Sie sind moderne Geschichtenerzähler, die seit mittlerweile über zehn Jahren ein Millionenpublikum begeistern. Nachdem Santiano kürzlich mit ihrem gefeierten Jubiläumsalbum „Die Sehnsucht ist mein Steuermann – Das Beste aus 10 Jahren“ den 1. Platz der deutschen Longplay-Charts enterten, beginnen die norddeutschen Shanty-Rock-Superstars nun das nächste Kapitel in ihrem Logbuch: Auf ihrer brandneuen Single folgen Sänger Björn Both und seine Leute dem Ruf der Ferne, um mit „Es klingt nach Freiheit“ den ersten Vorboten aus ihrem kommenden Studioalbum vorzulegen!
Mit dem kraftvoll-melancholischen Ohrwurm „Es klingt nach Freiheit“ brechen Santiano nun in ihr nächstes Abenteuer auf. Seit einer Dekade zieht die fest aufeinander eingeschworene Band ein Publikum jeden Alters mit packenden Erzählungen über das Meer und die Kraft der Naturgewalten in ihren Bann – ein faszinierendes Grundmotiv, das dem in Flensburg beheimateten Erfolgs-Quintett bisher über 5 Millionen verkaufte Einheiten und mehr als 1 Milliarde Streams seiner sieben (!) aufeinanderfolgenden Top 1-Alben eingebracht hat. 2023 lichten Santiano wieder die Anker auf ihrer ständigen Suche nach grenzenloser Freiheit und Weite.
Mit „Es klingt nach Freiheit“ machen die Flensburger neugierig auf ihr Anfang Oktober erscheinendes Album „Doggerland“, auf dem sich Santiano zurück zu ihren Wurzeln bewegen. Auf ihre sofort wiedererkennbare Art kombiniert die norddeutsche Fünfer-Truppe kraftvollen Rock mit traditionellen Shanty-Einflüssen, Irish-Folk-Elementen, packenden Pop-Melodien und jeder Menge Seemannsgarn zu einem markanten Signature-Sound – wie Santiano mit ihrer neuen Single zeigen. Getrieben von ihrem unstillbaren Entdeckerdrang laden die Musiker alle Fans ein, sie auf ihrer Reise zu begleiten.
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Santiano haben innerhalb der deutschen Musiklandschaft Ziele erreicht, von denen die meisten nur träumen können: Fast vier Millionen verkaufte Tonträger, fünf Nummer-eins-Alben, etliche Gold-, Platin- und Diamant-Awards sowie einige der begehrtesten Musik-Auszeichnungen wie beispielsweise vier Echos pflastern den Weg ihres wellenbrechenden Erfolgs und lassen keinen Zweifel daran, dass die generationsübergreifende Popularität des norddeutschen Quintetts ein überwältigendes Ausmaß angenommen hat.
Santiano stammen aus Flensburg und legten gleich mit ihrem Debüt einen Sprung auf den Spitzenplatz der deutschen Charts hin. Das erste Album trug den Namen „Bis ans Ende der Welt“ und war der Überraschungserfolg einer deutschen Band im Jahr 2012. Die Mischung aus nordisch angelegten Schlagern mit Irish Folk und Shanty-Musik funktioniert seitdem hervorragend. Die Band genießt selbst in Hardrock-Kreisen ein gutes Renommee, durfte schon Metal-Kreuzfahrten musikalisch unterstützen und war selbst in Wacken ein gern gesehener Gast.
Das Repertoire der Band ist inzwischen mehr als ordentlich. Dazu gehörten auch Traditionals wie „The Wellerman“ (spätestens seit dem Megaerfolg von Nathan Evans ins Programm genommen) oder eingedeutschte Coverversionen wie der Titel “Bis in alle Ewigkeit”, der im Original von den Hooters stammt. Überhaupt spielt die norddeutsche Seemannswelt naturgemäß eine große Rolle. Zu meinen Lieblings-Santiano-Hits zählt „Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren“, ein uraltes Volkslied, dem die Seebären neuen Pepp mitgeben.
