Wenn es ein Album gibt, auf dem sich alles manifestiert, was die zu Ende gehenden 70er Jahre ausmacht, dann ist es das dritte Album von The Clash: „London Calling“. Mit seiner Mischung aus Punk, Reggae und Pop gilt es als Meilenstein der Rockmusik. Es ist ein mitreißender Schmelztiegel unterschiedlichster musikalischer Stile und die kämpferischen Texte sind ein unüberhörbarer Schrei nach sozialer Gerechtigkeit.
2004 gab es eine „25th Anniversary Legacy Edition“ und 2009 eine „30th Anniversary Edition“. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen – denn jetzt hat dieser Meilenstein schon 40 Jährchen auf dem Buckel. Der Neu-Release erschien am 11.10. als Doppel-CD und am 15.11. kommen ein 2LP-Set sowie eine Buch+CD-Version dazu.
Doppel-CD und Vinyl werden jeweils in einem transparenten Slipcase geliefert, das mit dem von Ray Lowry designten Schriftzug bedruckt ist. Zieht man die Hülle ab, dann ist das legendäre Foto von Pennie Smith zu sehen. Das Cover zeigt Paul Simonon, wie er während eines Konzertes seinen Bass zertrümmert. Das „London Calling“-Scrapbook ist ein 120-seitiges Hardcover-Buch, dem die legendäre CD beigelegt ist. Es dokumentiert die Entstehungsgeschichte des Klassikers und enthält handgeschriebene Lyrics, Notizen, Fotos sowie unveröffentlichtes Material aus der Entstehungszeit des Albums.
Zur Review liegt mir die Doppel-CD vor, ich kann also zum Buch nichts sagen. Die Tracklist liefert dann auch ohne Firlefanz die 19 Songs des Albums. Der Mythos braucht keine Remixe, Outtakes oder Demos. Joe Strummer (Vocals, Gitarre), Mick Jones (Vocals, Gitarre), Nick Topper Headon (Drums) und Paul Simonon (Bass) zählen zu den einflussreichsten Bands, die sich aus der Punk-Bewegung formierten.
Bis heute inspiriert ihre leidenschaftliche und politische Agenda neue Fans und Musiker gleichermaßen. Und tatsächlich sind die Themen, die The Clash angepackt haben, heute noch so relevant wie in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren. Auf ihrem Höhepunkt wurden The Clash gerne als „die einzige Band, die zählt“ bezeichnet.
Was bleibt also zu sagen? Schlagt zu, allein schon aufgrund der schönen Aufmachung: Die Silberscheiben stecken in mit den Texten bedruckten Sleeves – wie in alten Zeiten. Das wird vermutlich auf Vinyl noch besser wirken. In die Höchstwertung, die dieses Album auf jeden Fall haben muss, beziehe ich den Kultcharakter mit ein. Fans, die immer auf der Suche nach Neuem sind, werden vermutlich der Ausgabe mit Buch (Mitte November) entgegen fiebern.