Vor allem Fans von „Grey’s Anatomy“ werden die Musik von William Fitzsimmons schon gehört haben. Der 44jährige Singer/Songwriter aus Pittsburgh brachte sich in jungen Jahren selbst das Gitarrespielen bei und platzierte seine Songs bei MySpace. Inzwischen lebt er in Nashville und hat seit 2005 schon eine Reihe von Alben veröffentlicht.
Über die vergangenen Jahre hat sich Fitzsimmons eine große Fangemeinde erspielt, indem er sein Innerstes in ehrlichen und furchtlos offenen Liedern nach außen gekehrt hat. Kein Wunder, ist er doch in „Psychologischer Beratung“ ausgebildet und hat zeitweise als Therapeut gearbeitet.
Auf „Covers Vol. 1“ bringt er seinen charakteristischen Sound ein und interpretiert die Texte und Lyrics seiner Lieblingslieder neu. Die Auswahl der Tracks ist dabei so fantasievoll und vielfältig wie Fitzsimmons selbst.
„Ich wollte einfach Songs machen, die mir aus verschiedenen Gründen viel bedeuteten„, sagt er. „Einige der Songs erinnern mich an meine Kindheit. Einige der Songs sind zurückhaltende Botschaften an Personen aus meiner Vergangenheit – und sie sind nicht unbedingt positiv. Einige der Songs sind einfach pure Freude. Letztendlich sind das alles Songs, die ich liebe und respektiere, von Künstlern, die ich für unglaublich halte.„
Mit diesen Liedern kann man das Leben von William Fitzsimmons zusammensetzen. Einige erinnern an fröhliche Momente zu Hause als Kind, andere an seine Highschool-Zeit. Eine Handvoll Tracks thematisiert Herzschmerz, ohne sich zu entschuldigen, während einige seine Neigung zu jugendlichem Staunen und Kreativität widerspiegeln.
Wie auch immer, seine Stimme trägt diese Worte direkt aus dem Herzen und er singt mit emotionalen Vocals zu dezenten Arrangements. Ich kenne nicht alle Originale, aber wo ich den Vergleich ziehen kann, stelle ich fest, dass er sich die Stücke sehr atmosphärisch zu eigen macht.
„Love Will Tear Us Apart“ kommt in einer filigranen Gitarrenversion. Sehr zerbrechlich und mit einem nostalgischen Schwerpunkt auf die Lyrics. Der Rhythmus von „Solsbury Hill“ wird vorsichtig auf der akustischen Gitarre gespielt und William singt nicht energisch, wie Gabriel, sondern ganz behutsam. Eine wunderschöne Version!
„Annie’s Song“ startet a cappella, dann übernehmen das Gitarrenpicking und Williams enorme Melancholie. Elton Johns „Your Song“ funktioniert an der Gitarre ebenfalls extrem gut. Überhaupt machen die gefühlvollen Neuinterpretationen großen Spaß und nehmen mich als Hörer allesamt mit in William Fitzsimmons‘ musikalische Welt. Man kann ihn sich gut als sanften Therapeuten vorstellen – und auch dieses Album hat therapeutische Wirkung.