Songs wie „Es gibt nur Wasser“ haben als Evergreens längst Kultstatus erreicht. Auch die heimatverbundenen Stücke von Santiano, allen voran „Hoch im Norden“, sind zu Hymnen geworden, die regelmäßig in Sportarenen oder auf Volksfesten erklingen. Auf ihrem Jubiläumsalbum zeigen Santiano die ganze Bandbreite der Emotionen, von den großen Balladen wie dem namensgebenden „Die Sehnsucht ist mein Steuermann“ bis zu dem Stimmungsgaranten „Tanz mit mir (feat. Faun)“.
Es war sicher nicht einfach, den Bogen über fünf Alben zu schlagen und zugleich noch Innovatives zu bieten. Alles in allem ist es aber geglückt. Neue Versionen werden die Fans erfreuen und Features von Nathan Evans, Faun und Synje Norland lockern das Geschehen auf.
Zusätzlich zum allgegenwärtigen „Wellerman“ wartet das Best-of-Album mit vier weiteren neuen Songs auf. In einem davon greift die Band das harte und abenteuerliche Schicksal des „Davy Jones“ auf, bekannt als der fliegende Holländer. Die „Ode an das Meer“ schlägt nachdenkliche Töne zu den großen Fragen des Lebens an und erzählt aus ganz persönlicher Sicht der Musiker, woher sie ihre eigenen Grundsätze nehmen. Und „Durch jeden Sturm“ ist eines dieser ergreifenden Lieder, die in einem liebevollen Arrangement mit Akustikgitarre, Fiddle und einem langsam aufbauenden Orchester mehr Kraft entwickelt, als es mancher Song mit der dreifachen Besetzung vermag. Die Botschaft, mit der Santiano hier ihren Fans musikalisch die Hand ausstrecken: „Zu jeder Zeit, an jedem Ort, auf allen Meeren dieser Erde gilt mein Wort. Wir gehen zusammen durch jeden Sturm.“
Die Zusammenstellung ist durchweg gelungen und zeichnet ein authentisches Bild des Quintetts mit all seinen musikalischen Facetten. Man darf sich schon auf die kommende Tour freuen!
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Es ist der Song, mit dem alles begann. Mit „Santiano“, ihrem ersten und größten Hit, starteten fünf Musiker vor zehn Jahren einen Rekordlauf durch die deutsche Musiklandschaft, wie es ihn noch nie gegeben hat. Ebendieser Song kündigt nun das Santiano Jubiläumsalbum „Die Sehnsucht ist mein Steuermann – Das Beste aus 10 Jahren“ an. Und für die neue, internationale Interpretation ihres Klassikers haben sie sich niemand anderen als Shootingstar Nathan Evans eingeladen.
Bereits für Nathans eigenen großen Hit „Wellerman“ taten sich die Giganten des Shanty-Rocks mit dem schottischen Musiker zusammen, um eine gemeinsame Version aufzunehmen. Und auch während ihrer jüngsten Tournee durch die größten Arenen des Landes hatten Santiano Nathan für einige ganz besondere Abende zu Gast. Nun realisieren die sechs Musiker mit ihrer geteilten Shanty-Leidenschaft auch den größten Hit der norddeutschen Chartstürmer: Santiano. Die Musikgrößen bringen es gemeinsam auf mehrere Millionen verkaufter Tonträger und über eine Milliarde Streams, außerdem Gold- und Platin-Auszeichnungen über ihre Heimatländer hinaus. Sie begeistern Fans durch alle Schichten und Generationen und teilen außerdem eine ungebrochene und für jeden nachfühlbare Authentizität in ihrer Nähe zur See.
Mit ihrer eigenen Version des Shantys „O Santianna (All on the Plains of Mexico)“ haben Santiano bereits Kulturgut geschaffen. Seit der Veröffentlichung 2012 ist der Song nicht nur eine feste Größe auf den Konzerten der Band selbst. Er wird auch von zahllosen anderen Musikern auf Volks- und Hafenfesten, Piratentagen und Kindergarten- wie Schulaufführungen gespielt. Er gehört zum Repertoire von Shanty- und Freizeitchören und ist mindestens in der nördlichen Hälfte der Republik längst Allgemeingut. Gemeinsam mit Nathan Evans und ihrer englischsprachigen Version des Hits dürften Santiano sich wiederum neue Fans erspielen, wie sie es seit 2012 konsequent bei jeder Gelegenheit tun. Und wieder einmal stellt die Band außerdem unter Beweis, dass sie sich keineswegs auf ihrem immensen Erfolg ausruht, sondern jederzeit für neue Überraschungen gut ist.
