Nach der Veröffentlichung seines gefeierten neuen Albums “Songs For The Drunk And Broken Hearted” präsentiert Passenger (Mike Rosenberg) nun “Sword from the Stone (Gingerbread Mix)”, eine spezielle Single-Version des Eröffnungsstücks des Albums, produziert von Ed Sheeran und Joe Rubel und gemixt von Spike Stent.
“Songs for the Drunk and Broken Hearted”, ein Album, das von betrunkenen Charakteren mit gebrochenem Herzen bevölkert wird und aus Songs besteht, die Rosenberg größtenteils geschrieben hat, als er noch Single war. Ursprünglich sollte das Album im Mai 2020 erscheinen, aber als die globale Pandemie die Welt auf den Kopf stellte, entschied Rosenberg, dass das Album doch noch nicht ganz fertig war. Ein paar Songs schienen nicht mehr zu passen und wurden gestrichen. Viel wichtiger ist, dass drei neue Songs hinzugekommen sind, darunter der Album-Opener “Sword from the Stone”, den er während der Quarantäne geschrieben und während einer seiner YouTube Isolation Sessions Anfang des Jahres zum ersten Mal aufgeführt hat.
“Es ist dieses Klischee, dass man seine ergreifendste Arbeit macht, wenn man eine harte Zeit erlebt”, sagt Rosenberg. “Ich habe es Freunden und Familie vorgespielt, Leuten aus der Branche, anderen Musikern, und es scheint bei allen gut anzukommen. Ich glaube wirklich, dass es die beste Reaktion von allen Songs hatte, die ich je geschrieben habe.”
Einer der Freunde/Musiker, mit denen er den Track teilte, war sein guter Kumpel Ed Sheeran. Die beiden hatten schon lange über eine Zusammenarbeit gesprochen, und “Sword from the Stone” bot die perfekte Gelegenheit. “Ed war wirklich begeistert von dem Song, als ich ihn ihm vorspielte und schlug vor, dass er eine Version produziert, die möglicherweise als Radiosingle funktionieren könnte. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man so ein Angebot von einem Pop-Genie bekommt, und ich bin sehr erfreut über das, was er und Joe da auf die Beine gestellt haben. Es hat so viel Spaß gemacht, daran zu arbeiten.”
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Wenn Passenger von einem Spaziergang in London erzählt, geht mir einfach das Herz auf. Es ist diese wunderbar sympathische und einnehmende Stimme, die mich vom ersten Moment an gefangen nimmt. Melancholische Stücke wie “London in the Spring” machen die Wärme und den Glanz von Mike Rosenberg aus. Und dabei ist es ganz egal, ob seine Songs durchproduziert sind oder einfach nur im akustischen Gewand daherkommen. Ich höre ihm gerne zu bei seinen Erzählungen von einfachen Begebenheiten und Begegnungen – den “Songs for the Drunk and Broken Hearted”.
Der Albumtitel drückt die Melancholie der zehn neuen Songs in klaren Worten aus. Und der traurige Clown auf dem Cover verstärkt diese Wirkung noch. Passenger ist ein Songwriter vom alten Schlag, der die Menschen mitnimmt in seine Gefühlswelt. Er veröffentlicht Album um Album. Pause? Fehlanzeige. Und eigentlich würde er auch durchgehend touren, wenn nicht diese vermaledeite Pandemie dazwischen gekommen wäre. Normalerweise macht Passenger an vielen Konzertorten, in denen er auftritt, auch noch Straßenmusik. Doch 2020 ist das alles schwierig geworden. Umso schöner, dass nun ein neues Album erscheint.
Die zehn Stücke sind in der Deluxe Edition doppelt vorhanden. Einmal als größer instrumentierte Versionen, dann aber auch allein mit Vocals und Gitarre – so wie Mike die Songs auf der Straße präsentieren würde. In dieser reduzierten Form gewinnen Balladen wie “Suzanne” nochmal an Intensität.
Das zwölfte Album in zwölf Jahren ist ein Album, das von betrunkenen Charakteren mit gebrochenem Herzen bevölkert wird und aus Songs besteht, die Rosenberg größtenteils geschrieben hat, als er noch Single war. Ursprünglich sollte das Album im Mai 2020 erscheinen, aber als die globale Pandemie die Welt auf den Kopf stellte, entschied Rosenberg, dass das Album doch noch nicht ganz fertig war. Ein paar Songs schienen nicht mehr zu passen und wurden gestrichen. Viel wichtiger ist, dass drei neue Songs hinzugekommen sind, darunter der Album-Opener “Sword from the Stone”, den er während der Quarantäne geschrieben und während einer seiner YouTube Isolation Sessions Anfang des Jahres zum ersten Mal aufgeführt hat.
Passenger hat vor kurzem eine Trilogie von begleitenden Videos veröffentlicht, die seine Fans mit verschiedenen Charakteren in seinem Drunk and Broken-Hearted-Universum bekannt machen. Die Serie begann mit dem Titelsong “A Song for the Drunk and Broken Hearted”, der in einer halb leeren Spelunke spielt, in der die Gäste ihre Sorgen ertränken, gefolgt von “Suzanne”, das die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf eine ältere Frau lenkt, die allein sitzt und über vergangene Tage nachdenkt, und endete mit “Remember To Forget”, über den nervigen Typen, der einen zu viel hatte und sich weigert, zu gehen.
