Mit „ja zu dir (der hochzeitssong)“ veröffentlichen Revelle und Florian Künstler eine gefühlvolle Hymne auf die Liebe – ein Song, der berührt, Hoffnung schenkt und mitten ins Herz trifft. In dem Duett erzählt die Wahlberlinerin Revelle eine Geschichte vom Festhalten, vom Vertrauen und davon, dass echte Liebe es wert ist, für sie zu kämpfen. Zwischen Akustikgitarre, Klavier und emotionalen Stimmen entsteht ein Hochzeitssong, der wie ein Filmsoundtrack das Leben und die Liebe feiert.
Unterstützt wird sie dabei von Florian Künstler, der mit seiner markanten Stimme und seinem authentischen Storytelling bekannt wurde. Mit über 80 Millionen Streams seines Hits „Kleiner Finger Schwur“ und einer ausverkauften Headliner-Tour zählt Künstler zu den gefragtesten Stimmen des deutschsprachigen Pop. Gemeinsam schaffen Revelle und Florian Künstler mit „ja zu dir (der hochzeitssong)“ eine emotionale Liebeserklärung – für alle, die an das große Glück glauben.
Revelles neues Album „was wenn alles gut geht?“ erscheint am 22. August!
Die Single wird unter anderem auf Revelles zweitem Studioalbum „was wenn alles gut geht?“ erscheinen, das am 22. August 2025 veröffentlicht wird. Das Album umfasst 18 Tracks – darunter neben vielen neuen Songs auch Fanlieblinge wie „dass liebe schön sein kann“, „karma“ und „vorsatz“ mit OSWALD.
„Auf meinem ersten Album habe ich die Erlebnisse aus sechs Jahren verarbeitet. Auf dem neuen Album will ich ein neues Kapitel aufschlagen – Zuversicht und Liebe vermitteln. Ich glaube, dass diese Emotion, vor allem in der heutigen Zeit, den Leuten Halt geben kann. Es müssen nicht immer nur Songs über die Liebe oder eine Beziehung sein. Deshalb geht es in meinem neuen Album viel um Hoffnung und Wärme“, so Revelle.
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Das Jahr 2023 kann der Lübecker Singer-Songwriter Florian Künstler wohl als das Jahr seines Durchbruchs in der deutschen Musikszene abspeichern. Zuerst erreichte sein Hit „Kleiner Finger Schwur“ Millionen von Nutzern der Plattformen TikTok und Instagram und dann stiegt sein Debüt-Album „Gegengewicht“ von 0 auf Platz 11 in den deutschen Album Charts ein. Seitdem hat sich im Leben von Florian Künstler so einiges positiv verändert, vor allen Dingen kommen deutlich mehr Menschen zu seinen Konzerten und zeigen sich zutiefst berührt von den emotionalen Texten des charismatischen Sängers. Auch 2024 ist bereit sehr gut gestartet und seine Kollaboration mit Alexander Eder mit dem Titel „Lass dir Zeit mit erwachsen werden“ knackte in kürzester Zeit bereits über eine Millionen Streams allein bei Spotify. Seit April ist Florian Künstler bundesweit auf einer bereits größtenteils ausverkauften Tour durch Deutschland und Österreich und am 1. September hat er musikalische Freunde wie Cassandra Steen oder Laith Al-Deen zu seinem ersten eigenen „Florian Künstler & Friends“ Open Air in Lübeck eingeladen.
Fotocredit: Electrola / Universal Music
Ich durfte Florian kurz vor dem Konzert am 28. April 2024 in der Garage Saarbrücken treffen und erlebte einen sehr sympathischen, gut gelaunten Künstler, der sehr offen auf all unsere Fragen geantwortet hat:
Hallo Florian. Schön, dich zu treffen. Ich hab dich letztes Jahr zweimal live gesehen. Zunächst hier in der Saarlandhalle als Support von Max Giesinger, dann beim Reeperbahn Festival in Hamburg. Jetzt bist du auf großer Solotour. Deine Karriere hat ziemlich schnell Fahrt aufgenommen. Wie war das für dich?
Surreal ist das richtige Wort, glaube ich. Bei Max war es schon sehr beeindruckend, die Größe dieser Halle zu sehen. Da dachte ich „Oha – viele Menschen.“ Jetzt bin ich allein mit meiner Band unterwegs. Das ist sehr schön, aber man realisiert das immer erst später. Ich bin so fokussiert, dass der Abend gut läuft und die Leute Spaß haben. Und wir natürlich auch. Du gehst abends zum Bus, bist morgens in einer anderen Stadt, dann Bühne, Soundcheck und Power. Es ist eine der schönsten Sachen, die ich erleben darf. Allein wenn ich jetzt daran denke, dass gleich so viele Menschen da stehen. Das ist eh komisch, dass Leute kommen, um uns zu sehen. Bei Spotify sehe ich nur Zahlen, aber hier sehe ich Menschen, die mitsingen. Es gibt nichts Schöneres!
Deine Songs bieten sich ja zum Mitsingen an. Beim Reeperbahn Festival habe ich das ziemlich eindrucksvoll erlebt, wie du das Publikum mitgerissen hast.