Für den Remix ihres Klassikers haben sich Santiano mit dem erfolgreichen Musiker/ Remixer Jerome eine weitere musikalische Größe mit an Bord geholt. Als DJ, Produzent und Entertainer ist Jerome seit mehr als 10 Jahren Fahnenträger der Dance Szene und beschallt monatlich über 3 Millionen Spotify-Hörer. Mit seinen Hitsingles „Light“, „Take My Hand“ & „Lonely“ erzielte er mehrere Gold und Platinaus-zeichnungen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen und Dänemark und war zeitweise mit drei Titeln parallel in den Deutschen Single Charts vertreten.
Das Jubiläumsalbum „Die Sehnsucht ist mein Steuermann – Das Beste aus 10 Jahren“ erscheint am 7.10.2022.
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Durch die „MTV unplugged“ Veröffentlichung im Jahr 2019 kommt es mir noch gar nicht so lang vor – doch tatsächlich stammt das letzte Studioalbum der Folkrocker Santiano aus dem Jahr 2017. Fünf Jahre Abstand, um sich mal wieder aus dem Schatz seemännischer Motive zu bedienen und die musikalische Weite Schleswig-Holsteins zu neuem Leben zu erwecken.
Santiano haben innerhalb der deutschen Musiklandschaft Ziele erreicht, von denen die meisten nur träumen können: Millionenfach verkaufte Alben zu einer Zeit, in der physische Tonträger bereits als Auslaufmodell galten, Nummer-1-Platzierungen mit allen ihren Veröffentlichungen, ausverkaufte Tourneen durch die größten Hallen Deutschlands und sämtliche Musikpreise der Branche. Nun schreiben die Giganten des Shanty-Rocks ihre Geschichte mit dem fünften Studio-Album fort und stellen ihre Musik dabei in den größtmöglichen Zusammenhang. „Wenn die Kälte kommt“ ist ein Konzeptalbum, das musikalisch nahtlos am bisherigen Schaffen der fünf Nordmänner anknüpft. Ein Werk, das den Bogen über ein Jahrhundert der Seefahrt spannt und in dreizehn Songs an den Kern der Beziehung zwischen Mensch und Meer vordringt.
Zur Idee: Am 16. Juni 1918 brach der norwegische Seemann und Polarforscher Roald Amundsen auf eine Expedition auf, um als erster Mensch den Nordpol zu erreichen. Fast auf den Tag genau 103 Jahre später begann im Juni die Expedition des norddeutschen Polarforschers Arved Fuchs, der auf seiner „Dagmar Aaen“ an den Folgen des Klimawandels forscht. Und ebenfalls in diesem Jahr sorgte Boris Herrmann für Schlagzeilen mit dem dramatischen Finish seiner waghalsigen Solo-Weltumseglung im Rahmen der Segelregatta Vendée Globe. Vieles hat sich in den gut hundert Jahren seit Amundsen verändert: Es geht nicht länger darum, die feindliche Naturgewalt herauszufordern und zu bezwingen. Stattdessen sammeln wir Erkenntnisse, um unsere einzigartige Welt für uns und unsere Kinder vor weiterem Schaden zu bewahren. Doch noch immer suchen wir das Abenteuer, die eigenen Grenzen und den neuen Weg, den niemand vor uns gegangen ist.
Das ist der Leitfaden von „Wenn die Kälte kommt“, und mit diesem Gefühl im Herzen gingen Santiano an die Konzeption ihres Albums. Die epische Umsetzung des Titeltracks mit orchestralem Breitwand-Moment ist schon mal sehr gelungen, doch mir liegt zur Review leider nur die Standard-CD-Version mit den aneinander gereihten Songs vor. Ich muss ehrlich sagen: Die reißen mich nicht vom Hocker. Gefällige Seemannslieder im rockigen Gewand – okay. Aber die drumherum erzählte Geschichte fehlt dann doch.