Es ist nicht alles Herzschmerz und Melancholie. Es gibt auch vorwärts treibende, optimistisch anmutende Titel wie “Tip of My Tongue” und “What You’re Waiting For”, doch Passenger legt definitiv ein emotionales und zu Herzen gehendes Album vor. Vielleicht sein bestes! Es erinnert mich in seiner Homogenität und konzeptionellen Aussage an Bölls “Ansichten einer Clowns” oder an die Jester-Jahre von Marillion mit Leadsänger Fish, die vor allem in den ersten beiden Albumcovern der Neoprogger deutlich werden.
Passenger ist der nachdenkliche Entertainer – doch im Gegensatz zu seinen gescheiterten Charakteren trägt er die Hoffnung auf bessere Zeiten mit sich. Ein wundervolles Album für den Start in ein Jahr, das nur besser werden kann.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Mike Rosenberg, besser bekannt als Passenger, kündigt an, dass sein neues Studioalbum “Songs for the Drunk and Broken Hearted” am 8. Januar 2021 veröffentlicht wird. Gestern erschien der Titeltrack zusammen mit einem begleitenden Video. Die Verpackungen von CD und Vinyl werden zu 100% aus recyceltem Material bestehen. Dank einer Partnerschaft mit Ecologi und dem Eden Project wird für jeden Tonträger, der über den Passenger Webstore verkauft wird, ein Baum gepflanzt.
Eigentlich wollte Passenger 2020 Straßenmusik machen, Festivals und Headlineshows spielen. Dies wird nun auf 2021 verschoben. Mit einer authentischen und beeindruckenden Live-Show, die viele Fans und Kritiker rund um den Globus überzeugt hat, konnte Passenger auf einigen der berühmtesten Bühnen der Welt Headlineshows spielen. Trotzdem freut er sich darauf, wieder auf die Straße zurückzukehren, sobald dies wieder sicher für alle umsetzbar ist. Bis dahin lädt Rosenberg die Fans zu einem intimen Abend in die berühmte Londoner Royal Albert Hall zu einem exklusiven Performance-Film ein, der am 10. Januar 2021 anlässlich der Veröffentlichung des Albums gestreamt werden wird. Jeder, der das Album über den offiziellen Passenger D2C-Shop, erhält einen Zugangscode zu der Veranstaltung.
Die meisten “Songs for the Drunk and Broken Hearted” wurden geschrieben, als Rosenbergs Beziehung zerbrach. “Aus einer Trennung herauszukommen, führt einen durch eine so zerbrechliche Zeit”, reflektiert er. “Man ist für ein paar Monate unglaublich verletzlich. Man ist so an die Sicherheit gewöhnt, mit jemandem zusammen zu sein, und plötzlich ist man in der Welt auf sich allein gestellt. Du wirst sauer und triffst wahrscheinlich ein paar schlechte Entscheidungen. In gewisser Weise machst du es für dich selbst noch schlimmer. Aber es ist auch ein berauschender Moment, die Liebe zu verlieren und dies durch Alkohol zu betäuben. Es ist universell. Jeder macht das irgendwann einmal durch.”
Das Musikvideo zum Song zeigt Passenger und seine Bandkollegen, die als traurige Clowns verkleidet sind, in einem Raum der “Drunk and Broken-Hearted”. “Es hat so viel Spaß gemacht, dieses Video zu drehen”, sagt Rosenberg. “Ich bin ein großer Fan von ‘The Joker’, und da der Text im Refrain des Songs ‘Joker und Gaukler’ erwähnt, fühlte es sich wie die perfekte Gelegenheit an, sich wie ein Clown zu verkleiden und alle zum Ausflippen zu bringen. Die Idee, den Song in einer düsteren und deprimierenden Kneipenumgebung zu spielen, hilft, die Geschichte im Song zu verbildlichen.”
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Am Donnerstag gab es in der Kölner Live Music Hall eines der wenigen Deutschlandkonzerte von Passenger, natürlich ausverkauft. Im Vorfeld durfte unser Redakteur Andreas Weist den sympathischen Künstler zu einem Interview treffen, das in den mit hübscher Nostalgie-Tapete ausgestatteten Backstageräumen der Halle stattfand.
Hallo. Ich bin Andreas von MusicHeadQuarter, einem Onlinemagazin mit Sitz hier in Köln. Dein wirklicher Name ist Mike Rosenberg. Darf ich dich Mike nennen oder willst du Passenger genannt werden?
Mike: Mike ist absolut okay.
Das letzte Konzert, das ich von dir gesehen habe, war 2017. Ein Open Air in Luxemburg. Damals hast du von einer längeren Pause gesprochen. Jetzt – ein Jahr später – gibt es zwei neue Alben und eine große Welttournee. Bist du schlecht darin, Urlaub zu machen?
Mike: Ja, das ist echt schwer. Ich arbeite schon so lange auf diese Weise und es ist echt schwierig, damit aufzuhören. Ich war neun oder zehn Monate nicht auf Tour. Für mich ist das schon eine sehr lange Pause. Für andere ist das ganz normal, aber für mich nicht. Es liegt daran, dass ich so viele neue Sachen schreibe und diese dann mit jedem teilen will. Es ist ein Kreis, den ich nur schwer durchbrechen kann.
Oft hast du ja ein Album mit großer Promotion, wie das aktuelle „Runaway“ Album, dazwischen aber öfter mal kleinere Releases wie „The Boy Who Cried Wolf“. Steckt da ein System dahinter?
