Spannend: Ich kenne die Soloalben von Morten Harket, aber ich wusste nicht, dass auch sein Kompagnon Pål Waaktaar-Savoy (bekannt als der Haupt-Songwriter und Gitarrist von Norwegens größtem Pop-Erfolg a-ha) sich bisweilen an selbständigen Werken versucht. Und das sind einige, wenn man die Diskographie betrachtet.
Die Band Savoy besteht aus Pål Waaktaar-Savoy (Gesang, Gitarre, Keyboard), Frode Unneland (Schlagzeug), Lauren Savoy (Gesang, Gitarre) und ist seit über 20 Jahren aktiv. Ihr erstes Album „Mary Is Coming“ wurde 1996 veröffentlicht und wurde in Norwegen mit Gold ausgezeichnet. Das langersehnte neue Album „See The Beauty In Your Drab Hometown“ ist bereits das sechste Studioalbum von Savoy und dabei die erste Veröffentlichung seit 2007. Als von den Medien und den Fans gefeierte Band wurden Savoy in den Jahren 2000 und 2007 mit dem Norwegischen „Spellemannprisen“ ausgezeichnet.
Påls Stimme ist nicht so extravagant wie Mortens. Er klingt sehr angenehm und unauffällig. Trotzdem stellt sich eine Art a-ha-Effekt ein, wenn man die Songs hört. Zusammen mit seiner Frau schafft er eine sehr dichte Atmosphäre in den Songs und klingt gar nicht so poppig, wie man vielleicht erwartet hätte. Stattdessen gibt es bodenständige Titel, die aber dennoch viel Groove haben und wie „January Draw“ sehr eindringlich aus den Boxen zu uns kommen.
„See The Beauty In Your Drab Hometown“ bleibt dem gitarrengeprägten Sound der Band treu. Die Sessions und ein Teil der Aufnahmen zum Album fanden in den Clubhouse Studios in Rhinebeck, New York statt. Pål sagt hierzu: „Ich mag es, wenn wir gemeinsam an anderen Orten aufnehmen und dieser war sehr besonders. Das Studio war in einer alten Scheune mit einem riesigen Aufnahmeraum. Es gab dort mehrere Drum-Sets, zwischen denen man sich entscheiden konnte. Außerdem war es für mich sehr schön nach Woodstock zu kommen, wo schon so viele berühmte Musiker abhingen, wie z.B. Dylan und The Band.“
Für Freunde hochwertiger Popmusik ist dieses verträumte Album absolut zu empfehlen. Allein der zweistimmige Gesang von Pål und Lauren ist es wert, ein Ohr zu riskieren.