einem ganz eigenen und intimen Soundgewand.
Die Auswahl der Stücke ist absolut hitparadenlastig. Man kennt sie alle in- und auswendig, hat sie schon tausend Mal im Radio gehört. Und doch machen Jan und Marco jeden Song zu etwas ganz Besonderem. Sie entkleiden die Originale und setzen sie mit sanften Klängen neu zusammen. Die in den 80ern so typischen elektronischen Spielereien weichen einer akustischen Ausrichtung.
„Smalltown Boy“ von Bronski Beat ist wie geschaffen für Plewkas charismatisch-lakonische Stimme. Allein zur Gitarre und mit zweistimmigen Vocals entfaltet der Song auch ohne Synthies eine wundervolle Atmosphäre. Totos „Africa“ startet wie das Original mit Naturgeräuschen und die akustische Gitarre macht einen echten Lagerfeuersong daraus. „Billie Jean“ mit Steel Gitarre und gezupften Akkorden? Das verändert Jacksons Stück extrem und führt es in eine ganz neue Richtung – gewöhnungsbedürftig aber nicht schlecht. Das Retro-Tanz-Video verleiht ihm dazu den nötigen Glanz.
Weiter geht es durch die Hitliste der 80er und man findet eine Reihe von Highlights. „Forever Young“ funktioniert auch mit Jans Melancholie. „The Power of Love“ lädt zum verträumten Zurücklehnen ein. „The Wild Boys“ (Duran Duran) bekommt einen sehr beschwingten und tanzbaren Drive. Die Smashhits „Hello“ und „Drive“ passen gut zusammen und vor allem das Letztere gefällt mir in seinem zweistimmigen Satz. Zu „Let’s Dance“ legt Jan Plewka eine sanfte Energie in den Song, die auch David Bowie zur Ehre gereicht hätte.
„Between the 80s“ ist eine Sammlung aus durchweg höchst erfolgreichen Songs – man darf sagen: Klassikern – allesamt mehr als dreißig Jahre alt, die das Duo komplett neu und auf seine ganz eigene Weise interpretiert. Das Ergebnis ist ein sehr homogenes Album mit Gitarre und Gesang, wie geschaffen fürs Lagerfeuer und den herbstlichen Kamin.