Vermutlich kommt das in der „Deluxe Edition“ besser, wo auf der zweiten CD die Stücke in die erzählte Geschichte (gelesen von Klaus Esch) eingebunden sind. Schließlich gibt es einige intensive Momente in der Tracklist. So haben Santiano mit „An’t Enn vun de Welt“ wieder einen Song in plattdeutscher Sprache aufgenommen und mit einer deutsch/englischen Version des schwedischen Traditionals „Vem kan segla förutan vind“ („Wer kann segeln ohne Wind“) einen der schönsten, stillen Momente ihrer bisherigen Karriere geschaffen.
Da im Moment keine Folkrockband an dem Superhit „Wellerman“ herumkommt, hat man sich für den Bonustrack Nathan Evans eingeladen und schmettert den Nummer 1-Shanty in einer fetzig-rauen Version. Das macht Spaß!
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Im Januar 2014 begann die Schauspielerin und Sängerin Senta-Sofia Delliponti eine unvergleichliche musikalische Reise. Sie suchte sich dafür den Künstlernamen „Oonagh“ aus und ahnte noch nicht, dass dieser sie durch den ganzen musikalischen Reichtum der Welt und zugleich durch einen wahren Höhenflug innerhalb der deutschen Musikszene begleiten würde. Sechs Jahre, vier Top-Ten-Alben, zwei Echos und mehr als 750.000 verkaufte Tonträger später blickt Oonagh zurück auf ihren Weg und lässt ihre Fans mit einem Best Of Album an ihrem Erfolg teilhaben.
Von ihren musikalischen Anfängen in keltisch-mystischen Sphären und Anlehnungen aus der Elbensprache von J.R.R. Tolkien hat Oonagh über die Jahre einen weiten Bogen geschlagen: Auf ihrem zweiten Album „Aeria“ näherte sie sich der indigenen Musik der Andenvölker an und nahm die geballte Lebensfreude daraus mit. Auf „Märchen enden gut“ wagte sie einen Streifzug durch unsere eigenen musikalischen Wurzeln unserer Heimat und wandte sich dann mit „Eine neue Zeit“ nach der Geburt ihrer Tochter weiter nach Afrika, wo sie traditionelle wie moderne Einflüsse dieses pulsierenden Kontinents aufsaugte und in ihre eigene Musik übersetzte.
Die neue Single „Du bist genug“ scheint wie ein Ruhepol zwischen all diesen vielen Erlebnissen. Wir begegnen Oonagh beim Zuhören inhaltlich wie musikalisch in ihrer Mitte und gerade in diesen turbulenten Zeiten schenkt sie uns genau die Ruhe und Kraft, die sich viele Menschen im Augenblick wünschen: „Schließ die Augen und halt inne“. In die Stille hinein, nur von den glockenklaren Tönen eines Klaviers und sphärischen Klängen begleitet steht die Stimme der Sängerin zunächst für sich und bekommt viel Platz und Raum. Mit dem Refrain steigert sich die Energie des Songs und dann gibt es doch auch bei „Du bist genug“ musikalische Momente des Erinnerns: Archaische Trommeln, wie sie schon ihre ersten, großen Hits „Gäa“ und „Orome“ ausmachten.
Die Fans ihrer Musik dürfen sich neben „Du bist genug“ zugleich auf ein Best Of Album freuen, das sich Oonaghs bisherigem Weg widmet. Neu arrangiert stellt sie die liebsten Stationen ihrer Reise zusammen und bereichert dieses persönliche Tagebuch durch vier ganz neue Songs. Zudem interpretiert sie einige ihrer Songs auf ganz neue Weise im akustischen Gewand. Es ist ein besonderer Moment im Leben einer Künstlerin, wenn sie sich die Zeit für eine Atempause nimmt, um noch einmal zu durchleben und zu verarbeiten, was sie bis hierhin erlebt hat. Im Fall von Oonagh fällt diese Rückschau bunt und vielseitig, und angesichts ihrer Erfolge auch ganz besonders beglückend aus, und das ist in jedem Ton der neuen Musik zu hören.