Hamburg hat meistens Power. Es waren nicht viele, aber es war sehr laut.
Wenn du jetzt am Eingang der Garage schaust: Da sitzen schon seit 15.30 Uhr ein paar Mädels, um nachher in der ersten Reihe zu sein. Einlass ist erst um 19 Uhr.
Ja, krass. Muss ich mal „Hallo“ sagen gehen. Ich bin ja kein Max und kein Johannes, wo man um die Plätze vorn kämpfen muss. Aber es ist gleichzeitig auch schön. Ich hoffe nur, dass sie was Warmes zum Anziehen dabei haben. Ist doch ziemlich kalt heute draußen.
Fotocredit: Ben Wolf
Beim Reeperbahn Festival hast du die “Homeless Gallery” unterstützt – ein Projekt, bei dem Obdachlose mit Hilfe einer KI Bilder erstellt haben. Ich fand es sehr beeindruckend, was da an Kunstwerken geschaffen wurde. Was bedeutet es für dich, solche Projekte zu begleiten?
Ich weiß aus erster Hand, wie sich das wirklich anfühlt, weil ich vorher auf der anderen Seite war. Man wird unsichtbar und ist kein Mitglied der Gesellschaft mehr. Das Projekt hat diese Situation sichtbar gemacht. Gerade Leute, die lange auf der Straße leben, verschließen sich. Nicht jeder kann sich gut ausdrücken. Nun hatten sie die Möglichkeit, mit Hilfe einer KI ihre Gedanken auf ein Bild zu bringen. Man konnte den Stolz von allen spüren, die da waren und einen Teil von sich gezeigt haben. Ich kannte das Gefühl und war froh, die Menschen supporten zu dürfen. Ich habe auch selbst eins der Bilder ersteigert. Wenn das Geld jetzt dabei hilft, dass jemand sich sein Leben wieder ein bisschen aufbauen kann oder die Organisation alles sichtbar machen kann, dann war es gut. Ich hab schon viel gemacht. In Berlin war ich bei der Caritas tätig, in Lübeck hab ich den Wärmebus gefahren.
Machst du das noch selbst?
Ja, im Winter fahre ich oft noch beim Wärmebus mit. Im Sommer hab ich jetzt nicht so viel Zeit wegen der Musik und der Tour, aber im Winter bin ich wieder dabei.
Auf deinem ersten Album erzählst du viele kleine Geschichten, bei denen es oft um schwierige Themen geht – wie Trauer und Depression. So klingen deine Songs manchmal wie kleine Lebensratgeber und Mutmacher. Schöpfst du dabei aus eigenen Erfahrungen?
Ja, das hab ich selbst erlebt. Eine Zeit lang dachte ich, dass ich nie wieder fröhlich werde. Das war ein heftiger Schnitt in meinem Leben – vielleicht der heftigste. Und was Trauer angeht: Ich habe öfter Menschen gehen lassen oder mit Trauerverabeitung umgehen müssen. Jemanden zu verlieren, den man nie wieder sehen wird – das habe ich nicht verstanden. Oder für mich als Pflegekind in verschiedenen Familien aufzuwachsen, das war auch nicht so einfach. Das musste ich in meine Lieder packen und das ist auch ein wenig Heilung für mich. Wenn ich „Tausende mehr“ mit dem Publikum singe, das ist ein Wahnsinnsgefühl. Und danach bekomme ich viele Nachrichten auf Instagram oder werde beim Autogrammeschreiben angesprochen. Dann erzählen mir Menschen, dass sie in Kliniken waren oder sich Hilfe gesucht haben. Jeder Mensch hat bestimmt in seinem Leben eine Phase, wo er denkt, ich sehe mich von außen, ich erkenne mich gar nicht wieder. Die hatte ich auch, aber ich habe das Glück, dass ich darüber singen kann.
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Ich denke auch, dass deine Lieder den Menschen helfen können. Dass sie sich verstanden fühlen.
Genau. Ich will immer auch Hoffnung drin haben. Bei „Schwarzer Anzug“ heißt es: „Gib mir ein Zeichen und ich werde es verstehen“. Oder „wenn du jetzt glücklich bist“ in „Tausend Raketen“. Das sind schwere Themen, aber gleichzeitig hoffe ich, dass die Menschen, die nicht mehr da sind, spüren, dass wir an sie denken. Wenn wir auf einem Konzert sind und ich dieses Thema anspreche, sehe ich in den Augen der Menschen, dass sie an einen geliebten Menschen denken, den sie verloren haben. Und diese Person ist dann für drei Minuten – so lange das Lied geht – kurz wieder da. Die Tränen sind nicht unbedingt Traurigkeit, sondern: Es war ein schönes Leben mit dir und ich vermisse dich, aber ich weiß, dass das Leben so ist.
Wenn du das so erzählst, bekomme ich Gänsehaut.