Mike: Ja. Das liegt daran, dass ich oft zwei Arten von Songs schreibe: Das poppige, radiofreundliche Material, zum Beispiel „Hell Or High Water“ und „Survivor“ – solche Art von Songs. Dann gibt es aber auch diese Seite von kleinen Folksongs, die nicht so für die breite Masse sind. Ich mag es, große Alben zu schreiben wie „Runaway“ und „Young As The Morning Old As The Sea“. Wir können mit den großen Labels arbeiten eine große Kampagne machen mit Radio und allem Drum und Dran. Und dann gibt es eine Zeit für die kleinen Songs. „The Boy Who Cried Wolf“ ist voller Songs, die ich wirklich liebe, die aber nicht auf die großen Alben passten. Es ist Platz für beide Arten von Songs, ich muss einfach nur entscheiden, welche ich auf welche Art von Album bringe.
Das neue Album heißt „Runaway“. Läufst du vor etwas weg?
Mike: Oh ja – das habe ich viele Jahre lang getan. Gerade der Song „Runaway“ spricht davon, dass ich aufhören muss zu laufen. Ich habe eine Freundin, zwei Katzen, ein schönes Haus. Zum ersten Mal vermisse ich mein Zuhause, wenn ich auf Tour bin und durch die Welt reise. Vorher habe ich das eine lange Zeit nicht vermisst. Es war einfach nichts da, was ich vermissen musste. Es ist also das genaue Gegenteil: Das Album handelt davon, dass man ruhiger wird und dass schätzt, was man hat.
Das Cover zeigt dich auch eher in einer Position, die suchend wirkt. Nicht als ob du wegläufst. Hast du neue Ziele im Blick? Oder bist du glücklich mit deiner Karriere?
Mike: Ich bin sehr glücklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine solche Karriere haben werde. Ich war Straßenmusiker und habe jede Nacht für ein paar Leute in einem Pub gespielt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal so große Konzerte geben werde. Das ist einfach wundervoll. Das schlimmste was man tun kann, ist sich selbst unter Druck zu setzen. Egal ob es um die Musik oder das Leben im Allgemeinen geht. Wenn du dich unter Druck setzt, wird es hundertmal härter. Du musst es fließen lassen und was passiert, passiert. Das ist die Antwort. Meine Karriere – das sind zehn Albums, „Let Her Go“, all die wundervollen Konzerte. Ich muss mir nichts mehr beweisen. Aber ich bin immer noch hungrig, will immer noch Alben schreiben. Aber vor „Let Her Go“ gab es einen Teil in mir, der alles voran treiben wollte. So fühle ich mich heute nicht mehr. Ich bin viel entspannter geworden.
Manchmal spielst du Konzerte mit großer Band, dann wieder ganz allein mit Gitarre. Was können wir heute in Köln erwarten?
Mike: Solo! Eigentlich ist das mit der Band gar nicht Passenger. Ich bin Passenger. Die meiste Zeit in den letzten zehn Jahren war ich allein auf der Bühne. Natürlich macht es Spaß, mit der Band durch die Welt zu touren. Ich liebe die Jungs. Das gilt auch für die Alben. Da gibt es groß produzierte Alben mit vielen Instrumenten – und dann wieder den reduzierten Stoff, den ich allein interpretiere.
Wie kommt es, dass so viele deiner Songs traurig und melancholisch klingen?
Mike: Ich weiß es auch nicht. Okay – ich mache viele Scherze darüber, wie depressiv meine Musik manchmal ist. Aber in Wirklichkeit ist es gar nicht so. Sie ist nicht depressiv. Du hast Recht, da ist eine gewisse Traurigkeit in den Songs oder eine Melancholie. Aber da sind auch Hoffnung und eine positive Einstellung. Als Songwriter will man alle Seiten des Lebens darstellen. Jede Emotion, jedes Gefühl. Es ist nicht nur traurig und melancholisch. Auch lustig, wütend, frustrierend – all das. Ich denke, mehr und mehr drücke ich all das aus.
Ich liebe den neuen Song „To Be Free“. Er erzählt die Geschichte deines Vaters und seiner Familie. Deine Großeltern waren Juden und mussten während des zweiten Weltkriegs aus Deutschland fliehen. Was fühlst du, wenn du diesen Song in Deutschland spielst?
Mike: Ich habe nur Liebe für Deutschland. Deutschland heißt mich immer so herzlich willkommen und ist so wunderbar zu mir. Mir ist bewusst, dass diese Geschehnisse vor sehr langer Zeit waren. Wir müssen alle vorsichtig sein bei dem, was im Moment passiert, und sichergehen, dass die Geschichte sich nicht wiederholt. Es gibt viele erschreckende Anzeichen. Nicht nur in Deutschland sondern auch in den USA, in Großbritannien, überall – diese Form von politischen Turbulenzen. Ich denke, es hat ganz sicher nichts mit Deutschland zu tun sondern ist mehr die Geschichte der Menschheit.
Im Text von „To Be Free” erzählst du vom Reisen rund um die Welt wie eine Feder auf der Meeresbrise. Gibt es einen Ort, den du Heimat nennst? Vielleicht Brighton, wo du herkommst?