Was die bisherigen Alben ausmachte, war ihre Form als weltmusikalisches Konzept, das sich stets einer bestimmten ethnischen Richtung zuwandte oder wahlweise dem Fantasy-Schatz der Elben bzw. traditionellen Märchen. Hier werden diese Ideen erstmals verknüpft und zu einem homogenen Nerz verwoben. Es sind persönliche Songs und bewegende Erzählungen, denen Senta-Sofia ihr fantastische Stimme leiht. Da muss sie sich vor ihren stimmgewaltigen Gästen nicht verstecken: Helene Fischer wirkt mit, Björn von Santiano ist mit dabei, Oomph! und Celtic Woman, um nur einige zu nennen. Ganz besonders wird es aber zum Schluss, wenn „Gäa“ und „Vergiss mein nicht“ rein akustisch erklingen. Da könnte man ewig zuhören.
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Zugegeben: Früher musste man sich die Ehre eines „MTV unplugged“ härter erarbeiten und zum Teil Jahrzehnte warten, bis man für dieses Konzept reif war. Vor allem deutsche Künstler hatten da schon wahren Meisterstatus wie beispielsweise Udo Lindenberg. Inzwischen aber passen anscheinend auch Bands ins Format, die noch jung an Dienstjahren sind. Schließlich wurden Santiano erst 2011 gegründet.
Dass den norddeutschen Geschichtenerzählern mit ihrem Seemannsgarn und den Folk-Rock-Schlagern die unplugged-Geschichte gut steht, ist zumindest außer Frage. Die Truppe ist wie geschaffen für ein solches Livekonzept. An einem Abend im Juni war es schließlich soweit. Santiano führten in der Kulturwerft Gollan in Lübeck, verstärkt durch langjährige musikalische Begleiter und das Wolf Kerschek Orchester, durch einen denkwürdigen Abend und sämtliche Meilensteine ihrer Bandgeschichte. Es wurde ein Abend zum Erinnern.
Die Songs, die die Band für sich neu arrangiert hat, wirken, als wären sie exakt für diesen Rahmen geschrieben: Zwischen Seesäcken und Kisten, Tauen und Fischernetzen, mit Akustik-Gitarre, Fiddel und Schifferklavier. Und die Gäste tragen ihres dazu bei – beispielsweise Ben Zucker, der mit seemännisch rauer Stimme „Lieder der Freiheit“ (ein Cover von „To France“) interpretiert. Angelo Kelly verfeinert „Land Of Green“ und Wincent Weiss kann als Norddeutscher auch „Hoch im Norden“ hymnisch mitgestalten.
Stilistisch variabel wird es zudem mit Alligatoah, In Extremo und Eisbrecher. Der Ohrwürmer sind viele vorhanden: Vorneweg „Gott muss ein Seemann sein“ und „Es gibt nur Wasser“.
Zum richtige Genuss muss man vermutlich die DVD sehen. Mir liegt nur die 2CD-Version vor. Ehrlich gesagt könnte es sich (abgesehen von der Flut an Gästen) auch um ein gewöhnliches Livealbum handeln. Das liegt vor allem daran, dass die Songs von Santiago ohnehin schon diesen akustischen und folkigen Charme versprühen, den auch MTV unplugged immer ausmacht. Allemal macht es Spaß, was die Truppe hier abliefert.
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Ursprünglich sollte das Konzert von Santiano in der Arena Trier bereits im Februar stattfinden, doch durch eine Erkrankung von Sänger Björn Both musste es verschoben werden. So wurde der Auftritt in Trier unverhofft zum Abschluss der großen Arena-Tour.
Geschmeidige vier Nummer-1-Alben hat die norddeutsche Truppe seit 2012 auf den Markt gebracht. Es wurde also Zeit, die Größenordnung der gebuchten Hallen nach oben anzupassen. Die Arena Trier war dann auch mit gut 4000 Zuschauern ausverkauft.
Santiano stammen aus Flensburg und legten gleich mit ihrem Debüt einen Sprung auf den Spitzenplatz der deutschen Charts hin. Das erste Album trug den Namen „Bis ans Ende der Welt“ und war der Überraschungserfolg einer deutschen Band im Jahr 2012. Bereits ein Jahr später folgte „Mit den Gezeiten“ und wieder war aus dem Stand Platz 1 drin. Die Mischung aus nordisch angelegten Schlagern mit Irish Folk und Shanty-Musik funktioniert seitdem hervorragend. Die Band genießt selbst in Hardrock-Kreisen ein gutes Renommee, durfte schon Metal-Kreuzfahrten musikalisch unterstützen und war selbst in Wacken ein gern gesehener Gast.