Und ich hab Gänsehaut, wenn ich da im Konzert stehe, wenn die Lichter angehen und wir zusammen singen. Dieses Gefühl, mit Depressionen nicht alleine zu sein, ist so wichtig. Gerade Männer haben Schwierigkeiten, damit umzugehen. Aber dann schaue ich in die Gesichter und weiß: In diesem Augenblick sind wir ganz viele. Man kann das im Moment nicht reparieren, aber es nimmt ein bisschen die Last. Man guckt sich um und denkt: Ach, du auch.
Um wen geht es in „Schwarzer Anzug“?
Um einen guten Freund aus der Schule, der viel zu früh gehen musste. Es war einfach unfair. Da musste ich erstmals mit Trauer umgehen. Vor dem Song erzähle ich bei Konzerten gerne die Geschichte, wie ich auf der Beerdigung stand und sagte: Gib mir ein Zeichen. Und dann ging ein Ruck durch die Bäume, der war richtig heftig. Natürlich kann das Zufall gewesen sein, aber ich dachte: Ja – da ist das Zeichen.
Bei deinen Konzerten hat man das Gefühl, dass du auch einem großen Publikum sehr nahe sein kannst. Hat dir deine Zeit als Straßenmusiker geholfen, eine solche Nähe zu den Menschen aufzubauen?
Ich bin immer sehr aufgeregt, aber ich fühle mich auch wohl. Ich kann nur zeigen, was ich habe. Wenn das jemand gut findet, dann freue ich mich. Man kann es nicht allen recht machen, aber wenn man in einem Riesenpublikum ein paar erreicht, das ist richtig schön. Ich will alles raus geben, was ich habe. Das ist es ja auch, was ich selbst bekommen möchte – etwas Unverpacktes. Aber ich bin total nervös und mache mir so richtig in die Hose da vorne. Die Straßenmusik hilft mir da schon. Überhaupt dass ich die Shows so durchhalte. Fünf Shows hintereinander – da hilft mir die Straßenmusik sehr. Ich musste laut singen und mir Aufmerksamkeit erkämpfen. Auf der Straße war ich auch immer sehr aufgeregt. Man fängt vor nichts an zu singen, stört vielleicht die Leute, die da arbeiten.
Und wenn keiner stehen bleibt, hast du verloren.
Ja, damit musst du auch umgehen. Das ist ganz schön heftig. Aber da lernst du ganz gut, dass nicht jeder die gleiche Musik hört. Nicht jeder hat Zeit oder manche sind mit eigenen Problemen beschäftigt. Dann schau ich mir die Leute im Publikum an. Gestern war da eine Frau, die die ganze Zeit so böse geguckt hat. Und ich dachte: Oh, der gefällt es wohl gar nicht. Ich sehe sowas immer während der Konzerte. Und zum Schluss kam sie zu mir und meinte: „Das war das schönste Konzert ever. Ich war so berührt.“ Ich hab es nicht verstanden, aber man kann halt nicht in die Menschen rein schauen. Man sollte sich nicht verrückt machen, aber jeder Sänger macht sich verrückt. Wenn jemand an der falschen Stelle lacht oder hustet. Die Unsicherheit ist oft so groß, aber wenn es nicht so wäre, wäre es noch falscher.
Du hast viele soziale Ämter, in denen du tätig bist. Sind das alles Ehrenämter oder hast du auch einen sozialen Beruf erlernt?
Ich habe Rettungsassistent gelernt, bin Krankenwagen gefahren. Dann habe ich in einer Schule als Schulbegleiter mit Kindern mit Autismus gearbeitet. Ich habe jede Menge Jobs gemacht und es waren immer die sozialen. Ich mochte es, mit Menschen zu arbeiten, habe gern die Geschichten gehört. Wollte wissen, was in den Köpfen so los ist. Da ich selbst Pflegekind war, wusste ich, wie es den Kindern so geht. Dass sie es in der Schule nicht so leicht haben. Ich war mehr so ein Freund und es war für die meisten sehr cool, einen größeren Freund zu haben. Es gibt nicht traurigeres als ein Kind, dass allein auf dem Schulhof sitzt und mit dem keiner was zu tun haben will. Dann haben andere Kinder mich gefragt: „Warum bist du denn hier?“ Und ich habe erklärt, dass das eine Kind vielleicht etwas ruhiger ist und warum. So hat man über Autismus gesprochen, ohne das medizinisch darzulegen. Wenn diese Kinder danach etwas mehr in die Gemeinschaft eingebunden wurden, hat mich das sehr gefreut.
Ich kann das gut nachvollziehen, da ich selbst im Hauptberuf als Sozialpädagoge mit beeinträchtigten Menschen arbeite.
Ach ja, cool. Dann kennst du das ja. Manchmal dauert es recht lange, bis man Erfolge sieht, aber wenn sie da sind, ist es echt krass.
Fotocredit: Electrola / Universal Music
Natürlich gibt es nicht nur problembeladene Songs von dir, sondern auch positive und lustige Anekdoten wie das humorvolle “Gegengewicht” oder „Magnet“. Magst du auch dazu was erzählen?