Mike: Auf jeden Fall fühle ich mich als Engländer. Mein Vater ist Amerikaner, meine Mutter stammt aus Großbritannien. Ich bin viel herum gekommen, aber ich sehe mich ganz klar als Engländer. Und Brighton ist der Ort, in dem ich immer noch lebe. Also das ist mein Zuhause.
Ist der Brexit ein Problem für dich als Künstler?
Mike: Es ist vor allem ein persönliches Problem für mich. Ich hasse den Brexit und alles, wofür er steht. Ich muss gar nicht erwähnen, wie schrecklich das für unsere Wirtschaft ist. Aber davon abgesehen ist diese Entscheidung so negativ und engstirnig. Genau das Gegenteil von dem, wie die Menschen sein sollten. Es ist ein Chaos. Ich habe mir noch nie so viele Sorgen um Großbritannien gemacht und darum, wo dies hin führt. Man muss schauen, ob das so durchgeht. Ich hoffe immer noch, dass es einen Ausweg gibt, um den Brexit zu verhindern.
Auf dem neuen Album sind sehr viele amerikanisch klingende Songs wie zum Beispiel „Ghost Town“, der von verlorenen Orten in Detroit erzählt. In der Vergangenheit klangst du für viele Fans eher britisch oder australisch. Jetzt amerikanisch. Was ist die Idee dahinter?
Mike: Als ich mich hingesetzt habe, um all diese Songs aufzunehmen, fiel mir auf, dass da ein amerikanisches Thema ist, das die Stücke verbindet. „Ghost Town“ auf jeden Fall. Und „To Be Free“ über meine amerikanische Familie. „Eagle Bear Buffalo“ handelt vom Yellow Stone Nationalpark. Nur drei oder vier Songs sprechen wirklich klar über Amerika, aber alles zusammen fühlte sich sehr amerikanisch an. Die Westküste, Adler, der American Way. Ich wollte das ausbauen. Ich bin Halbamerikaner, ich war schon oft dort, ich höre amerikanische Musik. Ich merkte einfach, dass das ein wichtiges Thema ist, um es auf ein Album zu bringen. Es gibt meinem Schaffen eine neue Wendung. Nach zehn Alben muss man aufpassen, sich nicht ständig zu wiederholen. Es war eine gute Erfahrung für mich, in diesen Americana Stil zu schlittern.
Ich mag die Videos sehr. Du hast dir sehr viele Mühe gegeben, alle Songs in Bilder zu fassen. Das war vermutlich viel Arbeit?
Mike: Vielen Dank. Ja, das war mir sehr wichtig und hat viel Zeit gekostet. Wenn du Musik und die Videos zusammen hast, zeigt das eine große Wirkung. Als ich mich entschied, dieses amerikanische Album zu machen, kam auch schnell die Idee, durch Amerika zu reisen und die Videos aufzunehmen. Es hat vor allem viel Spaß gemacht. Ich war mit drei meiner besten Freunde unterwegs. Das war eine gute Zeit aber wir hatten auch sehr viel Arbeit. Es waren aufregende Monate.
Und eine Pause gab es so auch nicht.
Mike: Genau. Keine Pause. *lacht*
Der Song „Survivor“ erzählt vom Überleben in einer sehr konfusen Welt. Bist du eher optimistisch oder pessimistisch, was das angeht?
Mike: Da fühle ich mich jeden Tag anders. Manchmal glaube ich an unsere Menschlichkeit und die Fähigkeit, mit den Veränderungen umzugehen. An anderen Tagen verzweifle ich an der Selbstverliebtheit in unserer modernen Kultur und ich sehe keinen Weg zurück. Ich fühle mich jeden Tag anders. Aber was Deutschland angeht: Ich glaube an die Menschen. Es gibt soviel Gutes und Liebe in den Menschen. Ich denke, dass sich das durchsetzen wird.
Ein anderer Song heißt „Why Can’t I Change”. Gibt es etwas, dass du gerne ändern würdest?
Mike: Auf jeden Fall. Viele Dinge. Ich glaube, wir machen immer wieder die gleichen Fehler. Es ist ein einfacher Song, der die Frustration mit sich selbst ausdrückt. Warum kann ich das nicht anders machen? Warum lerne ich nicht aus meinen Fehler? Ein sehr einfacher Song.
Die Zuschauer reagieren sehr enthusiastisch, wenn du deine Hits spielst, vor allem „Let Her Go” aber auch „Holes”. Magst du es, diese Songs jeden Abend zu spielen? Oder ist es eine Belastung aufgrund der Erwartungen des Publikums?
Mike: Ich liebe es. Wirklich! Ich weiß, dass manche Künstler genervt sind, wenn sie immer wieder ihre Hitsingle spielen müssen. Egal, wo ich bin in der ganzen Welt: Wenn ich die erste Zeile von „Let Her Go“ spiele, rasten alle aus. Ich finde es sehr schwierig, genervt davon zu sein. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl. Ich hatte großes Glück. Viele Künstler schreiben sehr gute Songs, aber kaum jemand hört sie. Aus welchem Grund auch immer: „Let Her Go“ war der richtige Song zur richtigen Zeit und hat mein Leben verändert. Ich werde niemals aufhören, dankbar für diesen Song zu sein.
Eine letzte Frage: Manchmal spielst du Coverversionen wie zum Beispiel „Sound Of Silence“. Inzwischen hast du aber zehn Alben mit eigenen Songs. Warum spielst du nicht nur eigene Sachen?