Was die sieben rauen Männer in der Arena Trier auffuhren, war dann auch vom Allerfeinsten. Zwar gab es bis auf einen kleinen „Golden Circle“ mit wenigen Stehplätzen im Bühnenbereich nur Sitzplätze in der Halle, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Der Bühnenaufbau war gigantisch. Dem Aufbau eines U-Boots nachempfunden mit Kommandobrücke und ausfahrbarem Periskop. Dahinter eine große LCD-Leinwand, die das passende Ambiente für wahlweise Unterwasser- oder wellenbrausende Sturmfahrten erzeugte. Mit langen, ins Publikum gerichteten Stegen, hatte die Band sich viel Platz für Umgruppierungen und ausschweifende Stellungsmanöver geschaffen.
Pünktlich um 20 Uhr ging es los mit dem bekannten Soundtrack-Intro aus „Das Boot“ und einer heroischen Vorstellung der Bandmitglieder. Auch an Pyro-Einlagen wurde nicht gespart. Björn entschuldigte sich für sein Ausfallen im Februar, versprach aber im Gegenzug eine fulminante Tour-Abschluss-Show.
Es gab Titel aller vier Studioalbum. Das Repertoire der Band ist inzwischen mehr als ordentlich. Dazu gehörten auch Traditionals wie „The Irish Rover“ oder eingedeutschte Coverversionen wie den Titel „Bis in alle Ewigkeit“, der im Original von den Hooters stammt. Überhaupt spielte Irland mit Titeln wie „Land Of The Green“ eine große Rolle. Aber auch die norddeutsche Seemannswelt. Zu meinem Lieblings-Santiano-Hit „Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren“, einem uralten Volkslied, gab es eine gigantische Feuershow, die große Hitze in die ersten Zuschauerreihen brachte.
Seemannsmusik verbindet die Welt. So verwunderte es auch nicht, wenn das U-Boot plötzlich zum Raddampfer wird und statt Shanties ein veritabler Mississippi-Blues erklingt. Zu „Im Auge des Sturms“ wurde Björn von einer hübschen barfüßigen Sängerin im Duett unterstützt. Ansonsten bestritt die Band die Show allein – mit wechselnden Sängern, glatten und rauen Stimmen, und angereichert mit Instrumenten wie Akkordeon und Violine.
Spätestens ab dem zweiten Konzertdrittel wurde aus dem sitzenden Publikum auch meist ein stehendes. Zum Zugabenblock verlagerte sich das Interesse ganz nach vorne und viele wagten den Weg an die Bühne, was von den Ordnern stirnrunzelnd geduldet wurde. Hier gab es noch eine Reihe von Santiano-Klassikern wie „Auf nach Californio“, „Diggi Liggi Lo“ und den Saufhit „Es gibt nur Wasser“, der (wen wundert’s) von seinem Erscheinen an zum Karnevalshit avancierte.
Das Publikum umfasste viele ältere Herrschaften, auch viele Familien mit Kindern und wirkte alles in allem sehr stämmig. Die Schlange vor der Damentoilette war bei weitem nicht so lang, wie man das sonst gewohnt ist. Starke 150 Minuten dauerte die Show und gefeiert wurde noch lange danach, auf der Heimfahrt per U-Boot, Raddampfer oder profanem Automobil.
Seit ihrer Gründung setzen Santiano in allen Bereichen der hiesigen Musiklandschaft Maßstäbe: Seien es ihre allesamt auf Nummer-1 der Charts platzierten Alben oder ihre legendären Konzert-Tourneen, auf denen sie bereits eine knappe Million Zuschauer begeisterten. Mit „Im Auge des Sturms“ haben sie schon zum vierten Mal die Chartspitze erobert und mussten dafür ihr Konzept kaum ändern.
