Wer hätte gedacht, dass es nochmal ein Album der Simple Minds geben wird, das mich so begeistert wie Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Versuche und Hoffnungen gab es viele, doch der Funke wollte einfach nicht mehr überspringen. Selbst live konzentrierte man sich voll auf die 80er Jahre – und das ist schon ein Armutszeugnis, wenn doch laufend Studioalben mit neuen Songs erscheinen. So hätte auch die Acoustic Tour ein Reinfall werden können. War es aber nicht! Plötzlich war der alte Spirit wieder da und die dazugehörigen Alben als Studio-Neueinspielungen und im Live-Format brachten den Fans „ihre“ Band wieder näher.
Kann man das noch toppen? Oh ja. Die neue Single „Magic“ gab die Richtung vor. Mit der Rock-Hymne „Magic“ veröffentlichte die Truppe aus Glasgow einen vor Selbstvertrauen und Glaube nur so strotzenden Ohrwurm. Mit seinen treibenden Drums und dem unverwechselbaren Gitarrenspiel von Charlie Burchill besitzt „Magic“ sämtliche Hitqualitäten, die aus einem guten Song erst einen waschechten Simple Minds-Klassiker machen. „Es ist großartig, an verschiedenen Projekten zu arbeiten.“, sagte Charlie Burchill dazu. „Die Akustiktour beeinflusste den Schaffensprozess von ‚Walk Between Worlds‘ maßgeblich. Als wir ins Studio zurückgekehrt waren, hatten wir die Liveperformances noch im Kopf. Beide Projekte sind so unterschiedlich, aber gingen dennoch Hand in Hand ineinander über.“
Das Album enthält acht Songs und ist in zwei eindeutige Seiten aufgeteilt: die erste widmet sich mit „Summer“ und „The Signal And The Noise“ mehr den glasklaren Gitarren und den New Wave Grooves der Post Punk-Ära. Die zweite klingt mit dem Titeltrack und „Barrowland Star“ wie ein Filmsoundtrack. Mein Highlight ist aber das epische „Sense Of Discovery“, das wirklich unter die Haut geht. Bleibt zu hoffen, dass auf der anstehenden Tour auch die neuen Songs gespielt werden. Nur so kann das Wandeln zwischen den Welten gelingen.