Mike: Ich denke, das nimmt die Menschen mit. Wenn ich auf der Straße ein Cover spiele, denken die Leute: Oh, ich kenne diesen Song. Sie bleiben stehen und hören zu. Danach spiele ich dann einen meiner eigenen Songs und sie mögen ihn vielleicht – kaufen vielleicht eine CD. Diese Einstellung habe ich auch bei meinen Konzerten. Sie sind nicht nur voll mit Passenger-Fans, die jede Single kennen und jedes Album gekauft haben. Manche sind zum ersten Mal bei einem meiner Konzerte, vielleicht von der Freundin mitgeschleppt. Ein Coversong kann dazu führen, dass man jeden mitnimmt.
Und in deiner Anfangszeit? Hast du auch Konzerte mit ausschließlich Coversongs auf der Straße gespielt?
Mike: Es war immer eine Mischung aus beidem. Ich habe viel daraus gelernt. Eine Kombination aus beidem ist einfach eine gute Sache. Es gibt so viele wundervolle Songs, die nicht von mir stammen. Ich liebe es, wenn Künstler Coversongs spielen. Ich liebe es auch, wenn meine Songs gecovert werden. Es ist schon schmeichelhaft, wenn sich jemand hinsetzt und hart daran arbeitet, meinen Song spielen zu können. Du kannst alles mit allen teilen – und manchmal gibt es auch Leute, denen das nicht gefällt. Ich erinnere mich, dass wir mal einen Titel von Prince gecovert haben. Seine loyalen Fans haben sehr darüber geschimpft. Dabei ist es so schön, zu teilen. In den 60er Jahren hat jeder für jeden Songs geschrieben und man hat die Songs der anderen gespielt. Das war eine tolle Zeit.
Vielen Dank, das war’s schon. Hat mich sehr gefreut, dass du dir soviel Zeit für mich genommen hast.
Ein weiterer Dank geht an Annett Bonkowski von verstärker medienmarketing für die Vermittlung des Interviews und an Tourmanager Thomas Stein für die nette Betreuung vor Ort.
Am 27.9.2018 war Passenger zu Gast in der ausverkauften Live Music Hall in Köln. Ich durfte zunächst ein Interview mit dem sympathischen Briten führen, musste mich danach aber wie alle anderen in die einige Hundert Meter lange Schlange durch die Kölner Lichtstraße einreihen. Kein Problem – in der wärmenden Abendsonne. Und eine gute Möglichkeit, die Atmosphäre der gespannt Wartenden zu schnuppern.
Vor einem Jahr sah ich ihn auf einem wundervollen, atmosphärischen Open Air in Luxemburg. Damals noch mit großer Band. Und er jagte den Zuhörern einen gehörigen Schrecken ein: jetzt sei erst einmal eine längere Pause angesagt. Eigentlich allzu verständlich, ist Mike David Rosenberg aus dem britischen Brighton doch seit Jahrzehnten auf fortwährender Tour. Bevor er pausierte, sollte allerdings noch ein neues Album erscheinen: „The Boy Who Cried Wolf“. Wie immer voller eingängiger und emotionaler Akustik-Balladen. Und schon ein Jahr später erschien das neue Album „Runaway“. Übrigens das zehnte Studioalbum in elf Jahren. War wohl nichts mit Pause. Die Gründe dafür erläutert Mike HIER im Interview.
Nun aber zum Konzert. Den Anfang machte Steph Grace aus Australien. Eine junge Songwriterin, die wie Passenger mit Straßenmusik angefangen hat und nun die große Chance erlebt, mit ihm auf Tour zu gehen. Ein schöner Support, der einen magischen Moment zu bieten hatte: Als Steph einen Song für ihren verstorbenen Vater ankündigte, ging plötzlich ein Handylicht in der Menge auf, dem viele viele Weitere folgten. Steph Grace war überwältigt von diesem Zeichen und brach mitten im Song in Tränen aus. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr das Publikum so aufmerksam zuhörte. Aber es war nun mal ein ganz besonderer Gig mit einem speziellen Publikum. Auch Passenger lobte die Kölner später für ihre Stille zwischen den Songs. Steph Grace hat sich auf jeden Fall mit diesem kurzen Support in die Herzen der Zuschauer gespielt. Man hoffte, noch mehr von ihr hören zu dürfen.
Passenger erschien kurze Zeit später allein mit Gitarre auf der Bühne und begann den Set mit dem ruhigen “Fairytales & Firesides”. Er hatte schon im Interview gesagt, dass es nach der großen Tour mit kompletter Band wieder an der Zeit ist, zurück zu den Wurzeln zu gehen. So spielt er die momentane Europatournee allein ohne Brimborium. Nur Stimme und Gitarre. Selbst die Rhythmus-Elemente erzeugt er auf dem Gehäuse selbst.
Trotzdem gab es aber nicht nur stille Momente. Schon “Life’s For The Living” wurde als Rockhymne ordentlich abgefeiert, gefolgt von dem nicht weniger starken neuen Song “Hell Or High Water”. Das ruhige “David” widmete Passenger einem Obdachlosen, den er einmal vor einem Hostel getroffen und mit dem er sich mehrfach unterhalten habe. Eine Geschichte, voll aus dem Leben gegriffen. Und er erzählte nicht nur bei den Ansagen zwischen den Songs, sondern auch im Stück selbst. Die Leute hingen an seinen Lippen, was Passenger auch erfreut bemerkte.