„Könnt ihr mich hören“ startet als klassische Hymne mit Anklängen aus dem Soundtrack zu „Das Boot“. In „Liekedeeler“ (was übersetzt „Gleichteiler“ heißt) wird die Geschichte des norddeutschen Bundes unter Führung von Klaus Störtebecker erzählt, der den Reichen nahm um den Armen zu geben. Heroisch! „Im Auge des Sturms“ kommt als sanftes Duett mit Anna Brunner, während „Hooray For Whiskey“ die raue Folk-Stimmung hoch leben lässt. Schlager, Irish Folk und Shanty – die Mischung stimmt wie eh und je.
Alles in allem gibt es weniger Partystimmung als auf den drei Vorgängern, stattdessen aber schöne Balladen und einen krachenden Rocksong wie „Doch ich weiß es“, den Santiano gemeinsam mit den Kollegen von Bannkreis interpretieren. Santiano machen klare Ansagen und stehen zu jedem Wort, Song für Song und Konzert für Konzert. Mit ihrem vierten Album ist ein neuer Meilenstein in der Geschichte dieser einzigartigen Band geschaffen.
Was bei Santiano von Anfang an stimmt, ist das Gesamtkonzept. Das mag anfangs belächelt worden sein, denn es ist eine gecastete Band und die Seemann-Geschichte mag zunächst sehr aufgesetzt gewirkt haben. Doch die Band ist über die Jahre zu einer verschworenen Truppe zusammen gewachsen. Alle Gründungsmitglieder sind weiter mit dabei und sie singen fast nur noch eigene Stücke. Santiano haben sich gefunden und sind sich treu geblieben.
„Von Liebe, Tod und Freiheit“ – mit dem Titel ihres dritten Albums haben Santiano die Themen, um die es sich dreht, schon mal kongenial zusammengefasst. Die Buddel Rum fehlt vielleicht noch in der Aufzählung.
Was haben Santiano auf ihrer Fahrt in den letzten vier Jahren nicht alles erlebt? Sogar auf dem Wacken Open Air sind sie aufgetreten. Und dort wurden sie genau so abgefeiert wie im Vorprogramm von Schlagerkönigin Helene.
Das Konzept ist auch bei der dritten CD gleich geblieben. Welchen Anlass hätten sie wohl gehabt, daran etwas zu ändern? Die Mischung aus Shanty, Folkrock, Pop und Schlager trifft einfach den Nerv ihrer Zielgruppe. Schon mit „Lieder der Freiheit“ rockt man ordentlich los und zitiert Mike Oldfields Klassiker „To France“. Ansonsten setzt man aber gar nicht mehr so auf eingedeutschte Coverversionen. Diesmal wurden die meisten Titel speziell für Santiano verfasst.
Grundsätzlich geht es darum, kleine Geschichten zu den typischen Seemanns-Themen zu erzählen. Meist in hochdeutscher Sprache, damit das geneigte Publikum im gesamten Land mitsingen kann, dann aber auch mal im besten Plattdeutsch wie bei „Fresenhof“: Ein Novum in Santianos Repertoire. Englischsprachige Titel wie „Under Jolly Roger“ besitzen inzwischen Seltenheitswert. Doch auch deren folkige Arrangements haben ihre Berechtigung.
Die Mischung und der Wechsel zwischen Sauf- und Piratenliedern („Joho und ne Buddel voll Rum“ erinnert mich immer an Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land) sowie ernsthaften Themen ist stimmig. Der Sage um die versunkene Stadt „Rungholt“ wird zum Beispiel auch ein Platz eingeräumt und deren Geschichte atmosphärisch erzählt.
Die Songs sind sauber produziert und der Gesang lebt von sehr sonoren Klängen. Vielleicht einen Tick zu glatt poliert, um dem Fünfer das Seemännische wirklich abzunehmen. Konzeptionell funktionieren die Lieder um Fernweh, Freiheit und unendliche Weite aber perfekt.