Richtig. „Vergiss die Guten Tage nicht“ oder „Marie“ – das sind ja nicht nur traurige Sachen. Ein Konzert sollte immer beides haben: Nachdenkliches und Hoffnung. Und ein bisschen tanzen. Wir haben auch ein paar Dance-Sachen drin. Dieses Potpourri macht ein Konzert für mich aus. Man taucht kurz in etwas Schweres ein, wird aber auch wieder rausgeholt. Manchmal ist es witzig, manchmal auch ungewollt witzig. Dann gibt es Momente, wo wir einfach zusammen laut singen, grölen, abtanzen. Ich mag meine Band sehr und die haben echt Bock zu spielen.
Wie geht es weiter? Wird es bald ein zweites Album von dir geben oder ist das noch weit weg?
Ich denke, Anfang des nächsten Jahres. Ich schreibe schon und das Schwere wird sein, aus der Vielzahl an Songs die Songs fürs Album auszuwählen. Ich habe so viel geschrieben, dass es wohl ein schwieriger Prozess wird. Es sind bestimmt dreißig Songs, und davon muss ich dann 12-13 auswählen. Ich werde ohnehin viele raus bringen bis dahin und ein paar werden auf dem Album sein, aber die Leute sollen auch nicht alles schon kennen, wenn das Album erscheint.
Genau. Ein paar Überraschungen müssen dabei sein. Was dürfen wir denn vom heutigen und von weiteren Konzerten der aktuellen Tour erwarten? Wird es schon neue Songs geben? Singst du auch Coverversionen?
Wir haben eine neue Nummer mit deutschem Text auf die Melodie von „Time After Time“. Da müssen wir noch auf die Freigabe der Rechte warten, um das rauszubringen. Aber echte Coverversionen nicht. Ich hab das schon gesehen – bei Wincent und Johannes -, aber da musst du stabiler sein, um das machen zu können. Max lässt ja manchmal die Leute raussuchen, welcher Song gespielt wird. Das klappt total gut und lockert die Stimmung. Manchmal ist es „Highway To Hell“ oder sowas. Man braucht auf jeden Fall eine gute Band. Von meiner Zeit auf der Straße hätte ich noch ein paar Cover.
In Lübeck wird es Anfang September ein Konzert “Florian Künstler & Friends” geben. Cassandra Steen, Alexander Eder, Laith Al-Deen und Madeline Juno sind mit dabei. Wie kam es dazu? Was verbindet dich mit diesen Künstler*innen?
Freundschaften! Es ist ja verrückt, dass du mit der Zeit deine Idole triffst. Die meisten kennen sich untereinander. Mit Laith habe ich Songs geschrieben für sein neues Album. Mit Cassandra, Maddie und Alex hab ich Duette. Zuerst gab es die Freundschaften und daraus sind die Duette gewachsen. Deshalb heißt es ja „Florian Künstler & Friends“ und ich dachte, wen lade ich ein? Es ist sonntags in Lübeck, wird riesengroß und ich hoffe, dass viele Menschen kommen.
Dann wünsche ich dir viel Glück und erfolgreiche Konzerte. Vielen Dank für deine Zeit und das Interview!
Herzlichen Dank an Daniela von der Promotion-Werft für die Vermittlung des Interviews.
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Das Konzert war ebenso bewegend wie das Interview. Zunächst war die wundervolle revelle als Support allein am Klavier und gab ihre emotionalen Songs zum Besten. Dann startete Florian mit Band und sattem Sound voll durch. Allerdings hatte er fast immer auch selbst eine Gitarre in Händen und war bei Stücken wie „1000 Raketen“ und „Du bist nicht allein“ solo auf der Bühne.
in 110 Minuten Konzertlänge mit zwei Zugaben erzählte Florian aus seinem bewegten Leben und vom Fanmoment mit Cassandra Steen. „Wovor hast du Angst?“ glänzte mit einem tanzbaren Sound – und dann gab es Mitsingparts wie bei „Luke und Lorelei“. Er sprach offen über seine Pflegefamilie und die verstorbenen Großeltern. Trotzdem gab es mit „Vergiss die guten Tage nicht“ dazu einen positiven Song.
Der Abend in der Garage hat viele Menschen bewegt – und wer nicht genug bekommen hat, kann Florian Künstler schon bald wieder als Support von Max Giesinger in Trier sehen: am 20.6.2024 vor der Porta Nigra!
Hier die aktuellen Tourdaten für 2024 und 2025:
30.04.24 Freiburg, Jazzhaus
01.05.24 Ulm, Roxy
02.05.24 Wien, B72
03.05.24 Leipzig, Werk 2
04.05.24 Dresden, Alter Schlachthof
01.09.24 Lübeck, Kulturwerft Gollan Open Air „Florian Künstler & Friends“
Nach dem lauten und ausverkauften Konzertabend mit KETTCAR am Tag zuvor konnte es jetzt in der Garage Saarbrücken etwas ruhiger zugehen. Der vordere Teil des Konzertsaals war abgetrennt und locker gefüllt – vor allem mit weiblichem Publikum. Das allerdings war in froher Erwartung auf die Sängerin aus Offenburg und feierte bereits den Support revelle ordentlich ab.
