Die Monsters of Liedermaching waren in der Garage Saarbrücken – und es war mal wieder ein Genuss! Als sich die Liedermacher und Einzelkünstler Jens Burger, Rüdiger Bierhorst, Peer Jensen, Jan Labinski, Frederik Timm und Torsten Kühn vor zwanzig Jahren zu den Monsters of Liedermaching zusammenschlossen, war das im ersten Moment vor allem eine Schnapsidee. Aber wie heißt es so schön: „Glücklich und besoffen sein“.
Beides hat man sich über zwei Jahrzehnte erhalten und so ist das Sextett auch heute noch in unveränderter Besetzung zusammen unterwegs. Eine Reihe von Alben sind inzwischen erschienen – und auch beim neuen Werk „Federwisch im Elfental“ besinnt man sich auf die Kerntugend der Sänger, nämlich ihre Livepräsenz.
So gab es auch in der Garage Saarbrücken einen grandiosen, launigen Set mit viel Spaß für die Zuschauer*innen. Das Publikum stimmte schon vor Beginn ordentlich ein mit einem stimmgewaltigen „Kumbaya“ und dem Schlachtruf „Monsters“ auf die Melodie von „Thunder“. Alle waren also bestens aufgelegt, so auch die Liedermacher, die mit „Tod in der Nordsee“, „Auflaufform“ und „Prädikat Punk“ mächtig vorlegten.
Die Band ist für ihre satirischen und humorvollen Lieder bekannt und machte dem wieder alle Ehre. Themenvielfalt auf der einen Seite, klassische Songwriter-Gitarrenarbeit auf der anderen, bisweilen ein Piano oder gar die berüchtigte Nasenharmonika. Die Sänger haben nicht die schönsten Stimmen, klingen aber so, als würden sie draußen auf der Straße oder an der Bar nebenan spielen. Weit über zwei Stunden ging der Reigen zwischen Liedermachertum und Kabarett.
Zwischendurch gab es eine halbstündige Pause, doch unverdrossen ging es danach weiter mit Stücken wie „Marzipan“, „Die Hamstereinkäufe schämen sich für dich“, „Sexkranker Expunker“ und dem philosophischen „Selbstverständlichkeit“. Dem Ideenreichtum des Sextetts waren mal wieder keine Grenzen gesetzt. Die Monsters bieten jederzeit einen unterhaltsamen Abend – und Saarbrücken dankte mit Riesenapplaus.
Fotogalerie: Simon Engelbert – PHOTOGROOVE