Das traditionelle Open Air im Amphitheater Trier widmete sich in diesem Sommer vor allem italienischen Opern- und Gaumenfreuden. Dazwischen versteckte sich jedoch eine Band, deren Name zwar südländisch klingt, die allerdings aus dem hohen Norden stammt. Wie Sänger Björn Both zur allgemeinen Erheiterung bemerkte: „Wir kommen nicht vom Arsch der Welt, aber man kann ihn von da aus sehen.“
Santiano stammen aus Flensburg und legten gleich mit ihrem Debüt einen Sprung auf den Spitzenplatz der deutschen Charts hin. Das erste Album trug den Namen „Bis ans Ende der Welt“ und war der Überraschungserfolg einer deutschen Band im Jahr 2012. Bereits ein Jahr später folgte „Mit den Gezeiten“ und wieder war aus dem Stand Platz 1 drin. Die Mischung aus nordisch angelegten Schlagern mit Irish Folk und Shanty-Musik funktioniert hervorragend. Da hat Produzent Hartmut Krech den richtigen Riecher gehabt und mit den rauen Haudegen die perfekte Crew um sich geschart.
Die Band genießt selbst in Hardrock-Kreisen ein gutes Renommee und durfte schon eine Metal-Kreuzfahrt musikalisch unterstützen. Nächste Woche werden sie gar beim Wacken Open Air auftreten. Davon war allerdings in Trier wenig zu spüren. Vor der Bühne gab es zunächst mal viele Stuhlreihen, was für die rockige Musik des Quintetts Gift ist und erst spät echte Stimmung aufkommen ließ. Es scheint sich auch noch nicht bis an die Mosel herum gesprochen zu haben, welch generationenübergreifend gute Musik die Flensburger zu bieten haben. Zumindest bestand das Publikum eher aus älteren Semestern, die vielleicht der Schlagerszene zuzuordnen sind oder die sich hier zwischen Nabucco und italienischer Nacht irgendwie verirrt hatten. Auf jeden Fall schade, dass die Resonanz so spärlich war. Ein solches Konzert in Hamburg oder Rostock hätte die alte römische Arena vermutlich zum Bersten gebracht.
Sei’s drum – die nordischen Heroen machten das Beste draus und sorgten auf ihre Art für gute Stimmung. Nach kleinen Übungsphasen erschallte bald ein herzhaftes „Aye Aye“ aus allen Kehlen und auch das mit dem Radau zwischen den Songs klappte einigermaßen. Die Stücke wurden vor allem auf hochdeutsch mit einem traditionellen, folkigen Instrumentarium präsentiert. Den Anfang machte das Volkslied „Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren“ – der perfekte Beginn für Männer mit Bärten. Einige fremdsprachige Originale wie „Scarborough Fair“ und „500 Miles“ kamen mit eigenem deutschem Text, Klassiker wie „Whiskey In The Jar“ und „Irish Rover“ behielten ihre ursprünglichen Lyrics. Dazu kamen viele Eigenkompositionen, die Teile des Publikums textsicher mitsangen. Alle anderen durften üben: „Es gibt nur Wasser überall und wir haben nichts zu trinken / wir brauchen Rum“.
Der Gesang lebte von sonoren Klängen und dem rauen Flair, das die Sänger umgab. Auch konzeptionell funktionierten die Lieder um Fernweh, Freiheit und unendliche Weite perfekt. In seinen Ansagen begab sich Both immer wieder auf das Schiff Santiano und erzählte von den Reisen in fernen Gewässern. Ganz exotisch wurde es, als er mit einem Didgeridoo die Klänge des Schiffshorns imitierte und das Amphitheater vibrieren ließ. Mit den enthaltenen Pop- und Rock-Elementen wurden nicht nur Schlagerfreunde, sondern auch ein von lauteren Klängen begeistertes Publikum gut bedient. Insgesamt verbreiteten Santiano in ihrem zweistündigen Konzert eine sehr gute Stimmung und ermutigten sicher manchen Zuhörer, sich das musikalische Programm auf CD mit nach Hause zu nehmen.
Für das nächste Santiano-Konzert in Trier wünsche ich mir ein Publikum, das vor der Bühne wie ein Mann steht und die Band frenetisch abfeiert. Die Zuschauer, die es beschaulicher mögen, müssten dann weiter entfernt platziert werden. Im Amphitheater ist das leider logistisch nicht machbar. Santiano haben zumindest bewiesen, dass sie auch unter ungünstigen Voraussetzungen die Menschen begeistern können und brachten die nordfriesische Lebensart stilsicher nach Trier: „Wat mutt, dat mutt!“