Schon um 19.45 Uhr trat die junge Sängerin auf. Die Wahlberlinerin ist mittlerweile fester Bestandteil der Deutschpop-Playlisten. Sehr quirlig, sympathisch und frisch nahm sie das Publikum mit auf eine 30minütige Reise durch luftige, meist fröhliche Popsongs, die sie sehr reduziert zu Klavierbegleitung interpretierte. Man sah ihr die Freude über den Auftritt merklich an und die halbe Stunde verging wie im Flug.
„Ich wünschte du wärst meine erste Liebe, weil’s so viel leichter wär‘ dich einfach zu lieben“, singt revelle. Mit ihrem minimalistischen Stil trifft sie mit ehrlichen Texten mitten ins Herz einer ganzen Generation. Klare Worte von Gefühlen und dem Chaos, das aus ihnen entstehen kann, werden zum Mittelpunkt der Musik. revelle hat an diesem Abend sicher einige neue Fans im Saarland gewonnen. Schon bald wird man sie wieder in der Garage erleben können, da sie auch Florian Künstler am 28. April als Support begleitet.
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Um 20.45 Uhr war es dann Zeit für Madeline Juno. Vor einem halben Jahr hatte ich sie noch auf Acoustic Tour im Kammgarn Kaiserslautern gesehen. Auch ein großartiges Konzerterlebnis – doch es ist schon besser, wenn sie mit umfangreicher Band auftritt und einen grandiosen Sound auf die Bühne zaubert.
Seit sich Madeline entschieden hat, von der englischen zur deutschen Sprache zu wechseln, gehört sie zu meinen absoluten Favoritinnen in der poetischen Popmusik. Das war im Jahr 2017 mit dem Longplayer „DNA“ der Fall und inzwischen ist mit „Nur zu Besuch“ schon ihr viertes Album mit deutschen Lyrics erschienen.
Der Abend startete ganz typisch mit „Sad Girl Shit“, „Lovesong“ und „Vermissen“, wobei sich die 28jährige Sängerin gerne mal selbst voll Ironie auf die Schippe nimmt. Oft geht es um Irrungen und Wirrungen ihres Beziehungslebens, aber auch um die schwierigen Themen Depression und Angststörung, die immer wieder eine Rolle spielen.
Der Klassiker „Grund genug“ wurde in einer neuen Version dargeboten und brachte das Publikum zum kollektiven Mitsingen. Madeline warnte vor ihren Tanzkünsten, legte dann aber im nahtlosen Übergang von „Gewissenlos“ zum rockigen „Schatten ohne Licht“ eine sehr ansehnliche Sohle aufs Parkett. Also alles gut.
Eine Zuschauerin hielt ein Plakat „A oder B“ in die Höhe und traf Madeline im wunden Punkt: „Ich kann sowas einfach nicht ignorieren.“ Sie fragte, was wohl damit gemeint ist, gab die Antwort B und wurde mit dem Wunsch nach einem alten Song „Drei Worte“ konfrontiert. Hektisch beriet sie sich mit ihrem Keyboarder, googelte den Text, lernte gar die ersten Zeilen neu per Spotify und sang dann zumindest den Refrain des Songs. Für solche Aktionen ist die Sängerin bekannt und das macht sie überaus sympathisch.
Den Zuhörer*innen war sie immer ganz nah und erzeugte stärkere Intimität mit zwei akustischen Songs, „Version von mir“ im Trio und dem bisher unveröffentlichten „Mediocre“ allein mit Ukulele. Letzteres als Antwort auf die bei Promoterminen immer wieder gestellte Frage, wie man sich denn so fühlt, wenn man nächstes Jahr 30 wird. „Männer werden das nie gefragt“, bemängelte sie. Aber vermutlich haben Frauen im Showgeschäft eine ganz andere Halbwertszeit.
Madeline Juno hat schon seit Jahren eine abgeklärte Art, mit ihren Depressionen umzugehen, indem sie eindringliche Bilder für ihren Gemütszustand findet. „Nur kurz glücklich“ zeigt deutlich die immer vorherrschende unsichere Gemütslage auf und „Murphy’s Law“ strotzt vor unnötigen Selbstzweifeln.
Zur Freude vieler gibt es das atmosphärische „Waldbrand“, das Startschuss von Madelines zweiter Karriere und „Breaking Point“ nach den englischsprachigen Alben war. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das kann“, erzählte sie. Sie lebt stets im Wechselbad der Gefühle, was sich in der Vielfalt der Songs niederschlägt. Dabei will sie nur das Beste für den Partner in einer Beziehung, was sie sehr gerne besingt – in Stücken wie „Was zu verlieren“, „Was weiß ich schon“ und „Versprich mir du gehst“. All das ist verpackt in mitreißende Songs, poppige Beats oder melancholische Melodien.
Es gab noch einen weiteren unveröffentlichten Song „Anomalie“ und zu „Obsolet“ konnte man Madeline erstmals am Bass erleben. Die Vielfalt ihrer musikalischen Fähigkeiten ist ohnehin bewundernswert, man denke nur an das Wechselspiel zwischen tiefen und extrem hohen Tonlagen in ihrer Stimme.