Ein besonders intimer Moment entstand bei der Ballade “To Be Free”, die Passenger seinen Großeltern widmete. Der Großvater stammte aus Köln, die Großmutter aus Polen. Beides Juden, die während der Nazizeit aus Deutschland fliehen musste. Er appellierte an die Fans, allen Flüchtlingen zu helfen, was ihm großen Applaus einbrachte. Während des Songs kochten die Emotionen hoch – vielleicht als Passenger klar wurde, dass er hier in Köln singt. Dem Ort, aus dem sein Großvater fliehen musste. Zumindest brach ihm für einen kurzen Moment die Stimme. Die Liebe des Publikums war ihm sicher.
Eine Coverversion von “Sound Of Silence” leitete er mit der Geschichte von einem jungen Fan ein, der ihm unlängst versicherte, was für einen tollen Song er da geschrieben habe. “Wenn ihr den zufällig mal trefft: Bitte erzählt ihm nicht, dass das Stück nicht von mir ist.” Was man dann aber hören durfte, war eine Hammerversion des altbekannten Titels mit viel Energie und enormer Lautstärke. Aus der Ballade wurde ein starker Rocksong.
Das lustige “I Hate” mutierte zur lang ausgedehnten Mitsingnummer. Dann sagte Passenger mit vielen Worten die neue Single “Survivors” an. Die Leute hörten so gebannt zu, dass er irgendwann die bange Frage stellte, ob noch Überlebende anwesend seien. Eine Frau rief “We are here” und Passenger konnte erlöst in den Song starten. Auch zu “Let Her Go” entstand ein Moment, den Passenger bisher noch nicht erlebt hatte: Im Publikum gab es einen Heiratsantrag und die Menge jubelte dem frisch verlobten Paar zu. Passenger änderte dann auch prompt eine Textzeile in “Don’t Let Her Go”.
Bereits nach einer Stunde begann der Zugabenblock. Solo gibt Passenger keine ellenlangen Konzerte, aber diese sind so intensiv, dass sich kaum einer darüber ärgert. Nochmal eine Coverversion: Bruce Springsteens “Dancing In The Dark”. Und den Abschluss bildete eine ausgedehnte Version von “Holes”, die wieder zum Mitsingen anregte. Man kann nur sagen, dass die 75 Konzertminuten absolut rund waren und Passenger das Publikum im Sturm eroberte. Der ehemalige Straßenmusiker weiß noch gut, wie er mit der Menge umzugehen hat. Und er entließ eine bestens gelaunte Zuschauerschar in die Kölner Nacht.
Als Support eines bekannten Musikers eine Show zu eröffnen, ist kein leichter Job, wenn sich die meisten Zuschauer die Zeit bis zum Hauptakt noch damit vertreiben, Getränke zu holen oder mit dem Nebenmann zu plaudern. Stu Larsen schaffte es im Vorprogramm von Passenger in Luxemburg jedoch, weit mehr als die ersten paar Reihen zum aufmerksamen Zuhören zu bringen und mit seinen Songs zu verzaubern. Das lag vielleicht zum Teil am höflichen Publikum, hauptsächlich aber an der sympathischen Art des bärtigen und langhaarige Australiers, der einzig mit Gitarre und Mundharmonika ausgerüstet eine ähnliche Musikbegeisterung vermittelt wie sein Landsmann und Freund Passenger, den er nun schon einige Jahre auf Tour begleitet.
Der ganz große Hit fehlt Stu Larsen zwar noch, aber seine Songs schafften es auf populäre Spotify-Playlisten und sein Debüt „Vagabond“ erreichte Fans auf der ganzen Welt. Mit „Resolute“ hat der Songwriter nun sein zweites Album am Start, mit zehn neuen Stücken, von denen ich einige bereits live in Luxemburg erleben durfte.
So ist mir beispielsweise das wunderbare Liebeslied „I Will Be Happy And Hopefully You Will Be Too“ mit seiner einfachen aber einprägsamen Melodiefolge noch im Ohr geblieben. Die Albumversion unterscheidet sich hier auch kaum von der Live-Performance, lediglich ein bisschen Percussion kommt dazu und eine Klarinette im Refrain. Auch sonst setzt Stu Larsen eher auf sparsame Arrangements. Gesang und Gitarre bilden fast immer das Gerüst, ansonsten werden nur unterstützende Akzente gesetzt, wie vom Piano im melancholischen Opener „Aeroplanes“ oder im Intro zu „What If“. In dieser sehr atmosphärischen Ballade kommen Stus gesanglichen Fähigkeiten übrigens besonders zur Geltung.
Insgesamt ist „Resolute“ ein eher ruhiges und nachdenkliches Album. „What´s A Boy To Do“ und „Far From Me“ beschäftigen sich mit den Schwierigkeiten, eine Beziehung am Leben zu erhalten, und in „Going Back To Bowenville“ singt Stu von seinem verschlafenen Heimatort und seiner Kindheit dort. Erfreulich schwungvoll kommt zwischendurch der „Chicago Song“ daher, ein besonderes Liebeslied für eine Gitarre , die der Sänger in Chicago kennenlernte. Und „By The River“ versteckt im ausgedehnten Outro sogar ein E-Gitarren-Solo. „Till The Sun Comes Back“, eine Hymne an die verbindende und tröstliche Kraft der Musik, setzt schließlich einen kraftvollen Schlusspunkt.