Zum Zugabenblock ab 22.25 Uhr erschien sie barfuß auf der Bühne, mit höllischen Blasen an den Füßen, da sie zu Konzertbeginn vergessen hatte, ihren Fersen mit Pflaster zu schützen. Da kennt die junge Frau keine Scham und erzählt solche Anekdoten frei von der Leber weg. Erfrischend und authentisch – wie ihre Songs. So gab es im Zugabenblock als erstes (und absolut passend) „99 Probleme“ ganz allein an der Gitarre und das beschwingte „Sommer, Sonne, Depression“ sowie „Nicht ich“ beendeten ein Konzert, das trotz auch schwerer Themen einfach glücklich machte.
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Benedikt Ruchay wurde 1989 in Heilbronn geboren. Nach einem Aufenthalt in Argentinien studierte er an der Popakademie Baden-Württemberg und veröffentlichte im Jahr 2015 sein Albumdebüt. Seitdem hat er sich in der Szene als melancholischer Singer-Songwriter etabliert. Wie Bendzko und Poisel ist er kein Mann der lauten, hymnischen Töne. Stattdessen liefert er eine konstante Sanftheit, relativ leise Arrangements und vor allem eine sehr poetische Bildsprache. Damit schafft man es nicht an die Chartspitze und in die Radio-Playlist, aber ganz tief in die Herzen der Fans und der Freunde deutscher Songpoeten.
„Zuhause“ ist bereits das vierte Studioalbum und liefert (mal wieder) alles, was ich an diesem ganz besonderen Künstler liebe. Er schreibt authentisch und ohne Schnörkel aus seinem Leben oder zumindest von Situationen, die man mit seiner Person verbinden könnte. So gibt es viele nostalgische Momente wie bei „In The Air Tonight“, das Anekdoten vom Erwachsenwerden mit der musikalischen Biographie eines Phil Collins-Songs verbindet. „Jemand anders“ berichtet ehrlich und nachvollziehbar von der Situation einer „verbotenen Liebe“. Textzeilen wie „Das hier ist nicht für mich“ gehen in ihrer Schlichtheit direkt unter die Haut.
Das Album handelt von Wandlungen in Zeiten von Widrigkeiten. Es geht dem Gefühl nach, heimisch zu werden. Ein Zuhause zu finden, in sich selbst und in der Welt. Trotz aller Widerstände, die das Leben bereithält. Es erzählt von Menschen, die uns bewohnen. Auch wenn sie nicht mehr bei uns sind. Von den Versuchen und Versuchungen, die zwischen Freiheit und Verbundenheit liegen. Von schierer Freude und tief empfundenem Verlust. Es widmet sich dabei den Zweifeln und Ängsten, die unser Innerstes bewegen, wie auch den fast unscheinbaren Veränderungen, den feinen Haarrissen in unseren Beziehungen. Mal beobachtend, mal biografisch erzählend ist „Zuhause“ das bislang persönlichste Album des Musikers.
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Geprägt hat Benne die Pflege seiner Eltern, insbesondere seiner Mutter, die er nach schwerer Krankheit beim Sterben begleitet hat. »Was bedeuten schon mehr Tage des Lebens, im Vergleich zu einem Tag, den man wirklich mit Leben füllen kann?«, erinnert er sich an die Zeit zurück, die ihm offenbarte, wie verletzlich wir alle sind.
Der Song „Lichtjahr“ ist mit sanft pulsierenden Beats produziert. Und ich liebe Textzeilen wie dessen Eröffnung: „Als ich 5 war, hab ich gedacht, dass Papa beim Rauchen die Wolken macht“. Es geht um das Vergehen der Zeit, mit 13, mit 17, mit 18 – und die Erkenntnis „vielleicht ist ein Lichtjahr einfach nur ein Herzschlag“. Die Beschreibung kleiner Momente reicht aus, um ganze Songs zu füllen, wie bei „Hula Hoop“ oder „Auf dem Weg verloren“. Das ist Bennes ganz eigene Zauberkraft.
Für „Ich schreib dir“ und die Akustik-Version des älteren Songs „Hollywood“ hat er sich die Sängerin Revelle mit an Bord geholt. Im Duett sind beide sanfte Stimmen ganz groß. Bennes Songs und seine Texte greifen unmittelbar ans Herz. Akustische Gitarrensounds mischen sich mit elektronischen Klängen und rustikaler Direktheit in den Arrangements. Alles scheint auf dem Album organisch miteinander verbunden zu sein – und am Ende bleibt die Erkenntnis aus „Lichtjahr“: „Vielleicht ist die Ewigkeit in zwei Stunden vorbei, doch das was du gerade flüsterst, fühl ich für immer.“
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Es gibt neue Musik von revelle! Mit „ich vermiss dich <3“ knüpft sie musikalisch an ihr in diesem Sommer erschienenes Album „immer nur liebe“ an und läutet zugleich die Kampagne für die VÖ einer Deluxe-Version ihres Debütalbums ein, das Anfang 2023 digital erscheinen wird.
„Egal ob Fernbeziehung oder Trennung: Wenn ein Mensch, den man liebt von einen auf den anderen Tag nicht mehr da ist, ist nichts mehr, wie es war. Doch jede Veränderung bringt auch gute Dinge mit sich. In dem Song „ich vermiss dich <3“ zeigt revelle die positiven Seiten des Alleineseins: man hat mehr Zeit für sich und kann Dinge unabhängiger entscheiden, muss nachts nicht mehr um die Decke kämpfen oder kann einfach so um vier Uhr früh Musik hören, weil man es eben kann. Doch auch wenn das neue Leben gut ist, wie es ist, denkt man in den schönsten Momenten doch noch an die Person und an diesen einen Satz: „ich vermiss dich“.
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Nach einem vollgepackten Konzert-Sommer mit über 20 Support-Shows für Johannes Oerding spielt revelle außerdem am 24. November als Teil der Pop Seasons Reihe ein Konzert in der Christianskirche in Altona.
Eigentlich hätte Johannes Oerding schon vor zwei Jahren beim Zeltfestival im saarländischen Lebach auftreten sollen, aber da hat die Pandemie den berühmten Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt war es endlich soweit und das große Zirkuszelt auf der Pferderennbahn in Lebach war zwar nicht ausverkauft, aber bis in die hinteren Reihen sehr gut gefüllt. Die Location ist absolut cool auf der großen Wiese etwas abseits des Stadtgebiets. Es gibt genügend Parkplätze, An- und Abfahrt laufen reibungslos. Die Versorgung mit Imbiss- und Getränkeständen vor dem Zelt und drinnen ist hervorragend.
Auch der Zeitplan war ziemlich lässig. Schon um 19 Uhr trat die junge Sängerin revelle auf. Die 24jährige Wahlberlinerin ist mittlerweile fester Bestandteil der Deutschpop-Playlisten. Sehr quirlig, sympathisch und frisch nahm sie das Publikum mit auf eine 30minütige Reise durch luftige, meist fröhliche Popsongs, die sie sehr reduziert zu Klavierbegleitung interpretierte. Man sah ihr die Freude über den Auftritt merklich an und die halbe Stunde verging wie im Flug. revelle hat an diesem Abend sicher einige neue Fans in Lebach gewonnen.
Schon um 19.50 Uhr stand dann der heiß ersehnte Johannes Oerding auf der Bühne. Natürlich mit Hut, mit großer Lightshow und einer fantastischen Band. Als Ouvertüre gab es ein instrumentales Intro, aus dem man schon einige Songfetzen raushören konnte – wie bei einem grandiosen Opernabend. Und so wirkte auch das komplette Konzert, das weit über zwei Stunden dauerte, wie aus einem Guss.
Von Beginn an hatte Johannes die Menge mit „Leuchtschrift“ und „Plan A“ ganz auf seiner Seite. Letztgenannter Ohrwurm wurde zum Dauerbrenner bei der letzten Staffel von „Sing meinen Song“. Dem kann keiner entkommen. Eigentlich ist Johannes ja noch auf „Konturen“-Tour, wobei besagtes Nummer-1-Album bereits 2019 erschien. Inzwischen hat er „Plan A“ für November als nächsten Longplayer angekündigt. Es geht also Schlag auf Schlag.
Bewundernswert ist Oerdings Publikumsnähe. Als stünde er im kleinen Club, hat er ganz schnell Kontakt zu einzelnen Menschen im Zelt aufgebaut, sodass sich ihm jeder nahe fühlte. Da sah er seinen Fan Gabi in der ersten Reihe, die ihm seit zwölf Jahren von Konzert zu Konzert folgt. „Älter siehst du aus“, meint er zum Gejohle des Publikums. „Da sieht man, was die Zeit aus uns beiden macht“, schiebt er direkt relativierend hinterher.
Johnannes Oerding will eine Wohlfühl-Show. Also sollte sich jeder erstmal mittels Faustschlag (coronakonform) bei den Nachbarn vor, hinter und neben sich vorstellen. Das gehört schon zum guten Ton bei seinen Konzerten. Aber er suchte auch Personen, die nicht freiwillig da waren, und fand Olli in Begleitung von Suse. Beide waren vor zwei Jahren noch ein Paar. Jetzt nicht mehr, aber weil die Karten nun mal am Kühlschrank hingen, mussten sie zusammen hin. Johannes wollte gleich den Beziehungsretter spielen und meinte: „Da geht noch was. Wenn ihr irgendwann heiratet, ruft mich an. Ich spiele auf der Hochzeit.“ Ein Argument, dass manch anderes Pärchen im Zelt vielleicht zu einem spontanen Heiratsantrag bewegt hätte.
Im Set gab es jedenfalls „So schön“, mit dem sich Frauen und Männer gegenseitig anschmachteten, während der Sänger den Chorleiter gab. Es folgte „Nie wieder Alkohol“ mit Auszügen von „Rehab“ (Amy Winehouse). Der Song „Anfassen“ war das unfreiwillige Statement zur Pandemie. Obwohl schon 2018 geschrieben, wurde er aufgrund der hellseherisch aktuellen Thematik viel im Radio gespielt. Und durchaus passend, da es schon damals darum ging, dass man sich mit Smartphone und sozialen Medien immer mehr vom realen Leben entfernt.