Stu Larsen ist nicht unbedingt der Typ, den man sich für eine wilde Party einladen würde, aber er passt perfekt an ein gemütlich flackerndes Lagerfeuer. Und so liefert er mit „Resolute“ den perfekten Soundtrack für die ruhigeren Sommernächte.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Man muss ja fast damit rechnen, dass ein Megahit wie „Let Her Go“ einen Künstler verändert und dass ihm der weltweite Starruhm zu Kopf steigt. Bei Passenger, der mit richtigem Namen Mike Rosenberg heißt, scheint das absolut nicht der Fall zu sein. Wenn man seine Facebook-Seite anschaut, sieht man ihn fast Tag für Tag bei Straßenkonzerten, die er in den Zentren der Städte veranstaltet, in denen Promotermine oder Abendkonzerte anstehen. Sehr sympathisch und voller Leidenschaft. Und erst in der Kamera-Totalen wird dann erkennbar, dass hier nicht etwa eine kleine Schar von Passanten drumherum steht, sondern dass ob der Fanscharen ganze Straßenzüge unpassierbar wurden.
Egal, wie es Passenger gelingt, die Idee des Straßenmusikers mit den abend- und hallenfüllenden Konzerten zu verknüpfen – musikalisch hat sich nicht viel geändert im Verlauf der acht Studioalben. Er teilt uns seine große Liebe zur Musik mit und verpackt diese in emotionale, erzählende Songs. Der Brite verwendet Elemente von Pop, Folk und Countrymusik. Das funktioniert hervorragend, wenn er allein mit der Gitarre unterwegs ist. Und es ist vermutlich Entstehungsvoraussetzung für seine Songs, dass er sie allein vortragen kann. Gefühlvoll, manchmal melancholisch, aber immer mit dem richtigen Schuss Optimismus. Passenger erzählt uns zehn kleine Anekdoten in einfacher Sprache, die er entweder selbst so erlebt hat oder zumindest erlebt haben könnte.
Es gibt jedoch einen neuen Aspekt auf dem achten Album „Young As The Morning Old As The Sea“: Er hat es erstmals mit einer kompletten Band eingespielt. Doch keine Angst – es finden sich keinerlei elektronische Spielereien wie zuletzt bei Milow. Das Album funktioniert als runtergebrochenes akustisches Bandalbum, beherrscht von Passengers charismatischer Stimme. Wenn er spielt, dann höchstens mit seiner Ausdruckskraft. Das Duett mit Birdy „Beautiful Birds“ ist ein anschauliches Beispiel. Dieser schöne Zwiegesang gehört klar zu den Highlights des Albums.
Als Anspieltipp solltet ihr in die Single „Anywhere“ reinhören. Ansonsten dürfte es in Kürze spannend werden, wenn Passenger live unterwegs ist. Fünf Deutschlandkonzerte stehen momentan an – und tatsächlich kommt er mit Band. Aber trotzdem werden der Brite und seine Gitarre allein im Rampenlicht stehen. Davon bin ich überzeugt.
Als ich das Cover sah, schien alles klar: Zauberwürfel-Design. Da kommt mal wieder die halbjährliche 80er-Jahre-Compilation mit den immer gleichen Hits in Dauerschleife. Doch weit gefehlt! Es gibt hier zwar die besten Songs aus dem coolsten Jahrzehnt, aber in brandneuen Interpretationen. Der britische Sender Radio 2 und Warner Music präsentieren mit “Sound Of The 80s” eine einzigartige Kollektion von Songs aus der vielfältigsten und grellsten Dekade der Musikgeschichte, die von bekannten Stars der Gegenwart neu aufgenommen wurden.
Jeder einzelne der insgesamt 37 Tracks wurde exklusiv für dieses Album aufgenommen. Keiner ist bis heute irgendwo anders veröffentlicht worden. Dabei sind die Ergebnisse oft überwältigend gut. Kaum einer hat versucht, das Original zu kopieren oder (was noch schlimmer wäre) zu entstellen. Stattdessen macht sie Passenger den Dire Straits-Hit “Romeo & Juliet” so zu Eigen, als würde er ihn jeden Tag an der Straßenecke singen. Ed Sheeran schmettert mit seiner charismatischen Art Springsteens “Atlantic City” und bei Caro Emerald an den Vocals kann man sogar “Walk Like An Egyptian” neue Facetten abgewinnen.
Kylie Minogue sagt über ihren Beitrag: “Ich habe Bette Davis Eyes von Kim Carnes immer geliebt. Es steht für mich für eine Zeit, als ich ein junger Teenager in Australien und total verrückt auf Popmusik war. Was für ein Thrill, diesen wunderschönen und bahnbrechenden Song zu covern!” Ihre Interpretation ist dann auch genau so überwältigend wie Gabrielle Aplins zerbrechliche Version des Genesis-Klassikers “That’s All”.
Der Titel des Albums stammt aus der populären Show von Sara Cox auf Radio 2. “Samstagabends bringen wir immer eine große 80er Jahre-Disco – die beste Musik aus der besten Dekade”, sagt die Moderatorin. “Mit diesem Album machen wir genau das, und zwar mit einer aufregenden Wendung: All eure Lieblingskünstler drücken den 80er Jahre-Klassikern ihren eigenen Stempel auf. Ich meine: Sam Smith covert Whitney? Es sollte einfach so sein!”