Ein gefeierter Lieblingssong vieler Fans war das hymnische „Kreise“ mit jubelnden Chören. Zu „Wo wir sind ist oben“ lieferte die Band ein hinreißendes und überaus rockiges Gitarrenduell, wobei sich der Song mit Bob Marleys „Could You Be Loved“ durchmischte. Zwischenzeitlich hatte sich der Frontmann zum Bad in die Menge begeben und lernte dort den siebenjährigen Martin kennen. Dessen Mutter wünschte sich „Jemanden wie dich“ als spontanes Ständchen und tatsächlich bot Johannes den lange nicht mehr gespielten Song vom zweiten Album solo an der Gitarre dar.
Herzzerreißend gab es „Blinde Passagiere“ zu Pianobegleitung und die Stimmung wurde romantisch und melancholisch. Dazu passte auch „Hundert Leben“, das Oerding dem jungen Martin auf seinem Weg zur Pubertät widmete. Und mit „Ketten“ folgte ein echter Lockdown-Song, den Johannes auch tatsächlich erst in der ruhigen Zeit geschrieben hat.
Auf den Tourshirts stand „Endlich wieder live!“ und das wurde vor allem im feierwütigen Abschluss-Triple des regulären Sets ausgiebig zelebriert. Da gab es das eindringliche „Heimat“ als Lovesong an Land und Leute, das rockige „Alles brennt“ mit formidabler Lightshow und schließlich die Hymne „An guten Tagen“.
Gut zwei Konzertstunden von Johannes Oerding waren inzwischen vergangen, doch von Müdigkeit keine Spur. Im Zugabenblock kamen allerdings keine Gassenhauer mehr, sondern Songs wie die ganz aktuelle Single „Kaleidoskop“ und „Ich will noch nicht nach Hause“. Irgendwann musste man aber doch gehen und ein beseeltes Publikum machte sich auf den Heimweg. Das Konzert war eine Wucht und in sich durchgehend stimmig – mit einem roten Faden, wie man ihn nur selten bei Livekonzerten erlebt. Bald erscheint das siebte Album und die nächste Tour ist ebenfalls schon geplant. Auf ein Neues!
Jeder erinnert sich an seine erste große Liebe. An die schönen genauso wie an die nicht so schönen Momente. Doch was, wenn man Jahre später jemand anderem in die Augen schaut, all diese längst verblassten Erinnerungen mit einem Mal zurückkehren und man vielleicht sogar merkt, dass sie nie ganz weg waren? Und was heißt das für die Liebe im hier und Jetzt? Singer-Songwriterin revelle hat genau dieses bittersüße Gefühl in ihrer neuen Single „erste liebe“ verarbeitet.
Fotocredit: Mischa Lorenz / Sony Music
„Ich wünschte du wärst meine erste Liebe, weil’s so viel leichter wär‘ dich einfach zu lieben“, singt die 22-jährige. Mit ihrem minimalistischen Stil, bestehend aus Klavier und Stimme trifft sie mit ihren ehrlichen Texten mitten ins Herz einer ganzen Generation. Klare Worte von Gefühlen und dem Chaos, das aus ihnen entstehen kann. „Ich habe den Satz schon vor längerer Zeit in mein Notizbuch geschrieben“, erinnert sich revelle. „Der Gedanke kam mir, weil ich darüber nachgedacht habe, wie sehr einen die erste Liebe doch prägt.“ Und zwar so sehr, dass man die Erinnerungen daran nicht nur Tage und Monate, sondern Jahre mit sich herumträgt.
„Ich habe so viele tolle Menschen getroffen, die mich in manchen Situationen doch immer wieder an meine erste Liebe erinnert haben, obwohl ich das eigentlich nicht wollte. Aber es ist unfair, weil mir dieser eine Mensch im Hier und Jetzt viel mehr gibt als jemand anders in der Vergangenheit. Aus genau dieser Beobachtung ist der Song entstanden, denn ich wünsche mir manchmal, dass die zweite, dritte oder vierte Liebe meine erste wäre – einfach, damit dieser Mensch, der in mein Leben getreten ist, sich nicht behaupten muss.“
Fotocredit: Mischa Lorenz / Sony Music
Es sind genau diese kleinen Beobachtungen, aus denen revelle große Songs erschafft. Nur mit dem Klavier, ihrer Stimme und Texten, denen eine ganz eigene, kunstvolle Poesie innewohnt. Innerhalb von drei Jahren wurden die selbst veröffentlichten Songs der Wahl-Berlinerin nicht nur millionenfach geklickt, sondern auch auf den größten Playlists des Streaminganbieters Spotify platziert. Allein ihr Song „das ungeklärte“ verzeichnet bis heute über vier Millionen Streams. „Meine Musik ist die ehrlichste Version von mir selbst. In ihr sage ich all das, was ich sonst nie aussprechen würde. Das hat mir schon mehr als einmal geholfen und ich hoffe, dass es anderen mit meinen Songs genau so geht.“
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