[amazonButton]Hier kannst Du “Sounds Of The 80s” bestellen[/amazonButton]
Die Frau des Chefs eines Berliner Plattenlabels entdeckt in Melbourne einen britischen Straßenmusiker und nimmt ihn unter Vertrag. Zwei Jahre später ist seine aktuelle Single in aller Ohren und in 13 Ländern auf Platz 1 der Charts, und der Musiker tourt durch ausverkaufte Hallen. Was sich wie ein modernes Märchen anhört, ist die Erfolgsgeschichte von Mike Rosenberg alias Passenger, der sich mit seinem Album “All The Little Lights” und der Hitsingle “Let Her Go” dieses Jahr aus dem Stand in die Herzen von Millionen Fans sang.
Ganz aus dem Nichts kommt Mike Rosenberg allerdings nicht. Als Mitglied der britischen Band Passenger hat er bereits einige Alben veröffentlicht. Als die Band sich auflöste, behielt er den Namen Passenger als Künstlernamen und verdiente sich bis zu seinem großen Durchbruch den Lebensunterhalt als Straßenmusiker. Die damit einhergehende Bodenständigkeit und Glaubwürdigkeit hat sich Mike bis heute bewahrt und sie durchzieht auch das gesamte Album.
Mit seiner schnörkellosen und leicht vernuschelten Stimme, mit der er wohl bei kaum einer Casting-Jury durchgekommen wäre, die aber seltsam eindringlich berührt, singt Mike von der Liebe und vom Leben. Seine Songs sind geprägt von eigenen Erfahrungen und einem geschärften Bewusstsein für die Missstände in unserer Gesellschaft. Und auch die Endlichkeit des Lebens hat Mike im Blick, was beispielsweise in “Circles” besonders deutlich wird. So sind seine Texte oft von Melancholie durchdrungen, es scheint aber immer wieder ein hintergründiger Humor durch, wie etwa in “Keep On Walking”, oder es offenbart sich sein unerschütterlicher Optimismus wie in “Patient Love” und “Life´s For the Living”.
Musikalisch verpackt ist das Ganze in schön handgemachten und von akustischer Gitarre dominierten Folk-Pop mit großem Wohlfühl- und Kuschelfaktor. Die Arrangements sind nie überladen, aber doch kunstvoll komponiert – neben Piano und sparsamer Percussion setzen beispielsweise immer wieder Streicher oder Bläser Akzente. Dass seine Musik ebenfalls mit einfacher Gitarrenbegleitung funktioniert, beweist der Sänger mit der Live-Version von “I Hate” – ein Song, der auch Mikes britischen Humor und seine Qualitäten als Entertainer eindrucksvoll demonstriert.
“All The Little Lights” ist ein Album voll schöner Musik, aber vor allem voll tiefer Lebensweisheiten und wunderbarer Metaphern. Wenn Mike im Titelsong singt: “We´re born with millions of little lights shining in our heart and they show us the way” , dann weiß ich dass diese Musik definitiv kleine Lichter in jeder Menge Herzen anzündet!
FluxFM ist ein Sender, von dem ich bis vor kurzem noch nichts gehört habe. Und doch könnte ich nach dem Anhören des ersten Samplers eine Art Werbe-Trailer für ihn schreiben. So in folgendem Stil: “FluxFM ist der Sender, wo Männer mit Bärten ihr zuhause finden, wo Frauen aufhören piepsig zu sein und wo zukünftige Topacts der Alternative Music sich ein Stelldichein geben.”
Zunächst firmierte der Sender als MotorFM. Juristische Gründe machten aber die Umbenennung nötig. Mir war der FluxKompensator schon seit jeher sympathischer als ein normaler Motor. Doch das soll hier nicht ausschlaggebend sein. Die Musik zählt – oder (wie es etwas hochtrabend heißt) die Popkultur. Diese hat sich der Sender, der per Livestream im Internet übertragen wird, groß auf die Fahne geschrieben. Man hat sich nämlich auf Musikrichtungen wie Alternative, Independent, Punk und Elektro spezialisiert und fördert vor allem Künstler, die in Deutschland beheimatet sind.
Auf diesem ersten Sampler “Vol. 1” finden sich viele Acts, die in den letzten Jahren den steinigen Weg nach oben geschafft haben: Woodkid, Capital Cities, The Lumineers, Alabama Shakes und Abby. Hinzu kommen Newcomer wie Passenger und Leslie Clio, alte Hasen wie Kid Kopphausen, aber auch viele (noch) gänzlich unbekannte Namen, die aufhorchen lassen.
So ist “Popkultur kompakt” mehr als nur ein weiterer Hit-Sampler. Er lädt vielmehr zu einer Entdeckungsreise ein, die den Hörer an Bands erinnert, die dringend mal wieder in den Player gehören, wie Of Monsters & Men, Me & My Drummer und Walk The Moon, aber auch neugierig macht auf The Shoes, Roosevelt und Justus Köhncke. “Die musikalische Quintessenz von FluxFM auf 2CDs ist nicht nur aktuelles Kompendium sondern auch der perfekte Soundtrack für einen entspannten Sommerabend”, sagt FluxFM-Geschäftsführer Markus Kühn. Das passt. Der Hörer genießt eine durchaus spannende Mischung für Freunde alternativer Musik und freut sich schon mal auf Vol. 2.